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Au-ge: komplett bebrillt

Heute kann ich einen (vorläufigen) Schlussstrich unter die Augen-Aufgaben machen: Nach einer SMS von Fielmann habe ich meine vor einer Woche bestellte Sonnenbrille abgeholt. Vor genau einer Woche war meine normale Brille fertig, und im Anschluss an deren Abholung habe ich die Sonnenbrille gleich bestellt.

Das linke Auge versucht durchaus mitzusehen, aber so richtig gut gelingt dem das nur bei Sonnenlicht, wahrscheinlich, weil nur dann die Kontraste hoch genug sind. Außerdem düfte die Brillenstärke nicht ganz stimmen, im Nahbereich ist es manchmal sinnvoller, wenn ich ohne Brille mit dem Auge sehe. Aber der Wert ist ja auch nur auf Entfernung gemessen worden, und da war die Abweichung unterhalb der Messtoleranz des Auges.

Das hatte seinerzeit ja schon einen Fehler mitten in der Bildmitte, der auch immer noch nicht verschwunden ist. Dafür ist es mir inzwischen gelungen, den Fehler mal etwas genauer zu sehen, weil der sich weigert, bei normalen, einfarbigen Hintergründen aufzutauchen. Der Fehler wirkt so ähnlich, wie wenn man geblendet wurde, und dann noch ein Nachbild der Lichtquelle sieht, nur eben sehr begrenzt. Wie ich den Fehler eingrenzen konnte, ist eigentlich fast zu einfach: Mir ist beim Durchbättern einer c't aufgefallen, dass die Schrift für das Auge zwar zu klein, und damit unscharf, war, aber sich zwischen die Kontraste eine runde Form geschlichen hatte. Als ich die dann mit dem klassischen Blick an die weiße Wand alleine erwischen wollte, war sie aber wieder weg. Auch draußen wollte sich der Fehler erst nicht einstellen, wahrscheinlich, weil zwar bei Gehwegplatten die Begrenzungen genügend Kontrast haben, dann aber doch zu scharf abgegrenzt sind. Erst auf der Straße mit unregelmäßigen hellen und dunklen Teilen konnte ich den Fehler genauer erkennen.

Es sieht also so aus, dass ein relativ kleiner, kreisförmiger Fehler mitten in der Bildmitte rumsitzt, und genau dort Formen verdeckt, die kleiner sind als er selbst und nicht besonders farblich hervorstechen. Wo der Fehler nun genau herkommen kann, kann ich nur rätseln. Spontan würde ich auf die Kältebehandlung während der OP tippen, mit der die Netzhaut wieder befestigt wurde. Die hat zumindest bei einer Ärztin im Krankenhaus die Erwähnung einer Narbe hervorgelockt. Dass sich die nun ziemlich genau in meiner Bildmitte versteckt, könnte ein Versehen sein, mit dem Auge sehe ich nicht durch die von außen vermutbare Stelle des schärfsten Sehens.

Alles zusammengenommen hat mich die Amotio bis jetzt einige wirklich unangenehme Wochen gekostet, 80 Euronen für den Krankenhausauffenthalt (komischerweise keine 10 Euro für den No-Peh-Tag), rund 360 Euro für die eine Brille und 50 für die Sonnenbrille. Macht in Geld 490 Euronen. Die Nerven lassen sich da ja nicht verrechnen. Dafür 'darf' ich mir zu den Monats- und später mal Jahrestagen der OP ja auch immer etwas gönnen, was immer mich dann gerade anspricht. Zum nächsten Monatstag könnte ein Tocu-iPod mit zwei Kameras und Netzhaut-Bildschirm ganz gut passen, den John Gruber so unauffällig angeteast hat.

Ach ja, mit der Sonnenbrille gibt es jetzt gar keinen Grund mehr, warum ich nicht am nächsten Wochenende einen schon länger geplanten Ausflug ins Mittelalter unternehmen sollte. Der letzte Ausflug ist jetzt auch schon wieder fast zwei Monate her.

Netz neutral?

Heute hat sich die Initiative Pro Netzneutralität gegründet. Der Initiative geht es darum, dass das Internet bei der Datenübertragung neutral sein soll, also Provider nicht danach unterscheiden, ob die übertragenen Daten von bestimmten Firmen stammen, die für eine 'bessere' Übertragung zahlen. Anstoß dürfte gewesen sein, dass in USA Google und Verizon beschlossen haben, kabelgebundene Netzzugänge quasi-neutral Daten übertragen zu lassen, aber mobile Zugänge explizit auszuschließen. Außerdem ermöglicht die Verlautbarung auch noch eine Unterschied zwischen dem öffentlichen ('public') Internet und anderen (providereigenen?) Netzen. Damit dürften dann Netzbetreiber, die auch Inhalte verkaufen wollen, ein gesteigertes Interesse haben, diese Inhalte schneller zu übertragen, und damit andere Daten auszubremsen. Dass nun gerade Google solch eine Einigung eingeht wundert schon, die Firma hatte sich bisher immer als Befürworter eines diskriminierungsfreien, neutralen Netzes dargestellt. Statt sich hier um tatsächlichen Verbraucherschutz zu bemühen dürften unsere Politiker sich aber in den nächsten Wochen erstmal um die teilweise nur eingebildeten Probleme um Streetview bemühen. Damit lässt sich ja auch so einfach heiße Luft produzieren.