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Zyprettung

Am Samstag haben irgend welche Politiker beschlossen, mal wieder Banken mit Geld zu bewerfen. Diesmal dient aber nicht Griechenland als Begründung, sondern Zypern. Die dortigen Banken haben sich gerade durch Griechenland in eine Krise manövriert, und stehen jetzt kurz vor der Pleite. So weit, so bekannt. Was in Zypern aber neu ist: Die Bankenrettung wird nicht (nur) aus irgend welchen staatlichen Rettungsmilliarden finanziert, sondern dieses Mal sollen Anleger auch bezahlen. Konkret sollen alle Vermögen über 100.000 Euro 9,9 Prozent an die Bankenrettung abdrücken, aber auch Vermögen unter der Grenze werden geschröpft, dann aber mit dem Satz von 6,75 Prozent. Oder etwas anders formuliert: In Zypern sind die Einlagen nicht sicher. 

Mit der Aussage war ja Merkel zu Beginn der Krise (die übrigens immer noch anhält) vor die Presse getreten und hatte einen Bank-Run verhindert. Nachdem die übliche Einlagensicherung auch nur die ersten 100.000 Euro absichert (und im Fall eines größeren Zusammenbruchs von Banken trotzdem nichts hilft) liegen die Summen also überall au0er in Zypern in Sicherheit. Nach der Ankündigung, dass sich zur Bankenrettung das Geld aller Anleger und Sparer verflüchtigt, ist auch passiertz, womit zu rechnen war: Bei allen Banken, die dann noch geöffnet waren haben Menschen versucht ihr Geld abzuheben und irgendwo zu schützen. Und abgesehen von den konreten Schäden, die dadurch in Zypern entstanden sind, ist eine Menge Vertrauen zerstört. Wer soll denn noch glauben, dass der Staat sich nicht bei nächster Gelegenheit an allen Konten bedient? Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, alle Sparer heranzuziehen, um mit deren Geld die Fehler von Bankstern auszugleichen, hat sich keinen großen Gefallen getan.

Schildig

Am Freitag ist der ehemalige Innenschily beim NSU-Untersuchungsausschuss aufgetreten undhat zugegeben, dass bei den NSU-Nazis nicht alles perfekt gelaufen ist. Aber er selbst wäre ja völlig unschuldig, und überhaupt hätte er ja weder selbst gedacht, noch je behauptet, es gebe keinen Rechten Terror. Mit der Aussage hab ich ja noch den Friedrich im Hinterkopf, relativ kurz bevor dann die NSU-Geschichte öffentlich wurde. Wenn der Ausschuss seiner Aufgabe gerecht werden will, kann er den Friedrich ja auch noch befragen, wie er denn dazu kam.