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Bahnbylon: Noch viel schlimmer

Die Bahn hat ganz offensichtlich doch mehr Angestellte ausgeforscht, als bisher zugegeben wurde. Im Verkehrsausschuss des Bundestages hat Berichten zufolge der Antikorruptionsbeauftragte der Bahn eingestanden, dass 173.000 Bahn-Angestellte ausgeforscht worden seien. Dabei hätten sich dann 300 Verdachtsfälle ergeben, von denen dann 100 tatsächlich Hinweise auf Korruption gezeigt hätten. Bei einer Anzahl von rund 240.000 Mitarbeitern darf man wohl davon ausgehen, dass nicht nur die Führungsebene ausgeforscht wurde. 

Wenn ich mir dann mal die prozentualen Erfolge der Untersuchung ansehe, dann meldet mein Taschenrechner, dass in 0,17 Prozent, oder 1,7 Promille aller ausgeforschten Mitarbeiter weitere Untersuchungen getätigt wurden, und nur 0,57 Promille der ausgeforschten Bahn-Mitarbeiter tatsächlich Hinweise auf Korruption erbracht hätten. Dafür wurden aber 72 Prozent der Mitarbeiter ausgeforscht. Das darf also auch aus Aufwand- / Nutzen-Gesichtspunkten als ganz schwaches Ergebnis gelten. Mit ihrer Generalverdächtigung darf sich die Bahn dann noch vor Lidl und der Telekom einordnen, was die Mitarbeiterbeschnüffelung angeht. 

Die Maßnahme zeigt eine Dreistigkeit auf Seiten der Korruptionsbekämpfer, die kaum noch zu überbieten ist. Wirklich überraschend ist sie nach der ausweichenden Antwort auf die Vorwürfe aber auch nicht. Und so ein Unternehmen will ernsthaft an die Börse.

Waffenstillstand

Eigentlich hatte Israel ja einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Eigentlich wollte die dortige Regierung also nicht mehr die Bewohner des Gaza-Streifens beschießen. Hat sie zumindest verkündet. Die Hamas-Regierung im Gaza-Streifen hat ihrerseits auch einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Nun ist ein israelischer Soldat getötet worden, drei weitere verletzt, als eine Bombe explodierte, die wahrscheinlich Palästinenser dort deponiert haben. Seitdem ist Israel der Meinung, sich nicht mehr an den Waffenstillstand halten zu müssen, der ja ohnehin nur einseitig erklärt war. Deshalb werfen israelische Flugzeuge mit Bomben auf angebliche Schmuggler-Tunnel. Von Frieden können die Bewohner des Gaza-Streifens bestenfalls träumen.