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PodPhone

Ich habe am Freitag mal wieder etwas mehr Geld in Technik-Spielzeug investiert, und das kam so: In den letzten Wochen und Monaten bin ich zunehmend weniger glücklich mit der Performance des iPhone 6, was ich beim Podcasten als Gerät einsetze, von dem ich die Themen ablese, und wo die sprechende Uhr sich regelmäßig meldet. Im Winter sehe ich ja ein, dass ich morgens Strom in das Gerät leite, weil dem sonst zu kalt wird, aber bei zweistelligen Temperaturen hält sich mein Einsehen in Grenzen. Davon abgesehen sieht die Hülle auch nicht mehr sonderlich hübsch aus. Ich könnte also eine Hülle mit Akku kaufen. Nach der WWDC und den Ankündigungen für September war mir aber klar, dass da ein neueres iPhone schon cooler wäre. Dann habe ich kurz überlegt, ob ich wieder den üblichen Gerätewechsel mache (neues primäres Gerät kaufen, die bisherigen Geräte rutschen alle eine Stufe runter. Das hätte das 6S Plus zum Podcast-Gerät prädestiniert. Nun habe ich für kleinere Aufnahmen in letzter Zeit schon ein paar Mal mit dem 6S Plus in der Hand aufgenommen, das ist unangenehm groß dafür. Also war die nächste Idee, nur das 6 zu ersetzen, durch ein ähnlich großes Gerät. Und dann kam ohnehin nur noch ein 7er in Frage, weil es ja nichts bringt, wenn ich jetzt noch ein 1,5 Jahre altes Telefon neu kaufe.

Freitag bin ich also nach den Aufnahmen in den Alsterstore gefahren, wo um kurz nach Ladenöffnung zwar schon ein paar Kunden betreut wurden, es aber längst nicht voll war. Die erste Angestellte, die mich fragte, ob sich schon jemand um mich kümmern würde, konnte ich gleich mit meinem Kaufwunsch konfrontieren: iPhone 7 in schwarz ("We're calling it black") mit 128 GB (weil das inzwischen alle meine iPhones haben dürfen) und ne Akku-Hülle dazu. Hat sie im Lager bestellt, die Akku-Hüllen sind direkt an einer Wand ausgestellt und können dort auch entnommen werden. Dann gab es noch die Frage, ob ich ein AppleCare (Plus) wünsche, und ich habe mich spontan dafür entschieden, weil ich vorhabe, das iPhone dann noch eine Weile zu nutzen. Gute tausend Euro später waren iPhone und Hülle meins, und ich konnte nach Hause weiterfahren.

Da hab ich erst das 6 entkleidet, dem per SIM-Removal-Tool die SIM entfernt, bevor sie im frisch entpackten 7 landete, was auch gleich in die Akku-Hülle passte. Da war auch schon Strom drin, so dass das iPhone gleich startete. iTunes durfte sich per Kabel verbinden, und sollte das morgendliche Backup vom 7 Plus da einspielen, was aber nicht ging, weil das iOS auf dem neuen Gerät dafür zu alt wäre (10.2.1 war da noch drauf). Also habe ich es am Gerät als neues Gerät eingerichtet, die minimalen Schritte getätigt, um bis zum OS-Updater zu gelangen, der sich dann erst das Update runtergeladen hat, vorbereitet und dann installiert. Ich hab in der Zwischenzeit entspannt weiter den Podcast gebastelt. Als das iPhone nach dem Update wieder da war, hab ich dem gleich mal die Einstellungen alle gelöscht, damit iTunes danach wieder ein Gerät vorfindet, in dem so ein Backup eingespielt werden kann. Das klappte auch bis auf einen kleinen Haken fehlerfrei. Der Haken: Ich hatte nicht bedacht, dass der Restore-Dialog modal ist, und ich in der Zeit nichts mit iTunes anfangen kann. Zum Beispiel kann ich dann keine MP3-Tags in die fertigen Dateien basteln. Angebliche 6 Minuten später war der Restore aber durch, das iPhone hat mal wieder einen Neustart hingelegt, und ich konnte mit iTunes wieder interagieren. Im Hintergrung hat iTunes dann das hungrige iPhone mit allen Apps beworfen, die es selbst kennt (179 war die Anzahl laut Fortschrittsbalken), während das iPhone sich um Apps bemüht, die nicht von der iTunes-Bibliothek ausgeliefert werden, aber online verfügbar sind. Haken dabei: Das lastet meine Internetanbindung dann doch recht nachhaltig aus, so dass die beiden verbliebenen MP3-Dateien nur in relativ langsamer Geschwindigkeit ins Netz gelangten. Der Podcatcher war mal wieder ziemlich spät in der Liste (Nummer 174, wenn ich das richtig gesehen habe), und hatte selbst dann auch noch ein paar GB an Downloads nötig.

So habe ich dann mal knapp 2 Stunden des Tages verbracht damit, meinem neuen Podcast-Begleit-Phone seine Daten aufzuspielen. Danach ist mir dann aufgefallen, dass die Akku-Hülle noch eine Weile Strom in das neue iPhone geleitet hat, während das 7 Plus allerdings in die gefährlichen Regionen von 20% runtergerutscht ist. Ich vermute mal, dass das dem 7 auch noch Daten spenden durfte, hoffentlich nicht nur über das Mobilnetz.

Und dann habe ich mal wieder einen Punkt erreicht, wo sich zwei fast gleiche iPhones in meinem Setup befinden, das war zuletzt bei den 5S der Fall, wo ich einen Akkufresser dadurch gesucht habe, dass ich ein zweites iPhone mit identischem Setup eingerichtet habe, und nur einen der zwei Schuldigen gefunden hatte. Was macht man nicht alles, um kleine Monats- und große Jahrestage von großen OPs angemessen zu feiern?

Zusapple

Von der letztwöchigen WWDC sind in der Zwischenzeit noch ein paar weitere Details bei mir vorbeigeflogen. So haben die zwei Apple-Oberen Craigh Federighi und Phil Schiller mal wieder zusammen mit John Gruber vor Publikum einen Podcast live aufgenommen, in dem die noch ein paar vorher nicht bekannte Dinge erzählt haben. Dass die iOS-Dateisystem-Migration mit iOS 10.3 so geräuscharm abging, dürfte zum Beispiel daran liegen, dass iOS 10.3 gar nicht das erste Update war, was die gemacht hat. 10.1 und 10.2 haben die Umstellung bereits durchgeführt, danach das neue Dateisystem auf Konsistenz geprüft, und dann die Umstellung wieder abgebrochen. Das Ergebnis der Überprüfung wurde dann an Apple zurückgemeldet, wo (hier vermute ich mal) die entddeckten Fehler genauer untersucht und behoben wurden. Damit konnte 10.3 dann ohne öffentlichen Aufschrei umsteigen. So ganz nebenbei ist das neue Dateisystem dann auch hilfreich für die angekündigten Drag&Drop-Funktionen für iPads mit iOS 11, weil dank Snapshot eine Quell-Datei beim Verschieben schnell geklont werden kann, so dass sowohl aus- als auch eingehende App auf einer Kope der Daten arbeiten können, ohne sich dabei in die Quere zu kommen. Auch neu war mir, dass in Zukunft der Sprachassistent Siri zwar auf mehreren Geräten parallel lauschen kann, die sich aber untereinander abstimmen, welches Gerät antwortet. Und es soll auch verbessert sein, dass Siri nur auf den Besitzer des jeweiligen Geräts antwortet. 

Weniger groß angekündigt: Apple will mit dem nächsten Update Statistiken aus seiner Podcast-App für Podcaster zugänglich machen.  Und zwar, soweit ich das verstanden habe, als Kombination der Gesamtheit der Gerätenutzer. Ich vermute mal, dass für so kleine Podcasts wie meinen dabei keine sinnvollen Statistiken rausfallen, weil ich schlicht nicht mal auf 100 Downloads pro Datei komme. Mal ganz davon abgesehen, dass ich in den Serverlogs alle möglichen Clients sehe, schlimmstenfalls das bescheuerte Perl-Skript, was drei Head-Requests pro Sekunde gegen Dateien wirft, als würden sich die Dateien so schnell ändern.

WWDnote 2017

Gestern Abend brach in San Jose eine Apple-Entwicklerkonferenz WWDC mit einer Keynote aus. Die Gerüchte hatten ja vorher schon eine Reihe Erwartungen in Form von Hardware formuliert, und dann durfte man ja auch mit neuen Updates der Betriebssysteme rechnen. Bei den erwarteten Ankündigungen war die mit bei, dass Amazons Streamingdienst auf Apple-Geräten (unter anderem der TV-Box) verfügbar würde. Das wurde für "later this year" angekündigt.

Dann kamen sechs große Bereiche, am Anfang: Watch. watchOS 4 bekommt ein paar neue watchfaces, darunter eine proaktive Siri-basierte Fassung, die ähnlich ist  dem Proactive-System, was seit ein paar Jahren im iPhone wohnt. Außerdem gibt es neue Ziffernblätter mit Toy-Story-Figuren. Die Activity-App wird insofern erweitert, als sie auf der Uhr besser angepasste Notifications bringen soll, und es soll mehr monatliche Challenges geben. Dann gibt's Verbesserungen bei Workouts, wie mehrere Übungen hintereinander, und Synchronisation mit Sportgeräten. Music kriegt ein Redesign, aber bei dem Thema werde ich so schnell müde. In der Demo hab ich mir noch notiert, dass das 'Dock' vertikal wird, und dann auch per Krohne durchscrollt werden kann. Und es gibt neue APIs für Entwickler.

Punkt zwei: Mac. Das OS heißt dann Snow Sierra High Sierra. Und ist mal wieder eher arm an Features. Safari ist ganz doll schnell, und soll dann Tracking verhindern können. Mail hat Suchfunktionen verbessert und Gähn. Fotos kann auch suchen. Oh, und es gibt ein neues Dateisystem. Ja, APFS ist tatsächlich in der großen Keynote erwähnt worden. Dann gibt es noch Support für 4K-Auflösungen in Videos, und der neue Heiße Scheiß ist HEVC, auch bekannt als H.265. Und es gibt Metal, und neu: Metal VR, von dem in einer Demao gezeigt wurde, dass Macs dann auch VR können.

Weiter mit Punkt drei: Mac-Hardware. Ja, es gibt Kaby Lake. Im iMac, und in den Notebooks. Ja, auch das MAcBook Air bekommt ein bisschen Aufrüstung. Oh, und es gibt die Ankündigung eines iMac Pro. Der ist daran erkennbar, dass er schwarzes Metall hat.

Punkt vier: iOS. Version 11 bekommt in MEssages leicher auffindbare Sticker-Apps, Pay (so verfügbar) soll dann auch zwischen Privatpersonen funktionieren, Siri bekommt neue Stimmen, eine Beta-Übersetzungsfunktion und nicht genauer ausgeführte Erweiterungen für SiriKit. Die Kamera macht dann Videos in HEVC, und Standbilder in einem daraus abgeleiteten Format. Das Control Center wird wieder auf eine Seite zusammengelegt, sieht anders aus, und wird konfigurierbar. Lock-Screen und Notifications ziehen zusammen, und in der Beta ist da wohl auch eine Abschalt-Funktion, die auf der Bühne nicht erwähnt wurde. MAps bekommt eine Reihe Details, die nicht hierzulande gelten, und mich deswegen nicht so interessieren. Wenn iPhone bemerkt, dass man sich schnell bewegt, kann es Do Not Disturb anschalten, weil beim Autofahren soll man nicht gestört werden. HomeKit kann auch Lautsprecher (hüstel), Music bekommt Friends are listening to..., der AppStore bekommt ein größeres Redesign. Außerdem gibt es Machine Learning (Core ML), Augmentet Reality (ARKit). Und nicht erwähnt: iOS 11 startet 32-Bit-Apps gar nicht mehr. Dafür gibt es eine 'Setup von einem physisch anwesenden anderen iOS-Gerät (ist das das iTunes-Restore mit ohne iTunes?)

Punkt fünf: iPad Pro. Seit über einem Jahr nicht mehr angefasst, fallen das schon seit März 2016 gerüchtete 10,5-Zoll und ein neues 12 Komma irgendwas iPad Pro raus. Das 10,5 hat in etwa (nicht genau) die Größe des 9,7, bei den Features unterscheiden die beiden neuen Größen sich dann nicht. Da ist dann ein A10X Fusion-Chip drin, der drei schnelle, drei langsame und 12 Grafik-Kerne beinhaltet. Die Kamera erben die Geräte vom iphone 7 (nicht Plus), Speicher gibt es ab 64GB aufwärts, Oh, und das OS, das bekommt ein paar iPad-Funktionen, die in iOS 10 nie aufgetaucht sind: Größeres Dock, Multitasking, neuen App Switcher, der die volle Größe nutzt, Drack-And-Drop, eine App namens Files, die auch Dateien aus Wolkenanbietern anzeigen kann. Dann gibt's noch Verbesserungen beim Stift, oh, und man kann Notes als Scanner nutzen.

Punkt sechs, der schon bei der Zwei-Stunden-Marke lag: One Last Thing, letztes Jahr hatte ich das Gerücht einmal im Podcast, zuletzt war es wieder aufgetaucht. Ein Lautsprecher, der den klanglosen Namen HomePod bekommt. Der kann Musik abspielen, HomeKit steuern (auch über Cloud irgendwie), kann sprachlich angequatscht werden, und kommt im Dezember nach USA, Australien und UK. Und hat dafür verdammt viel Zeit in der Keynote bekommen.

Mir war die Veranstaltung mal wieder viel zu lang, und die ständigen Demos hätte ich auch nicht gebraucht. Den Pod am Ende hat Phil "Can't innovate any more, my ass" Schiller wie eine Available Today-Ankündigung ausgewalzt, dabei kommt das Teil erst in nem halben Jahr. Oh, und tvOS ist in der Veranstaltung nur als Nebenbemerkung aufgetaucht, bekommt also entweder keine Features, oder war nicht wichtig genug für eine Entwickler-Keynote.