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WWDNote

Und dann ist gerade die diesjährige WWDC-Keynote von Apple zu Ende gegangen. Es gab, wie vorher erwartet, wenig neue Geräte, dafür viel Software zu bestaunen. Aber so ein Bisschen was an Geräten gab es doch noch: Neue MacBook Airs (MacBooks Air?), die bis 12 Stunden Laufzeit liefern können sollen, und .ac-WLAN-Empfang beherrschen (gibt's da außer den dazu angekündigten Geräten von Apple überhaupt schon Basisstationen?). Für den Mac Pro gab es eine Vorankündigung, der war ja letztes Jahr per Mail von Tim 'CEO' Cook angekündigt worden und dürfte gerade bei den anwesenden Entwicklern eine gewisse Beliebtheit haben.

An sich ging es aber um Software. Erstmal die für die Macs. Das nächste Betriebssystem trägt dann keinen Namen eienr Großkatze mehr, sondern fängt damit an, dass es einen Namen eines Orts in Kalifornien bekommt: Mavericks. Inhaltlich gibt es weniger nachgemachte Oberflächen (Leder im Kalender, war bisher ja groß), ansonsten halten sich die neuen Funktionen aber in Grenzen. Der Finder macht jetzt auf Tabs, wobei mir nicht klar ist, ob man einmal getabbte Fenster auch wieder trennen kann, oder entscheiden, was zusammen in ein Fenster soll. Dann bekommt das Dateisystem noch irgendwie Tags draufgeschnallt, wobei das MAntra vom 'ums Speichern kümmern wir uns' nichts mehr zu hören war, und irgendwas am Mehr-Monitor-Betrieb soll damit weniger stinken als bisher. Außerdem gibt es Akku-sparende Techniken unter der Oberfläche, wie Interrupts, die zusammen als Block ausgeführt werden, irgendwas mit Speicher-Kompression, eine in der Wolke gespeicherte Passwortliste (was kann da auch schief gehen *PRISM*). Dann kommen die KArten von iOS noch zum Mac (keine Erwähnung, dass die Karten vielleicht ein klitzewinziges bisschen unausgereift waren), und die iBooks schaffen auch den Sprung.Raus kommt's als Beta sofort, für Nutzer im Herbst.

Das, worauf vermutlich die meisten gewartet haben, gab es erst nach einer ausführlichen Reise in die Statistiken, und warum iGeräte so viel beliebter wären als die Konkurrenz (tut sowas Not?): iOS 7. Das sieht tatsächlich völlig anders aus als alle iOS-Versionen vorher, ist ein komplettes Redesign. Abgesehen von den offensichtlichen Änderungen, gab es noch ein paar Funktionen ausdrücklich angesprochen: Ein Controlcenter, mit dem man Flugzeugmodus, Bitte nicht Stören, WLAN etc. von überall aus ein und ausschalten kann (inklusive Taschenlampe, die vermutlich die LED bei der Kamera meint), Multitasking jetzt für alle Apps mit intelligentem Scheduling, Anpassungen an die Netz-Umgebung, etc. Safari sieht auch neu aus, war nicht so spannend. AirDrop, also Peer-to-Peer-Datenübertragung kommt überall, wo ein 'Share sheet' eingesetzt wird. Die Kamera kann jetzt auch Filter, die Foto-App kann irgendwie besser organisieren (da hat bei mir der Stream zu stark gestottert, als das ich viel mitbekommen hätte). Frau Siri ist gefeuert, dafür gibt's ne neue Stimme, und die spielt jetzt auch mit Autos, die demnächst kommen sollen. Der Appstore hat kein Redesign (leider), daafür kann er nach Altersbereichen und Orten suchen und aktualisiert Apps jetzt automagisch. Wenn man ein Appdate nicht haben will, hat man wohl Pech. Die Musik-App ist neu angemalt und enthält dann iTunes Radio (gibt's nur in USA, mit Werbung, wenn man kein Match bezahlt), was aber auch zu allen anderen iTunesen kommt. Und dann gibt es noch Activation Lock, so dass ein geklautes Gerät nicht mehr aktiviert werden kann, es sei denn, jemand kennt den Zugang zum iTunes-Konto des Eigentümers. Das Ganze kommt als Beta auf iPhones heute, auf iPads demnächst, und zu Anwendern im Herbst. Unterstützte Geräte sind auf iPhone-Seite alle retiniert (iPhone 4 und höher), Touch-iPod nur die neueste Generation, iPad ab 2. Generation, inklusive mini.

PRISM

Um mal einen Blick auf die neuesten Überwachungs-Meldungen aus Uh Ess Ah zu werfen: Gerade erst hatte der Guardian aus Großbritanien ein Gerichtsurteil veröffentlicht, mit dem der US-Geheimdienst NSA vom Mobilfunkbetreiber Verizon im Wesentlichen das verlangt hat, was hier durch die verdachtsfreie Verbindungsvorratsdatenspeicherung abgedeckt ist. Nachdem es schon sehr komisch wäre, wenn nur ein Netzbetreiber diese Daten herausgeben muss, ist anzunehmen, dass ähnliche Datensammlungen bei anderen Kommunikationsnetzbetreibern auch bestehen. Gerade mal einen Tag später wird dann bekannt, dass es ein NSA-Programm namens PRISM gibt, mit dem auch Inhaltsdaten abgeschnorchelt werden, und zwar direkt bei den großen Internetdienstanbietern wie Microsoft, Google, Yahoo, Apple und Co. Die Firmen lkeugnen zwar bisher, dass es diese Datenherausgabe geben würde, aber zumindest ist die Vorstellung davon nicht so absurd, dass die Präsentation als garantierte Fälschung bezeichnet würde. Fefe weißt in dem Zusammenhang darauf hin, dass das eine von vielen Verschwörungstheorien war, an die ja nur Idioten glaubten, die sich gerade als völlig zutreffend herausstellt (die Existenz der NSA ist auch erst seit relativ kurzer Zeit öffentlich bekannt), und wirft die Frage auf, welche Verschwörungstheorien denn mal nicht auf Tatsachen beruhen. Ich biete da mal eine an, die darauf aufbat, dass in unserer Regierung wenigstens ein intelligentes Lebewesen sitzt. Das erscheint mir unwahrscheinlich genug.

Update: Am Wochenende hat sich dann auch noch jemand als Informant geoutet. Das halte ich weder medial, noch für dessen Lebenserwartung und Menschenrechte für eine gute Idee. Als Beispiel muss man sich da nur ansehen, wie die USA mit dem zu dem Zeitpunkt nur Verdächtigen Bradley Manning umgegeangen sind und umgehen. Der Edward Snowden, der sich in Sachen PRISM geoutet hat, darf jedenfalls damit rechnen, dass die US-Regierung ihm ganz und gar nicht wohlgesonnen ist. Und irgendwer von den Medien wird bestimmt noch losziehen, in dessen Provatleben nach irgendwas suchen, damit man ihn mit Dreck bewerfen kann, und dann genau das tun.

Aus der deutschen Politik gab es dann noch die Lächerlichkeit, dass der SPD-Innentröter Oppermann sich gegen die Verbindungsdatenspeicherung in USA gewandt hatte, dabei aber bestimmt nur übersehen hat, dass er genau das selbe, nämlich verdachtsunabhängige Verbindungsvorratsdatenspeicherung befürwortet hat. Oder ist dem Herrn Oppermann plötzlich aufgefallen, was für eine dämliche Idee das ist?

Splition

Nachdem die Klatsche aus Karlsruhe in Sachen Ehegattensplitting für gleichgeschlechtliche Paare alles andere als unerwartet kam, ist in der einzigen Partei, die noch für Diskriminierung argumentiert hat, immerhin schnell aufgefallen, dass die Position als verfassungswidrig nicht zu halten ist. Und so kündigt der Fraktionskauder an, dass man schnell ein Gesetz in den Bundestag werfen wolle. Ich wage zu bezweifeln, dass das vor der Sommerpause und damit noch vor der Wahl den gesamten Verfahrensweg im Bundestag schaffen wird, aber immerhin bremsen die Diskriminanten nicht noch weiter. nn ist mir aber auch schon irgendwo die Vermutung begegnet, dass die Union sich noch schnell weißwaschen wolle, so im Stil von "wir waren schon immer für Ehegattensplitting für 'Homoo-Ehen'". Haken daran ist nur, dass die letzten Parteitagsergebnisse, die genau das Gegenteil ausgesagt haben noch gar nicht so alt sind, spätestens letzten Dezember war es, wenn ich das richtig im Kopf habe, dass die Union Anträge auf Gleichbehandlung ausdrücklich abgeleht hat.