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Würzbaxt

Und dann gibt es wieder unerbauliches zu vermelden: In einem Zug in Bayern (Land Bayern) ist wohl ein 17-jähriger aus Afghanistan stammender Jugendlicher mit einer Axt auf andere Fahrgäste losgegangen. Was genau dann passiert ist, ist mir nicht in den Meldungen begegnet, der 17-Jährige war danach aber tot, vermutlich, weil Polizisten ihn entweder ge-finaler-Rettungsschuss-t oder irregulär feindlich gemordet haben (wobei das doch eigentlich nur dem US-Militär zustünde, dachte ich). Oh, und weil Bayern in Bayern liegt, hat sich danach der bayrische Innenterrorist Herr Mann in die Presse gerollt, und verkündet, dass er zwar gar nichts weiß, aber dass das bestimmt nur Terrormiliz gewesen sein könne. Oh, und eine selbstgebastelte Terrormiliz-Fahne wäre danach noch irgendwo gefunden worden, verlautbarte später.

Wie kann es wohl dazu gekommen sein? Betrachten wir erstmal den Jugendlichen. Der kam aus einem Land, in dem die Amis Krieg führen, und Opfer ihrer Drohnenmorde deswegen nicht in der neulich veröffentlichten Statistik aufgeführt haben. Die Bundesregierung wiederum vermeldet regelmäßig, es gäbe in Afghanistan irgendwo sichere Gebiete, ist aber genauso regelmäßig nicht in der Lage auch nur einen Ort zu benennen, den sie für sicher erachte. Damit wird Flüchtlingen aus Afghanistan vermittelt, dass die Regier sie ohnehin in das kriegsgebiet zurückschicken würde, weil es wäre ja angeblich irgendwo da sicher. Andererseits gehe ich nicht davon aus, dass der Jugendliche vor seiner Flucht ganz alleine auf die Idee gekommen ist, einfach mal nach Deutschland zu fliehen, und seine Familie (Eltern, vielleicht Geschwister) im Krieg zurückzulassen. Bei dem großzügigen Taschengeld, was unsere Regierung Flüchtlingen spendiert (selbst ohne Kosten für Unterkunft ist da nicht mal der Hartz IV-Satz drin, den mal ein Gericht mit dem Vornamen Bundesverfassungs- als Minimum festgelegt hatte) und der völlig abgeriegelten Route über Land, dürfte man schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass die Familie unmöglich nachgeholt werden kann. Und legale Möglichkeiten für Familiennachzug hat die Regierung von Kanzlerin "nur mal streicheln" ja konsequent abgeschafft. Für mich bleibt da der Eindruck, dass es schon stark verwunderlich wäre, wenn der Jugendliche nicht vor, während und nach seiner Flucht so viel Demütigung, Hass und Traumata abbekommen hätte, dass da eine ganze Horde an Therapeuten lange dran zu arbeiten hätte. Dummerweise ist psychologische Betreuung von Flüchtlingen zumindest medial kein großes Thema. Stattdessen pöbeln diverse Rechtsextrem-Politiker lieber von noch härteren Einschränkungen, die sie Flüchtlingen antun wollen, weil $Begründung. Da wundert mich weniger, dass ein Flüchtling Amok läuft, sondern eher, dass bis jetzt nur einer Amok gelaufen ist. Dummerweise kann man den ja nun auch nicht mehr befragen, hat doch irgend jemand dessen Leben ein Ende gesetzt.

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