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Umpfall

Und dann hatte ich heute auf dem Heimweg einen Autounfall, und das kam so: Dank der großen Baustellen bei der Arbeit fahre ich dieses Jahr rechtsrum um den Block, und an einer Kreuzung hatte ich ein Auto vor mir, was aus für mich nicht erkennbarem Grund plötzlich statt in die Kreuzung weiterzufahren stehen blieb. Da bin ich dann draufgekracht, und sofort ausgestiegen. Stellte sich raus, der Fahrer war stehengeblieben, weil am Stau vorbei ein drittes Auto quasi auf 'unserer' Spur fuhr. 

Dann hab ich die Polizei angerufen, die sofort empfohlen hat, die Kreuzung zu räumen. Ne dreiviertel Stunde später kam dann auch ein Polizeiwagen, wo mich nach kurzer Schilderung des Hergangs der Polizist darüber informiert hat, dass ich als Auffahrender als Unfallverursacher betrachtet würde, während der Überholer als unbeteiligt betrachtet wird. Personalien hatten wir schon ausgetauscht, waren eigentlich alle der Meinung, der Überholer müsste verantwortlich sein, aber nach den Infos der Polizei sah das ja plötzlich ganz anders aus. Smartie hat vorne rechts einen ziemlich zerbröselten Kotflügel, sonst aber keine erkennbaren Schäden, der Wgen, dem ich draufgefahren bin, hatte weniger erkennbare Schäden, nur nen Kratzer im Lack, und der Überholer hatte gar keinen Schaden, weil ihn ja auch kein Auto berührt hat.

Nachdem die Polizei fertig war, sind wir (der, dem ich aufgefahren bin und ich) zur HUK-Coburg, wo mein Wagen ja versichert ist, um da gleich alle Modalitäten zu klären. Das ging auch relativ schmerzarm über die Bühne, wenn man davin absieht, dass auch die Versicherungsfrau meinte, dass die juristischa Lage unfair wäre. Ich hab jetzt erstmal auf dem Zettel, dass ich morgen nach den Aufnahmen zum Podcast zu Mercedes fahr, um mir mal ne Schätzung zu holen, was mich das Spiel jetzt kostet, weil ich ja den Teil ohnehin alleine bezahlen darf. Und dann 'freue' ich mich auf den Oktober, wo ich dann für die Versicherung draufzahlen darf. Ätz.

Krankspar

Bekanntlich wird Krankenversorgung immer teurer. Da ist es nur konsequent, dass dieKrankenkassen immer weniger Geld bekommen. So auch die neueste Idee aus dem Finanzministerium: Den Kassen (vermutlich dem komischen Fonds dazwischen) sollen ab dem nächsten Jahr mal eben 2,5 Milliarden Euro weniger aus dem Steuersäckel bezahlt werden. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, soll ja auch der einheitliche Beitragssatz noch gesenkt werden, so dass weder die Kassen direkt, noch der Fonds auch nur so viel bekommt, wie sie bisher hatten.

Als Gründe dürfen bei den Kassenbeiträgen die gerne genutzten Lohnnebenkosten herhalten (wegen denen zahlen Versicherte ja schon seit jahren mehr als Arbeitgeber), und die Spar-Ankündigung jetzt wird mit Haushalt begründet.

Das System der Krankenkassen in Deutschland ist ja vor allem eins: Historisch. Da gab es früher mal Kassen, die jeweils für bestimmte Arbeitsrichtungen zuständig waren, dazu noch Ersatz- und Allgemeine Orts-Kassen. Und einige Betriebe hatten auch noch eigene Betriebskrankenkassen. Und zur Wende wurde das alles aufgemacht, jeder konnte sich aussuchen, welche Kasse am geeignetsten war. Die Leistungen waren schon lange gesetzlich festgelegt, bis auf ein paar Nebenschauplätze. Die Idee dahinter war wohl, dass dann irgendwie magisch Wettbewerb entstünde, und die Kassen irgendwie miteinander konkurrieren würden. Das ist nur nie ernsthaft passiert, stattdessen hatten Kassen, die vor allem gut bezahlte Büroarbeiter eingesammelt hatten, wenige teure Erkrankungen bei vielen Einnahmen, während KAssen mit anderen Risikoprofilen mehr ausgegeben als eingenommen haben. Da gab es dann auch Versuche, die Risiken auszugleichen, was aber auch nur im Ansatz funktioniert hat. Vor einigen Jahren wurde dann ein einheitlicher Beitragssatz festgelegt, von dem Kassen nur abweichen durften, indem sie feste Zusatzbeträge von allen Versicherten eingefordert haben. Die Kassen, die das getan haben, haben recht schnell bemerkt, dass ihnen noch mehr Versicherte abhanden gekommen sind als vorher, und alle ihre Zusatzbeiträge wieder abgeschafft. Letzter Coup der letzten regierungen war dann, dass mit haarsträubender Begründung ein tei der zu zahlenden Beiträge von den Arbeitgebern auf die Versicherten umgewälzt wurde, und versprochen wurde, dass die nächste Beitragserhöhung alleine die Versicherten treffen würde.

Konkurrenz zwischen den Kassen kann ich bis heute nicht erkennen, und wenn nicht die großen Kassen immer weiter keine Kassen schlucken, dabei schleichend Mitarbeiter entlassen und Filialen schließen, dann wird sich an der Situation auch eher nichts grundlegend ändern. Aber immerhin zeigt Schäuble mal, warum es eine schlechte Idee ist, bei den Einnahmen auch von der Steuer abhängig zu sein.