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Augen-Status-Update 14.3.2011

Das war entschieden weniger schlimm als es hätte sein können. Ich war gerade wieder beim Augendoc für den Check. Als erstes durfte ich meine Sehfähigkeit testen lassen. Links hab ich gerade so die 10% geschafft (wobei ich ohne Brille da mehr erkannt hab als mit). Rechts hab ich die 80% geschafft, 100 nicht ganz und 120 nur ein Bisschen. Was auch immer das in Zahlen bedeutet. Dann war ich für den Augendruck bei der Ärztin. Links 24. Das ist schon wieder zu viel, und diesmal trotz Tropfen. Dann hat sie darauf bestanden bei beiden Augen genau hinsehen zu wollen, und beide Pupillen groß getropft. Dann durfte ich warten, nochmal Tropfen bekommen, und wieder zur Untersuchung. Die vom rechten Auge ging schnell, weil da nichts Auffälliges war (ich hab gefragt). Links war weniger einfach. In der Mitte ist die Netzhaut gut fest, aber am Rand droht ne neue Ablösung, wenn das Silikonöl entfernt würde (auch da hab ich gefragt). Ergebnis: ich hab am 18.5. nen neuen Termin zur Nachkontrolle und ein Rezept für neue Xalatan-Tropfen. Da ändern wir nichts. Ohne die Tropfen wäre mein Augeninnendruck wohl eher in den 40ern, statt 'nur' 24. Normal sind ja eher Werte Zeichen 10 und 20, aber da komm ich eher nicht hin. Ach ja, zur Linsentrübung hab ich auch noch gefragt, da meinte sie, dass die (noch) ok sei, und ich wahrscheinlich eh nicht merken würde, wenn's da zu viel würde, weil das zu langsam passieren würde. Ich geh wohl besser nicht in die Sonne zum Testen.

vorläufig permanent

Wenn Guy d'Eau davon redet, die AKW-Laufzeitverlängerung vorläufig aussetzen zu wollen, was meint er damit? Werden Kraftwerke, die ihre Energiemenge (Laufzeit) dann erreicht haben vorläufig abgeschaltet? Zumindest bei der permanenten Abschaltung am Ende der Lebensdauer hatte ich das Konzept so verstanden, dass da nichts Vorläufiges dran war, sondern die Abschaltung nur in der Geschmacksrichtung dauerhaft verfügbar ist. Wie eine vorläufige dauerhafte Abschaltung aussieht, darf Herr Westerbrülle aber gerne mal erklären. Ich warte.

Zu spät: Die Regier hat ein dreimonatiges Moratorium erklärt. Dabei sollen AKWs in Neckarwestheim und Biblis "sofort" abgeschaltet werden. Darüber, ob deren Reststrommengen (nach alter oder neuer Regelung) irgendwohin übertragen werden dürfen, lese ich da nichts, aber es würde mich nicht überraschen, wenn das so wäre. Schließlich hat Merkel noch am Sonntag verkündet, die AKW in Deutschland seien sicher, weil sie die sonst ja laut ihrem Amtseid hätte abschalten lassen müssen. Weil sie das ja nicht getan hat, können die Kraftwerke ja nur sicher sein. Was war doch nochmal ein Zirkelschluss?

Fukushima geht weiter

In Japan geht der Krampf weiter. Inzwischen ist nicht nur Reaktor 1 vom Kraftwerk Fukushima 1 ("Daiichi") explodiert, sondern es gab auch noch mehrere Explosionen an/in Reaktor 3. Na gut, hatten wir ja schon. Bis auf den klitzewinzigen Haken, dass Reaktor 3 mit Mischoxid ("MOX") betrieben wird, da also in den Brennstäben neben Uran auch noch Plutonium enthalten ist. Plutonium ist nach allem, was ich bisher gelesen habe, nicht nur wegen noch längerer Halbwertzeit gefährlich (als ob das nicht ausreichen würde), sondern auch noch hochgiftig. Wenn da bei einer Explosion auch nur geringste Mengen in die Atmosphäre entweichen sollten, wäre das also nochmal extra unangenehm.

Die Rettungsversuche sind wohl inzwischen verzweifelt genug, dass Reaktor 1 mit Meerwasser gekühlt wird, dem zur Reaktionsbremsung Borsäure beigemischt wurde. Wenn ich das richtig verstehe, heißt das, dass der Reaktor nicht wieder in absehbarer Zeit in Betrieb genommen werden kann. Trifft sich passend, wo der Reaktor eigentlich vor zehn Jahren schon hätte abgeschaltet werden sollen (laut Fefe). Aber Atomkraft ist ja bekanntlich sicher, verkündet auch die Physikerin Frau Merkel. Das wisse man zwar nicht, aber es sei so. Und außerdem seien wir "in Gottes Hand". m(

Hey, Regierungspfeifen! Auch, wenn es euch nicht gefällt: Genau jetzt ist die Zeit, um über Atomenergie nochmal ganz grundsätzlich zu reden. Und zwar ohne Lobbyisten. Mag ja sein, dass der genaue Verlauf aus Japan hier nicht vorkommen kann (Erdbeben mit Tsunami sind hier eher unbekannt). Was das Unglück aber sehr deutlich zeigt: Es gibt immer Probleme, die niemand vorhergesehen hat. Und da reicht bereits ein einziger Unfall, um massive Schäden zu verursachen.

Wenn es in einem der deutschen AKW zur Kernschmelze käme, dürfte sich das superheiße, hochradioaktive Material übrigens locker durch die Stahlummantelung fressen, und auch ohne Explosion das Grundwasser nachhaltig verseuchen. Für eine "Brückentechnologie" ist das schlicht inakzeptabel.

Gerade eilmeldet die Tagesschau, dass auch Reaktor 2 ohne Kühlung dasteht. Damit hat es die Kühlung aller drei beim Erdbeben aktiven Reaktoren hingerafft.