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Weißer Klappstock

Ich hab gestern und heute mal aus purer Neugier ausprobiert, wie gut (oder schlecht) ich mit meinem linken (kaputten) Auge alleine noch sehen kann.

Angefangen hab ich gestern Abend mit dem Treppenhaus bei der Arbeit. Als ich auf das linke Auge umgestiegen bin, musste ich mich erstmal am Geländer langschleichen, so wenig habe ich da gesehen. Die Sonnenbrille, die ich da auf hatte, hat eher nicht geholfen. Das Treppenhaus liegt komplett im Hausinneren, ist aber eigentlich gut genug ausgeleuchtet. 

Dann hab ich im Auto lieber den Versuch pausiert, nachdem ich mit ein paar Treppenstufen draußen noch weniger Spaß hatte. Die Treppenstufen im Haus haben immerhin noch eine markierte Kante (zwei erhöhte schwarze Stiche), die ich draußen ernstlich vermisst habe (Die Treppenstufe ist da, wo der winzige Kontrastunterschied ist, außerdem muss die hier irgendwo sein). Da hab ich mir erstmals einen Blindenstock gewünscht, damit kann man wenigstens den Boden abtasten.

Der nächste Versuch war dann beim Einkaufen, wo ich auf dem Weg von und zu den Läden mal wieder ausprobiert habe, was ich sehe. Unerwartet hilfreich war eine Linie aus helleren Bodenplatten, die eher als Schmuck her vor dem Haus zu finden ist. Der Rest des Weges hat mir nicht den Gefallen getan, so gut erkennbar zu sein. Da habe ich mich dann an den Kanten der Bodenplatten versucht zu orientieren, und nachdem das eher weniger erfolgreich war, mich doch eher auf die grobe Richtung konzentriert. Dass da auch noch Kinder mit Rollerskates und Fahrrädern rumgeschwirrt sind, hat es auch nicht einfacher gemacht. So war der Weg jedenfalls deutlich anstrengender. In den Läden habe ich das Experiment auch lieber pausiert, wer weiß, was ich sonst gekauft hätte.

Heute hab ich dann auch nochmal ganz kurz versucht, meinen Arbeitsplatzrechner zu entziffern, aber mehr als ein Versuch ist da nicht bei rumgekommen. Beim iPad kann ich ja wenigstens trivial reinzoomen, aber Wintendo braucht da schon mehr Motivation. Dass mir inzwischen immer wieder auffällt, dass das linke Auge leicht nach außen zu schielen scheint, macht die Zusammenarbeit mit dem rechten Auge nicht einfacher. Selbst wenn da ein messbarer Schielwinkel drin sein sollte, dürfte der trotzdem nicht mehr operierbar sein.

Im Endeffekt hoffe ich einfach nur, dass mein rechtes Auge nicht verloren geht, selbst wenn das ohne Brille auch arg kurzsichtig ist. Ohne das gute Auge wäre ich schlicht zu stark eingeschränkt.

Digidings

Letzte Woche war in Berlin re:publica, eine Veranstaltung, bei der es laut deren Eigenwerbung um Bloggs, soziale Medien und digitale Gesellschaft gehen sollte. In deren Rahmen hat dann Markus 'Netzpolitik.org' Beckedahl auch öffentlich die Gründung eines Vereins 'Digitale Gesellschaft e.V.' verkündet. Die Idee dahinter, dass 'das Netzvolk' gegenüber 'der Politik' auch mal konkret auftreten können soll, liest sich ja erstmal ganz nett. Haken daran ist nur, dass in Zeiten, wo wir Bürger von den Politikern Transparenz verlangen (wer hat Spenden von Hoteliers bekommen und danach wem welche Steuervergünstigungen zukommen lassen?), nicht transparent ist, wer den Verein unterstützt, wie Entscheidungen im Namen der 'digitalen Gesellschaft (e.V.)' (see the problem?) getroffen werden. Alles, was man bisher tun kann, ist den Verein mit Spenden unterstützen.


Wofür das Geld dann eingesetzt wird? Abwarten! Was, wenn die ominöse Vereinsführung etwas entscheidet, was 'dem Netzvolk' nicht gefällt? Keine Ahnung! Wie man selbst Themen vorschlagen kann, für die der Verein sich Lobbymäßig einsetzen soll? Derzeit nicht vorgesehen.Okay, aber wenigstens eien Vereinssatzung findet man doch bestimmt auf der Seite? Ich hab jetzt nicht groß gewühlt, aber bisher wüsste ich nicht, dass die irgendwo einzusehen wäre.


Mag ja sein, dass aus dem Verein nochmal eine wirkliche Stimme des Netzes wird, aber im Moment sehe ich da nur die Stimme eines Markus Beckedahl (Mitglied der Enquetekommission Internet und digitale Gesellschaft, Gründer und Autor von netzpolitik.org) und einer Reihe ungenannter Personen, deren Wünsche und Vorstellungen ich gar nicht einschätzen kann, weil die nicht genannt werden.


Ganz offenbar bin ich nicht der Einzige, der den Verein so erstmal kritisch betrachtet.


Einblicke in die Wünsche 'seines' Vereins hat Markus aber in der Presse gegeben (lustig, ich bilde mir ein, den Intweviewer schon mal irgendwo gelesen zu haben). Ach, und dann hat der Twitterpraktikant (Herr Beckedahl) von dem Verein auch noch gründlich ins Klo gegriffen. Wobei der Originaltweet ganz schnell verschwunden war, nachdem der Moderatorenpraktikant den Twitterprraktikant an den Ohren durch den Raum gezogen hat. Apropos: Praktikanten: Für 200€ darf man sich da nen Vollzeitpraktikumsjob abholen.


Der Tweet ist mir dann hier noch als Grafik in die Finger gefallen.


(editorischer Hinweis: Damit ich die ganzen Links hier hinbekomme, habe ich den Text schon am Wochenende geschrieben.)

Immerhin hat der Verein am Montag eine FAQ veröffentlicht. wobei mir auch nach deren Lektüre nicht klar ist, wer darüber entscheiden soll, welche Kampagnen der Verein mit welchen Vertretern unterstützen soll. Aber ein Verein der erst einige Monate in Gründung ist, muss solche Fragen ja nicht beantworten, nicht wahr?

ComPod #259: Glücksur, Teil 3

Tech, Mafia, Space, Fanboi. Mit Tweetbot und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei: MS will nichts beweisen müssen, Mafia (70 Jahre für Musik, ÖR mit Mafia gegen Kostenlos), Facebooks Hardware-Projekt, Space (US-Shutdown-Plan, STS-134: Wieder keine Dock-Fotos, Shuttlendstationen), Fanboi (NoDelay, iRüchtsammlung, WeißPhone-Gerücht, AppStorodukt, Tweetbot, iOS 4.3.2), LHC-Quench und Scrub, MS-Straßenseite, StreetView-Nichtstopp, Sicherheitsfirmenloch, Hotzigung. Für Musik sorgt dabei Rob Costlow mit dem Titel 'Reflection'.

Länge: 49:19, 45,2 MB.

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ComPod #259: Glücksur, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Regierung, FDP, Guttenplag, Zensur und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Regierung (Feldpost ok?, Wahlrechtsreform, ePA im Knast, Uhl gegen Asylanten, Schwaferle sieht keine Inflation, Brüllrich gegen Asylanten, Elterngeld eingefroren, SLS gegen Panik, CCS-Entwurf, Zensur gegen Visa), FDP (Präsidium neu, Rücktrittsforderungen, Solms einthemt weiter), Guttenplag (Absichtlich, geheimst, Strafverfahren droht Einstellung, Uni öffentlich, Anwalt attackiert Uni, Merkel erwartet, Wissenschaftler fordern, Transsilvana, LAmmert beantragt nichts, doch öffentlich), US-Nodown, Zensur (USA kritisiert, Glücksur, ägyptischer Blogger verurteilt), Handwerk gegen Billigjobs, SchuldenkrisEU, Icesave wieder abgelehnt, Odenwaldgeld, BKA-Chef-Finanzierung, Burkaverbot in Frankreich in Kraft, Gbagbo festgenommen, MubarU-Haft. Für Musik sorgt dabei Saor Patrol mit dem Titel 'Upyerrockye'.

Länge: 50:43, 46,5 MB.

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ComPod #259: Glücksur, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Japan, Atom-Rest und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Japan (Onagawa-Leck, Pumpstopp, Meer strahlt mehr, Stahl, Weiterpump, Wasserentsorgung, Berichtsstand, Leck-Risiko, Evakausweitung, Wieder-Beben, Japan erwägt INES 7, INES 7 offiziell, Eisenstopf), Atom-Rest (Energiewirtschaft will AKW abschalten, Bummblis-Diesel, Grenzsenkung, Lindner wieder für Atom, Regiertrottel gegen Ausstieg, Wende-Einigung, Atomkonzerne zahlen nicht, Reaktion auf Zahlstopp, Röttbrüderleinigung, Hundt pisst schon wieder, Röttgen gegen Langlaufzeit, Söder ungläubig, Vertragsbruch, BNetzA warnt, EnBW klagt nicht, Gorleberkundung, Asse strahlt). Für Musik sorgt dabei Allison Crowe mit dem Titel 'Running (live)'.

Länge: 47:23 , 43,4 MB.

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contentmaffiierter ÖR

Ein Aufreger von gestern ist die Meldung, dass sich die Content-Mafia als Deutsche Content Allianz (mit ganz vielen Deppen Leer Zeichen) gegründet hat. Der Aufreger daran ist weniger die Tatsaxhe, dass die Contentmafia mal wieder ne Lobbyorganisation aufmacht, sondern die Tatsache, dass neben Film-, Musik- und Buch-Mafia auch ARD und ZDF bei dem neuen Verein mitmachen. Wenn die beim Geschwafel der Contentmafia mitmachen, dass es doch keine Kostenlos-Mentalität geben dürfe, frage ich mich mal wieder, wozu es eigentlich die GEZ gibt, und warum ich regelmäßig Geld an die loswerde. Gut, ganz überraschend kommt die Verbrüderung mit der Mafia nicht, hatte doch die ARD-Intendantin Monika Piel schon kurz nach ihrer Inthronisierung getönt, wie böse kostenlose Angebote im Internet doch seien. Da konnte man das Gerede noch damit begründen, dass sie sich nur bei den Verantwortlichen der Uhrheberrechteverwerter einschlämmen wollte, aber eine Mitgliedschaft in einem Lobbyverband geht mir dann doch viel zu weit für Geschleime. Also, liebe öffentlich-rechtlichen Verantwortlichen. Entscheidet Euch: Wollt ihr für Veröffentlichungen im Netz explizit bezahlt werden, oder wollt ihr weiter von jedem Bürger Gezbühren erhalten? Beides geht jedenfalls nicht.

"Doktor" Transsilvana?

Rund um die letzte Wahl zum Europaparlament Silvana Koch-Mehrin Aufmerksamkeit erregt, weil sie in der davor liegenden Legislaturperiode nicht durch besonders gute parlamentarische Arbeit aufgefallen war, sondern eher dadurch, dass sie recht oft abwesend war. Sie hatte das damit begründet, dass sie schwanger war und sich später um ihr Kind kümmern musste, und dann verlangt, dass alle Abwesenheiten, die irgend etwas mit Schwangerschaft oder Betreuung des Neugeborenen zu tun hätten, irgendwie aus ihrer Anwesenheitsstatistik rauszutrennen seien. An sich war das alles nur Gepolter, war doch 'Transsilvana', wie ich sie seinerzeit betitelt habe, ohnehin auf der bundesweiten Wahlliste der FDP auf Platz 1, und damit sicher im EU-Parlament. Etwas später fiel sie dann noch damit auf, dass sie nur ganz knapp zur Vizepräsidentin des EU-Parlaments gewählt wurde, mutmaßlich deshalb, weil der Kandidat, der ihr unterlegen war, noch etwas weniger beliebt war. Seitdem tönt Transsilvana immer wieder mal in der Presse, wenn es um irgend welche Geschichten rund um die Splitterpartei mit Regierungsbeteiligung (FDP) geht, weil sie wohl auch noch ein Parteiamt inne hat (wenn sie nicht gerade wieder etwas besseres zu tun hat). Und jetzt taucht ihr Name wieder in den Medien auf, weil sie offenbar einen Doktorgrad besitzt, und es Zweifel an der Urheberschaft ihrer Dissertation gibt. Immerhin habe ich noch nicht vernommen, dass sie die Vorwürfe als abstrus bezeichnet hätte, oder irgend etwas vorläufig (und ich betone: Vorläufig) zurückgegeben hätte. Das könnte aber auch daran liegen, dass Frau "Doktor" nicht so präsent in den Medien ist, wie der Herr Dr. a.D. Minister a.D. Frhr. von und zu Dingensberg.

Apropos komische Dissertationen: Hat schon mal jemand die Dissertation des neuen Innenministers gesichtet? Oder tiefer in die Hintergründe der Dissertation von Frau "Doktor" Schröder gegraben? Die Möglichkeiten sind da so vielfältig...

Shuttlendstationen

Heute ist der erste bemannte Raumflug Juri Gargarins 50 Jahre her, und zur Feier des Tages hat die NASA verkündet, wo die Shuttles (genaugenommen die Orbiter) endgültig landen sollen. 

Atlantis, OV-104, die als letzte ihre finale Mission abschlie0en soll, wird am Kennedy Space Center ausgestellt werden.

Endeavour, OV-105, neuester Orbiter und momentan in Vorbereitungen zu ihrem letzten Flug, soll zum California Science Center in Los Angeles gehen.

Discovery, OV-103, ältester und häufigst genutzter Orbiter, geht an's Smithsonian NationalAir and Space Museum, wo bisher meines Wissens eine gewisse Enterprise steht.

Und Enterprise, OV-101, die nie eine komplette Shuttlemission geflogen ist, weil sie eigentlich gar kein echtes Shuttle ist, zieht um in das Intrepid Sea, Air & Space Museum in New York City. Ob dafür größere Umbauten an Enterprise nötig werden, habe ich noch nicht gelesen.

Wenn ich den Zeitplan richtig verstehe, dürfte der letzte Orbiter irgendwann im Jahr 2012 seine Parkposition erreichen. Das bemannte Raumfahrtprogramm der USA endet aber nach aktuellem Plan im Juli dieses Jahres, wenn Atlantis ein letztes Mal aus dem Orbit zurückkehrt, und mit STS-135 die letzte Mission des Space Transportation System beendet. Und danach werden die Amerikaner mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS und zurück fliegen, bis vielleicht irgendwann die privaten Firmen wie SpaceX es schaffen, bemannte Flüge zur ISS zu übernehmen. Ob es den Preis wert sein wird, bleibt jedenfalls abzuwarten.

INES 7

Und damit hat die japanische Atombehörde zugestanden, dass der Fukushima-Super-GAU eine extreme Katastrophe ist. Mir ist ja nicht klar, warum die den Unfall bisher als INES 5 geführt hatten, wo doch schon in der ersten Woche IAEO und französische Experten (warum auch immer die da was zu melden haben) den Unfall bereits als INES 6 eingestuft hatten. Kürzlich hatte Greenpeace ja auch empfohlen, den Fukushima-Unfall als INES 7 einzustufen, was medial weitgehend ignoriert wurde. Wundert mich ja nicht, immerhin ist Greenpeace nicht gerade besonders unabhängig. Ich finde ja, die INES-Skala könnte für Fukushima noch eine weite Stufe brauchen, weil da ja einigermaßen offensichtlich mehrere Unfälle der Stufe 7 vorliegen. Immerhin hat Fukushima auch einen Monat nach dem Erdbeben noch nicht explosiv nukleare Partikel in der Gegend verteilt. Die Strahlung, die da unterwegs ist, ist nur durch Venting und Löcher in den AKWs entkommen. Trotzdem hat die Strahlung schon großräumig die Landschaft unbewohnbar gemacht. Wenn ich dann höre, dass Japaner aus der 20km-Evakuierungszone hoffen, "bald" wieder zurückzukehren, dann sind die wohl nicht ausreichend informiert. Gestern wurden ja endlich auch Regionen außerhalb der 20km-Zone evakuiert, aber der Umkreis, in dem sich niemand aufhalten soll wurde immer noch nicht konsequent ausgeweitet. Wenn ich raten soll, vermute ich, dass sich die Verantwortlichen immer noch nicht trauen einzugestehen, wie wenig die Situation unter Kontrolle ist. Mit der Einstufung als INES 7 ändert sich das jetzt hoffentlich mal.

Zensurspiel

Letzte Woche haben die Bundesregierenden beschlossen, den Zensursula-Irrsinn beenden zu wollen, aber während das dafür nötige Gesetz noch nicht mal im Bundestag gelandet ist (die Entwürfe der Oppositionsparteien zähle ich nicht, weil die Regierungsparteien die ohnehin nicht erlauben werden), haben die Länderchefs sich mal wieder eine Zensur-Idee ausgedacht. Dieses Mal soll die Zensur über den Glücksspielstaatsvertrag begründet werden. Wenn ich mich da gerade nicht irre, war Glücksspiel doch auch ein Thema für Zensursula, mit dem der Zensurliebhaber Thomas Strobl (bekannt durch diverse Großtaten wie den Vorsitz der Wahlprüfungskommission, die Wahlcomputer toll fand, regelmäßiges Gepöbelt aus Baden-Württemberg, und die Tatsache, dass er Schwiegersohn des Ex-Innen- und amtierenden Finanzministers Schäuble ist) kurz nach der Zustimmung im Bundestag zu Zensursula an die Öffentlichkeit getreten ist. Jetzt soll also das Volk vor Bösen Glücksspiel-Webseiten geschützt werden, die bestimmt nicht deswegen Böse sind, weil an denen der Staat nicht mitverdient, sondern weil die nicht genug gegen Glücksspielsucht tun. Aber wenn die Zensurinfrastruktur erstmal aufgebaut ist, wird die sicher auch gegen andere Böse Seiten eingesetzt werden, wie die Seiten von Raubmordkopieunterstützern, politischen Gegnern, und dem bestimmt auch wieder existierenden Trilliardenmarkt an unlöschbaren Kinderporno-Webseiten. Mir ist ja immer wieder unklar, wie Ministerpräsidenten sich für Zensurinfrastruktur einsetzen, wenn deren Parteien doch angeblich alle dagegen wären. Zumindest gibt es außerhalb der CDU/CSU keine lauten Zensurbefürworter, und doch hat sich bisher kein Ministerpräsident gegen den Mist gewandt. Dafür dürften die Landesparlamente beweisen, dass es den Parteien ernst ist, die da drin vertreten sind. Wenn es nicht wieder zu so komischen Anomalien kommt wie beim JMStV, wo alle Parteien in der Opposition mit Nein gestimmt haben, während sie jeweils als Regierungspartei mit Ja gestimmt haben.

Update: AK Zensur und CCC warnen auch ausdrücklich vor dem Vorhaben. Ich schließe mich der Warnung einfach mal an.

Die neueste Fassung des Staatsvertrages, die offenbar einigen Anwälten bereits zugeflogen ist, spricht recht deutlich von der Zensur. Da haben offenbar die Ministerpräsidenten gar nichts gelernt im letzten Jahr.

ComPod #258: Zensursulaufhebung, Teil 3

Fanboi, Space, Tech, Mafia. Mit Tevateil und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei: Comodo, US-Jet, Fanboi (Sony-Kamerachips, iPhone 5 für Juni gerüchtet, Termingedanken, Coverflow-Urteil, Unweiß-Phones, iOS 4.3.2 gerüchtet), Space (HTV-REBR gewassert, STS-134: 10 Tage später, TMA-21 gestartet, Schwerfalke, TMA-21 angedockt), Reps gegen Netzneutralität, Symbian Closed, ISC-DHCP-Loch, Tevateil, Rubins 'open', MAfia (Krings vs. Renner, MAfiistin), LHC-Verkabelung. Für Musik sorgt dabei Lisa Bouchelle mit dem Titel 'Heaven on Credit'.

Länge: 53:36, 49,1 MB.

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Scrubbing-Quench

Die Meldung als solche habe ich zwar auch im Podcast heute verstaut, aber da hatte ich nur einen Teil des Problems verstanden. Wie es aussieht, gab es am Mittwoch im LHC einen unerwarteten Quench, das heißt, dass an einer Stelle die Supraleitung für die Elektromagneten ausgefallen ist, während gerade eine größere Anzahl Protonen im Ring war (zum Glück nur bei 450 GeV Energie). Im Nachgang stellte sich dann heraus, dass ein Messsystem des QPS falsch verkabelt war, aber auch da zum Glück nur auf einem von zwei Strängen. Der korrekt verkabelte Strang hat dann dafür gesorgt, dass die Protonenstrahlen sofort aus dem Ring geworfen wurden, und damit weitergehende Schäden an den Magneten verhindert. In der Folge war dann bis Freitag spät Abends der LHC aus, während sowohl der Fehler, also die Verkabelung korrigiert wurde, alle davon betroffenen Systeme genauer geprüft wurden, und auch nach weiteren Kabelfehlern gesucht wurde (da gab es keine Systeme, die auf beiden Strängen unterschiedliche Werte gesehen hätten. Wenn es also noch einen Kabelfehler geben sollte, beträfe der beide Stränge).

Freitag Abend gab es dann die Freigabe, dass wieder Protonen in den Ring gelassen werden dürfen, um den eigentlich geplanten Scrubbing-Lauf fortzusetzen. Dabei geht es darum, dass letztes Jahr im Herbst Probleme auftauchten, als viele Protonenpakete mit sehr kurzem Abstand voneinander in den Ring gelassen wurden. Da gab es offenbar Gas, was aus Teilen der Ringmaterialien ausgegast ist. Letztes Jahr haben die Verantwortlichen dann probiert, ob es hilft, wenn eine größ'ere Anzahl Protonen einfach für eine Weile im Ring zirkulieren, damit Ausgasungen provozieren, und die Gase dann einfach abgepumpt werden können. Das war letztes Jahr erfolgreich, weshalb der Schritt dieses Jahr gleich in den Kalender aufgenommen wurde. Von außen sehen die Scrubbing-Läufe allerdings äußerst unspannend aus. Ich hoffe mal, dass die dann nächste Woche planmäßig beendet werden, und der LHC wieder zum Physikprogramm zurückkehrt. Da gibt es dann wenigstens Futter für die Physiker, von denen ich mir ja eine Antwort darauf erhoffe, ob die Meldungen vom Tevatron bestätigt werden können und es tatsächlich ein bisher nicht erwartetes Teilchen/Kraft in den Messwerten gibt. Nachdem da vor allem eien bestimtme Art von Teilchenzerfall benötigt wird, dürften einige Kollisionen hilfreich sein.

ComPod #258: Zensursulaufhebung, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Terror, FDP, Regierung und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Hartzitik, Terror: Dortmund-Ermittlung, FDP (Neuvertrag, Hirsch kann kämpfen, BaWü-Abstand, Rösblubber, Westertritt, Westervize, Rösler, Genschervention), T-bakel billig, Religionskrieg?, Bumm-Bonus, Goldstone-Rückzug, Regierung (CSU fordert VDS, Brüllrich verlangt VDS, Noch mehr Überwachung, Panik-Abbau, FDP gegen VDS, Zensursulaufhebung, Schünepeng brabbelt, Schwafbach merkbefreit, CZU-Blubber, VDS hilft nicht, Ackerliste), Eichmakten, Foltertribunal, Bahn verschenkt Geld, Katholiken treten massenhaft aus, BVerfG urteilt gegen Polizei, Commerzbank rill rückzahlen, Portubumm. Für Musik sorgt dabei Rapalje mit dem Titel 'Never mind the strangers'.

Länge: 55:20, 50,7 MB.

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ComPod #258: Zensursulaufhebung, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Japan, Atom-Rest und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Japan (Falschmessung, Doch-richtig-Messung, Disometer fehlen, Computer war's, R2-Leck bestätigt, 20 cm, weiter undicht, Tote Arbeiter, Kunststopf stopft nicht, Gefahr war bekannt, Wasser-Ablass, Kritik und Schiff, Tepco zahlt, Tankfloß, Kanada-Wasser, Rückwiss, Loch zu, R1-Stickstopp, Rekritikalität, Neubeben), Atom-Rest (Grundsätzlich einig, RWE-Klage, Uneinig, NRW plant Ausstiegsgesetz, Strahlensenke erwünscht, RWE droht, Röttkonsens, Oettinger droht mit Strompreis, Jülasse, Jümenti, Jülager, Merkel kriecht zu Industrie, Asse-Details, Jülaufsicht, Baustopp Bulgarien, EU-Grenzwert-Verschärfung, Schwafble gegen Ausstieg). Für Musik sorgt dabei Allison Crowe mit dem Titel 'How Long (live)'.

Länge: 52:52 , 48,4 MB.

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Zensur-Nachforderungen

Während es gestern hieß, den Verzicht auf die Internetzensur habe die FDP nicht mit Eingeständnissen in anderen Bereichen bezahlt (Link hab ich dafür gerade nicht parat), lesen sich die Forderungen heute dann doch etwas anders. Da treten die bekannten Personen (Krings, Bosbach, Ehrmann) auf und verlangen Terrorbefugnisse, Ausstieg vom Zensurausstieg und Ähnliches. Überrascht mich jetzt so gar nicht. Die Zensurpartei ist und bleibt eben die Zensurpartei. Ich gehe stark davon aus, dass spätestens mit dem Censilia-Beschluss der EU die ganze Forderungswelle wieder von vorne losgeht. Übrigens fällt der Krings auch wieder unangenehm auf, wenn es um Urheberrechte geht. Dabei hatte er sich mit seiner Unterstützung des Raubmordkopier-Barons doch gründlich disqualifiziert, überhaupt jemals wieder Urheberrechte zu verteidigen. Hält einen Günther Krings auch nicht auf, offensichtlich.