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Amoksperten

Nach dem Amoklauf von Winnenden wurde ein "Expertenkreis Amok" zusammengesetzt, der jetzt"Ergebnisse" vorgelegt hat: Killerspiele (was auch immer das sein mag) sollen verbuten werden, und die Internetzensur müsste man auch ausdehnen.

Internetsperren, wie sie nach aktueller Planung ausschließlich für Kinderpornografie vorgesehen sind, sollen nach dem Willen der Kommission auch für andere "absolut unzulässige" Inhalte infrage kommen - als Beispiel werden in dem Bericht "Exekutionsvideos" genannt: "Es wäre zu prüfen, ob Provider verpflichtet werden, sämtliche absolut unzulässigen ausländischen Angebote zu sperren, die durch ein rechtsstaatliches Verfahren von staatlichen Stellen auf einer entsprechenden Liste sind und gegen die direkte Maßnahmen im Ausland ohne Erfolg blieben."

Ja, nee, is klar. Berichterstattung über Amokläufe gehört dann aber auch zensiert. Und überhaupt.

kurz vorm Ende

Was Weissgarnix heute schreibt, muss ich dann doch mal mitnehmen. Wassili Alexandrowitsch Archipow war während der Kubakrise derjenige Mensch, der sich an Bord eines sowjetischen U-Boots eingesetzt hat, um einen nukearen Angriff auf die USA zu verhindern.

Das U-Boot, die B-59, war mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet und abgetaucht, als ein US-Zerstörer das U-Boot mit Wasserbomben zum Auftauchen zwingen wollte. Nun war zwar der Kapitän berechtigt, die Waffen einzusetzen, wenn sein Schiff angegriffen würde, aber dafür brauchte er noch das Placet von drei Offizieren. Zwei von denen waren einverstanden, nur Archipow wollte, dass der Kapitän auftauchen sollte, und sich in Moskau rückversichern sollte, ob tatsächlich der Krieg ausgebrochen war.

Ohne die Intervention dieses einen Offiziers wäre also der befürchtete Atomkrieg auf Grund eines Missverständnisses tatsächlich ausgebrochen. Ob wir uns jetzt über die neue Koalition sorgen würden, wage ich zu bezweifeln.

Europarat gegen Provider

Wie der Heise-Ticker schreibt, will der Europarat ISPs für irgend welche Inhalte im Internet verantwortlich machen. Weil Inhalte, die man Kindern nicht zeigen will, müssen schloeßlich die Internetzugangsanbieter verantworten. Weil Telefonfirmen ja auch für Aussagen belangt werden müssen, die über ihre Leitungen gesprochen werden.

Oder war das doch leicht anders?