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Bundes-Spähtag

Aus der "das nennt ihr Journalismus?"-Ecke kommt eine Meldung, die sich mit einer veröffentlichung eines angeblichen Nachrichtenmagazins befasst. Das angebliche Magazin fabuliert sich nämlich zusammen, dass die Linken im Bundestag die Regierung irgendwie ausspionieren würde, und ihre Erkenntnisse dann an Ganz Doll Böse Personen weitergeben würde.

Wenn man sich das Geschwafel (was übrigens der Schnüffel-Fan Bosbach unterstützt, der doch sonst nicht genug von der verdachtsfreien Überwachung aller bürger haben kann) mal genauer ansieht, stellt sich raus, dass das angebliche Magazin wohl die Kleinen Anfragen meinen muss, mit denen die Opposition im Bundestag von der regierung Antworten auf ihre Fragen einfordern kann. Die Regierungen bringen es seit Jahren fertig, mehr oder weniger gut die Fragen zu beantworten, und bei Themen, wo sie ernsthaft meinen, dass die Antworten nicht öffentlich sein sollten, kann die Antwort auf Fragen als Geheim eingestuft werden, so dass Abgeordnete ihre Antworten dann in einem speziellen Raum des Bundestages erhalten können. Alle anderen Antworten sind aber nicht nur öffentlich, sondern werden vom Bundestag auch im Internet für Jedermann einsehbar verfügbar gemacht. Da braucht gar kein Politiker irgend einer Partei Unterlagen an irgendwen weitergeben für, das macht nämlich der Bundestag alles schon selbst.

Und aus dem Mittel der Kontrolle der regierung schwafelt sich ein angeblicher Journalist mit der Unterstützung von angeblichen Politikern eine angebliche Schnüffelei zusammen. Die Behauptungen überstehen ja nicht mal den Lach-Test. Aber gut zu wissen, dass der Vorratsverdächtigungsfan Bosbach so wenig von den Rechten der Opposition hält. Ob ihm wohl ein Grundgesetz helfen könnte?