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Ahrensburg

Das Wochenende habe ich nun praktisch komplett in Ahrensburg rund um das Schloss und im Mittelalter verbracht. Den gleichen Termin habe ich schon letztes Jahr genutzt, an dem Wochenende, bevor mein Auge abgestürzt ist, und letztlich eine OP gegen die abgelöste Netzhaut brauchte. Wie ich auch erst viel später genauer bemerkt hatte, stammt meine Augentropfen-Tasche auch aus Ahrensburg. Der Lederwarenhändler war auch dieses Jahr auf dem Markt. 

Die Tasche ist eigentlich eine unspektakuläre Umhängetasche, die insofern als Mittelalter-Tasche durchgeht, als sie zum Verschluss ein Lederbändchen hat, was am Ende zusammengeknotet ist, und so einfach über einen am Deckel befestigten Knopf gezogen werden kann. So ist da weder ein Druckknopf, noch ein Reisverschluss oder gar ein Klettverschluss dran. Das Bändchen kann ich aber auch ohne hinsehen mit Links öffnen.

Als ich mir die zugelegt habe, konnte ich noch nicht wissen, dass in der Tasche nur noch Augen-Sachen landen würden. Aber die Tasche war einfach zu praktisch um die nicht für Augentropfen (und später Sonnenbrille) zu nutzen. Meine ganz fiesen 1x pro Tag DuoTrav verstau ich da aber nicht drin, weil ich davon ausgehe, Abends doch immer zuhause zu sein. Das galt auch für den Samstag, wofür die Ankündigung ein Marktende um 22 Uhr angekündigt hatte. Das hätte allerdings eine Fahrt im Dunkeln bedeutet, was mir bei einem Sonnenuntergang 21:35 dann doch zu spät gewesen wäre. Aber meine Zeitplanung war ohnehin hinfällig: Samstag Abend gab es einen ziemlich heftigen und auch länger dauernden Regen, so dass die Veranstalter sich dann für ein Marktende um 20:30 entschlossen haben.

Der Sonntag war ohnehin nur für 11 bis 19 Uhr geplant, wo sich das Wetter nur am Anfang von seiner regnerischen Seite gezeigt hat. Vorteil für mich: Bei maximal 18 Grad hatte ich meine richtige Mütze, und ohnehin wenig genug Sonnenschein als dass da ein Sonnenbrand bei rumgekommen wäre.

Für mich überraschend war dann auf dem Platz auch noch Micha von Freyflug vertreten (auch wenn das nicht im Terminkalender eingetragen war). Außerdem war dann noch ein Heerlager anwesend, dessen Name mir doch schon bei einigen MPS begegnet war, inklusive einigen Zelten und einem (Holz-)Schaf, was immer wieder woanders stand, wenn ich da vorbeigegangen bin. Und dann war auch noch ein TV-Team auf dem Platz, das für eine ZDF-Sendung unterwegs war. Da hat mich zuerst das Audio-Equipment fasziniert, als die Ton-Frau ihr Puschel-Mikro auseinendergenommen hat (das eigentliche Mikro da drinnen ist ein Stabmikrofon, was nur von einer großenm Plastik-Hülle und dann dem berühmten Puschel umgeben ist), wobei mir das Aufnahmegerät komisch bekannt vorkam. So ein Zoom H4n habe ich auch, und im Gegensatz zur Ton-Frau bin ich über meins recht zufrieden. Als Videokamera diente dann übrigens eine Canon 5D (ob Mark 2 oder 3 hab ich nicht rausbekommen), was dann zu der absurden Situation geführt hat, dass man Aufnahmen der TV-Leute eher am Mikrofon als an der Kamera erkennen könnte.

Was mir auf dem Markt im Nachhinein gefehlt hat, war ein offizielles Holzfeuerchen. Micha hatte am Sonntag zwar irgendwo Holz aufgetrieben, aber das Feuer war auf eine relativ kleine Schale für einen Grill beschränkt.

Wie auch immer, waren das mal wieder zwei angenehm anstrengende Tage. Ich hoffe aber, dass anders als letztes Jahr jetzt keine neuen Krankheiten ausbrechen. Wobei mich schon interessieren würde, wo die Hautirritationen an Unterarmen und den Augenlidern (aua) herkommen, bzw. wann die wieder weg sind.

Nächste Termine in der Pipeline sind jetzt Hohenwestedt am Pfingst-Wochenende, Garstedt/Norderstedt eine Woche später und Bahrenfeld weitere zwei Wochen danach. Und dazwischen versteckt sich noch ein kleiner Augenarzt-Termin am 15. Juni, der hoffentlich keinen OP-Termin nach sich zieht. Aber eigentlich soll da nur der Augendruck kontrolliert werden.

Zivilinternet

Fällt es eigentlich unter Realsatire, dass ausgerechnet der französische Präsident davon geredet hat, es bräuchte 'Grundregeln' für das Internet? Immerhin gibt es in Frankreich Gesetze für Internetzensur (LOPPSI) und Digitalmord (HADOPI), die sich zumindest mit meinem Verständnis von Rechtsstaat nicht vertragen. Da dürfen also Inhalte aus dem Internet zensiert werden (was bestimmt niiiiieeeeee missbraucht werden wird), Menschen vom Internet abgeschnitten und/oder zu Geld- oder gar Gefängnisstrafen verurteilt werden, wenn irgendwer denen vorwirft, Urheberrechte missachtet zu haben. Und ausgerechnet der Präsident, der für solche Gesetze verantwortlich ist, faselt davon, das Internet solle zivilisiert werden. Das ist so ähnlich, wie wenn Folterstaaten (hust, USA!) anderen Staaten etwas von Menschenrechten erzählen wollen. Wahrscheinlich muss man erst wirklich hartes Zeug rauchen, um die Widersprüche nicht mehr zu erkennen.

Augdate: Druck rauf, Visus runter

Der Grund, warum ich heute eher still war, ist der, dass ich mal wieder nen Termin bei Augendoc hatte. Seit Dezember droht da ja immer eine OP, die danach fällig werden könnte. Aber erstmal ein paar Messwerte: Augendruck: 27 (unangenehm, Auge war da extrem schmerzarm für), Visus: <5% (die Zahl hab ich mehr erraten als gesehen). Das Rechte Auge durfte auch mal Messwerte liefern: Druck 20, Visus <80. Dann wollte die Pupille sich wohl einfach nicht großtropfen lassen, so dass die Sprechstundenhilfe nach dem dritten Tropfen zu einer Salbe gegriffen hat. Die Netzhaut hat sich wohl nicht wesentlich verändert, da hat sie jedenfalls nicht lange untersucht und keine neue Zeichnung angefangen.

Danach kam die Auswertung. Bei dem Augendruck war ihr sichtlich unwohl. Nach der Frage, ob ich Asthma oder Herzprobleme habe (Asthma wurde bei mir bisher keins diagnostiziert, auch wenn ich den Husten im Verdacht habe. Herzproblem hatte ich keins bisher, muss sich wirklich nicht ändern), hat sie neue Tropfen aus nem Schrank geholt, die wohl stärker sind (DuoTrav, 1x zum Abend, wenn ich den Beipackzettel richtig interpretiere, ist das ein weniger deutliches Veto für ne OP (da soll man nur Bescheid sagen, wenn man ne OP wegen grauem Star hatte), hat ansonsten ähnliche Nebenwirkungen (ich hoff immer noch auf nachdunkelnde Augenfarbe und ärgere mich über zu lange Wimpern links). Aber neben dem Irgendwasoprost ist da noch ein Beta-Blocker drin, mit dem die Flüssigkeitserzeugung im Auge reduziert werden soll, wirkt aber auch auf's Herz). Dafür soll ich in nem Monat wiederkommen, Augendruck prüfen lassen. Da wollte ich sie auf zwei Monate hochhandeln (Marktsaison reservieren), aber das war ihr zu viel. Wir sind dann so verblieben, dass ich in nem Monat wiederkomme, nur zur Druckmessung, aus der dann hoffentlich kein OP-Termin wird (werden kann?). Ich hab dann noch versucht rauszufinden, wie lange die Linse noch durchhält, bis die so weit getrübt ist, dass sie gewechselt werden muss (=OP!), aber da hat sie sich standhaft geweigert, überhaupt eine Angabe zu machen. Einen Lichtblick gibt es immerhin: den (ersten) OP-Jahrestag werde ich jetzt wohl erreichen, ohne vorher operiert zu werden. Viel geplant habe ich für den 7. Juni noch nicht, aber so ein kleines Bisschen Podcast versteckt sich dann doch in der Planung. Nachdem die Drohung mit der Folge-OP bestehen bleibt, habe ich aber auch keinen Grund für ne große Party (mal ganz davon abgesehen, dass der Dienstag mitten in ner Arbeitswoche liegt). Jetzt kann ich die OP-Vorlauf-Checkliste wieder ein Stück weit rückabwickeln (Galaxy Tab stört im Rucksack aber auch). Dem Termin für die Extrafahrt Reparatur vom Smart steht dann auch nichts im Weg.

Wikingermarkt

Nun habe ich das Wochenende (Samstag und Sonntag) das erste Mal dieses Jahr auf einem Markt verbracht. Konkret handelte es sich um einen Wikingermarkt in Bergstedt. Da war letztes Jahr mein Marktjahresende (Herbstmarkt, hier nur als Klammersatz erwähnt), und dieses Jahr der Saisonbeginn. Seit nem runden Monat erst war auf der Seite der Betreiber der Termin zu finden. Ich hatte schon seit Jahreswechsel immer wieder nachgesehen, ob (und wann) denn dieses Jahr mal Wikinger markten würden.

Nun war ich also auf dem Markt, der eigentlich mit den Mittelaltermärkten ganz gut vergleichbar: Da stehen auf ner Wiese Stoffzelte, in denen Marktleute alle möglichen Produkte feilbieten. Und dann gab es auch wieder die obligatorischen Holzfeuer, einmal vor dem Haus, wo über dem Feuer Kartoffeln, Gemüse und Fleisch gebraten wurde, und einmal hinten auf der Wiese, wo das Stockbrot im Feuer beheizt werden konnte. Dann gab es neben den Marktleuten noch den Barden (von dem ich im September gelernt hatte, dass es echte[tm] Neuzeit-Druiden und -Barden gibt), der allerlei Geschichten zu erzählen hatte, eine Puppenspielerin und einmal am Tag Männer, die Wikinger-Waffen vorgeführt haben (der Wiki-Helm mit Hörnern ist Blödfug, kein Kämpfer würde einen Helm mit Hörnern tragen), an je einem freiwilligen Mädchen auch mal Helme, Kettenhemden und Schilder (DER Schutzschild, nicht DAS Straßenschild) vorgeführt haben. Und nach der Lehrstunde haben sich einige Männer noch in voller Bekleidung und Bewaffnung geschauspielert verprügelt. Das fand ich nun nicht ganz so spannend, aber das Publikum wollte den Kampf unbedingt sehen.

Ich hab mir jetzt zwar ein paar Sonnenbrandflecken zugelegt (den rechten Oberarm hatte ich Samstag wohl nicht genug eingeschmiert, und oben rechts hätte ich mir die Stirn auch einschmieren müssen, wie mir hinterher aufgefallen ist. Au.), und irgendwie schmerzt (und hört schlechter) mein rechtes Ohr. Und meine Füße sind jetzt auch reichlich erschöpft. Trotzdem war das Wochenende es wert. Den nächsten Markttermin in meinem Kalender stellt jetzt am 28. und 29. Mai Ahrensburg. Wenn weder Augendoc, noch Smartcenter dagegen Einspruch erheben.

Augedanken

Mir fällt gerade auf, dass ich ein paar Gedanken nie ganz ausformuliert habe...Seit September droht jetzt schon ein neuer OP-Termin, der immer nach dem nächsten Augenarzttermin liegen könnte. Da hatte meine Ärztin gemeint, dass man das Öl doch nochmal prüfen lassen sollte, ob das nicht rauskönnte. Dummerweise hatte sich bis Dezember (als der nächste Termin danach lag) die Netzhaut links soweit gelockert, dass zu befürchten war, dass sie sich wieder komplett lösen würde, wenn das Öl entfernt würde. Dafür hatte ich bis dahin einen guten Grund kennengelernt, warum das Öl entfernt werden sollte: Der Augendruck hatte sich soweit erhöht, dass ich immer wieder Druckgefühle bis hin zu Schmerzen im Auge hatte. Außerdem graut die Linse langsam aber sicher immer mehr ein, was auch nicht gerade gut für meine Sehfähigkeit links ist.

Seit Ende November sitze ich hier also auf fast fertig gepackten Sachen, um innerhalb weniger Stunden ins Krankenhaus einziehen zu können für die nächste OP. Das geht soweit, dass ich jeweils ein Netzteil für nen portablen Mac, ein iPad und ein iPhone permanent in meinem Rucksack rumtrage, zwei (original verpackte) Dock-Connector-Kabel, im Bad eine fertig gepackte Kulturtasche liegen habe (was alles auch für Shunt-OPs ganz praktisch wäre), und in Monaten mit Augenarztterminen gesteigerten Wert darauf lege, nicht zu viel vom Datenvolumen bei iPad und iPhone zu verbrauchen, weil ich die im Krankenhaus ja brauchen würde (WLAN gibt's da ja immer noch nicht). Oh, und in meinem Portemonnaie trage ich auch seit Dezember immer eine Reihe Briefmarken, damit ich meine Krankmeldung an meinen Chef geschickt bekomme. Briefmarken gibt es nämlich im Krankenhaus auch nicht, im Gegensatz zu Briefumschlägen und der Chance, Briefe auch verschicken zu können.

Vor dem letzten Termin im Februar habe ich ein paar Tage extra mein MacBook Air mit auf Arbeit getragen, um auszuprobieren, ob mit beiden iPhones das Tethering auch funktioniert, einfach nur um sicher zu sein, dass ich das auch tatsächlich online bringen könnte, wenn es soweit wäre.

So auf einem Haufen liest sich das wahrscheinlich ziemlich verrückt, aber ich habe mir schon nach der großen Shunt-OP Gedanken darüber gemacht, was ich alles noch verbessern könnte. Da hatte ich zwar noch kein iPhone, keinen Mac und so weiter, aber immerhin die Idee mit der Extra-Kulturttasche, die einfach nur mitgenommen werden will, kam mir da schon. Grund dafür war damals, dass ich mit dem Shuntausfall nicht mehr klar denken konnte, und so eine Tasche nicht zusammengestellt bekommen hätte. Entsprechend leicht hatte ich es letztes Jahr, als ich wirklich ins Krankenhaus musste. Dass bis dahin keine Ohrenstöpsel gegen schnarchende Zimmernachbarn in der Tase waren, ist ein Versäumnis, was ich seitdem schon längst behoben habe.

Was mir jetzt noch fehlt, ist eine Ansage, wann ich denn nun wieder ins Krankenhaus komme. Die Frage ist längst nicht, ob, sondern nur noch, wann. Das Öl nörgelt inzwischen auch wieder trotz Augentropfen an manchen Tagen, und die Linse wird auch nicht klarer. Spätestens dann, wenn die Ärztin die Netzhaut nicht mehr untersuchen kann, weil sie durch die Linse nicht mehr durchgucken kann, dürfte die OP dran sein. Und dann ist da ja auch noch der Shunt, der ohne große Vorwarnung seinen eigenen Ersatz fordern dürfte. Das ist eigentlich der Grund, warum ich mir angewöhnt habe, jeden kompletten Monat, und jedes komplette Jahr ohne OP zu feiern, indem ich mir irgendwas leiste, was sonst nicht unbedingt dran gewesen wäre.

Fürs Auge wünsche ich mir (und hoffe das auch entsprechend raushandeln zu können), dass eine Linsen-OP erst im Juli stattfindet, weil ich dann die Mittelaltermarkt-Saison wenigstens so weitgehend mitnehmen kann, wie sie sich im Kalender darstellt. Wenn die OP nach Bahrenfeld in der Woche stattfände, könnte ich sogar bis Sierhagen wieder fahren können. Aber das wäre als Wunsch schon reichlich konkret. Und, wie ich ja zur Genüge lernen durfte, sind Krankenhaus-Besuche eben nicht immer Wunschkonzerte. Apropos Wunschkonzert: Auch eine Linsentausch-OP hätte ich echt ungern unter lokaler Betäubung.