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Gysmittlung

Lustiger Zufall. Da naht doch glatt eine Wahl, und es tauchen Vorwürfe auf, der Linken-Fraktionschef Gysi hätte gelogen, als er vor zwei Jahren eidesstattlich versichert hat, er habe nie wissentlich und willentlich mit Vertretern der Stasi geredet. Wie ihm jemand das Gegenteil nachweisen will, ist mir ja völlig schleierhaft. Aber davon mal abgesehen scheint es eine Art Mode zu sein, Abgeordneten der Linkspartei Stasi-Kontakte vorzuwerfen. Die gleichen Personen, die bei einer ehemaligen Ministerin meinten, nach 33 Jahren sei deren Dissertationunantastbar, haben kein Problem damit Gysi Taten vorzuwerfen, die auch in den 1980ern passiert sein sollen. Wobei am lustigsten immer noch der Unions-Gröhe war, der sich mal wieder nicht entblödet hat, die "SED-Nachfolgepartei" auszupacken.

Aber wenn Stasi-Akten gerade wieder modern sind: Was ist denn mit der Akte von Herrn Kohl, und wer war nochmal IM Erika? Gerüchten zufolge soll ja eine Frau Kasner bei der Stasi-Bewachung eines Dissidenten fotografiert worden sein, bei der der selbe Herr Gysi als Anwalt des Dissidenten tätig war. Wenn Gysi wegen Taten in der Zeit angegriffen werden darf, darf Frau Kasner (die sich nach einer Ehe Merkel nennt) gerne ihre gesamte Akte veröffentlichen. Sonst haben die Vorwürfe gegen Gysi so einen komischen Beigeschmack.