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ComPod #139: Bahnhörnchen, Teil 3

Tech. Ohne Space. Mit Schnee.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Neuigkeiten aus der Technik. Mit dabei: Bahnausfall, AppStore-Zahlen, Seagate-Fuckup, Brüssel gegen MS, Raubkopierverlust, Handystudie im Handel (G1), Verhandlungs-Stream (Gegenwehr, verschoben), MS-MD5, Android-Chefentwickler geht, Weißbuch-Aufrüstung, Apple verdient, Zahlungsleck, MS verliert (und wirft Leute raus) und This Just In: ELENA. Für Musik sorgt dabei Rob Costlow mit dem Titel 'Reflections'.

Länge: 37:53, 34,7 MB.

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Menschen? Rechte?

Wenn ich so lese, dass Israels Regierungschef allen Soldaten einen Schutz "vor jedem Tribunal" zusichert, dann frage ich mich umso mehr, was für Menschenrechtsverletzungen (auch gerne als 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit' bezeichnet) das israelische Militär wohl beim letzten Krieg gegen die Bewohner des Gaza-Streifens begangen haben mag. Bekannt sind ja wohl bisher Phosphor-Bomben, mit denen auf bewohntes Gebiet eingeschossen wurde (verboten nach Genfer Konvention), aktive Behinderung der Sanitäter (auch nicht sooo cool), Schüsse auf UN-Helfer (Stichwort Hilfstransport, bei dem ein Fahrer erschossen wurde). Und das sind die Vorwürfe, die trotz weitgehender Pressesperre aus den besetzten Gebieten gelangt sind.

Was versteckt die israelische Regierung denn noch? Erschießungen von Zivilisten? Vergewaltigungen? Ich weiß es nicht, aber mich begeistern solche Meldungen keineswegs.

Übrigens: Das letzte Land, was sich gegen Menschenrechts-Tribunale absichern wollte, war die USA, die noch nicht einmal den Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag anerkannt hat, um zu vermeiden, dass die Folterungen dort geahndet werden können, die US-Soldaten und -Geheimdienstler begangen haben sollen.

Un. Fass. Bar.

Stellt euch mal vor, jemand hätte im Jahr 2003 davon mitbekommen, dass in Deutschland US-Militärs drei Personen gefangen halten, foltern, und das monatelang.Jetzt stellt euch mal vor, diese Hinweise würden zur Polizei gebracht, die daraufhin Ermittlungen beginnt. Und dann erfährt das BKA davon, dass ein Zeuge in einer bestimmten US-Einrichtung drei Menschen in orangen Overalls gesehen haben will, die menschenunwürdig behandelt worden seien. Nun darf Jedem, der nicht den Kopf ganz tief in den Sand gesteckt hat, seit 2002 klar gewesen sein, dass orange Overalls mit dem Foltergefängnis Guantanamo (dem ich immer noch den Namen KZ gebe) in Zusammenhang stehen.

Die Beobachtungen finden ihren Weg zu einem Bundesanwalt, der im Jahr 2006, als nun wirklich jeder von Guantanamo gehört haben darf, entscheidet, dass die Zeugenaussage nicht für ein Verfahren ausreicht. Stellt euch mal vor, der Bundesanwalt würde vor dem BND-Ausschuss dazu befragt, und würde folgendes sagen: "Die Frankfurter Müllabfuhr trägt auch orangefarbene Overalls". Auch die Metallbetten, an die die Gefangenen gefesselt gewesen sein sollen, interessieren besagten Bundesanwalt nicht, weil deren Existenz ja nichts beweisen würde.

Das habe ich mir aber schlecht ausgedacht, meint Ihr? Ich wünschte, es wäre so.

Ich hoffe für einen gewissen Bundesanwalt Dietrich, dass der mir nie begegnet. Denn ich kann nicht ausschließen, dass ich mich dem gegenüber ungebührlich verhalten könnte. Und das wäre, wenn er mich an einem guten Tag treffen würde.

(Link gefunden bei Udo)