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Aukontrolle

Alle paar Monate wieder: Ich war gerade mal wieder in der Augenarztpraxis. Da gab es erst die Mini-Untersuchung durch Praxishilfe. Auf Druckmessung hab ich dabei verzichtet, das Gerät misst ja doch Mist. Dafür gab es halbautomatische Visusmessung rechts (1,0) und links (da hat das Gerät sich nicht vom Öl verwirren lassen und ich konnte sogar eins der zwei Zeichen richtig erkennen. Im Wartezimmer hab ich dann nur kurz gewartet, bevor die Ärztin mich abgeholt hat. Die hat dann erst den Druck links gemessen (17, wie beim letzten Mal), die Hornhaut angesehen (alles klar) und auch nochmal tiefer ins ungetropfte Auge reingeguckt. Da ist auch alles okay. Dem Auge sieht man wohl die früheren Probleme nicht an. Nächsten Termin habe ich dann am 5. September. Und ich geh dann mal die Podcasts bis dahin planen.

Drosselweiterung

Aus der 'Evil Plan'-Ecke: Die Drosselkom tut so als hätte sie ein Einsehen und verspricht, die Opfer ihrer Drosselpläne nicht ganz so hart zu erwürgen, sondern statt 3 kBit/s doch die gigantische Bandbreite von 2 MBit/s noch durch die Leitung tropfen zu lassen, wenn die Kunden es gewagt haben, mehr Daten zu transferieren als im Vertrag vorgesehen. Daraus kann man mehrere Dinge schließen. Als da wären: Die Erdrosselung hat nichts mit Bandbreitenengpässen zu tun (sonst müsste das doch Geld kosten, fast dreimal so viele Daten durch die Leitung tropfen zu lassen), das ist die übliche Verhandlungstaktik, dass man erst mit völlig inakzeptablen Extrempositionen anfängt, um sich dann auf Positionen runterhandeln zu lassen, die immer noch völlig absurd sind aber weniger schlimm als das erste Angebot. Außerdem darf dem aufmerksamen Zuschauer auffallen, dass auch mit dem neuen Angebot die Netzneutralität immer noch ausgehebelt wird. Das fällt nur weniger auf, weil die Leute, die sich über die konkrete Ausgestaltung der Drossel aufgeregt haben, ja beruhigt sind.

NSÜberraschung

Eigentlich hätte das NSU-Verfahren in München keine großen Überraschungen mehr bereithalten sollen, aber uneigentlich stellt sich da heraus, dass es noch einen weiteren Anschlag durch die NSU gegeben haben soll. Der Angeklagte Carsten S. hat wohl im Zeugenstand erzählt, die beiden Männer hätten ihm bei der Übergabe der späteren Mordwaffe von einem weiteren Anschlag erzählt, bei dem in Nürnberg eine Bombe in Taschenlampen-Form in einem Restaurant versteckt wurde. Die Bombe ist auch explodiert, hat dabei aber immerhin kein Leben gekostet.

So weit, so übersichtlich. Spannend wird das ganze, weil die unaufgeklärte Explosion nicht bei den Ermittlungen zu NSU-Taten aufgedeckt wurde. Die Verantwortlichen haben die Tat wohl wie üblich auf die Mafia geschoben, und nachdem dabei niemand mit der NSU-Ceska erschossen wurde, ist wohl niemand auf die Idee gekommen, dann die Tat von der NSU begangen worden sein könnte. Die Ermittlungen zu der Explosion waren schon längst eingestellt, und die Akten sind dem nächstgelegenen Aktenvernichter zum Opfer gefallen, so dass auch diese "Panne" der Ermittler wieder keine Auswirkungen haben dürfte. Und das Muster der sich häufenden "bedauerlichen Einzelfälle" geht mal wieder weiter.

Das wirft dann allerdings nochmal die Frage auf, wie viele weitere Anschläge, die nie aufgeklärt wurden, die NSU wohl noch begangen haben mag. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben ja offenbar nicht alle Taten gemeldet. An sich würde ich die "bedauerliche Panne" den Strafverfolgern fast durchgehen lassen wollen, weil Bombenanschläge ja nicht zum bekannten Tatmuster der NSU gehören würden, wäre da nicht der Fall mit der Rohrbombe in Käln, der den Nazis sehr wohl zur Last gelegt wird. Damit hätten die Ermittler wissen dürfen, dass die Täter auch Bombenanschläge machen würden.