Skip to content

Totsparitik

Bekanntlich verlangen die Regierungen Merkel schon seit Jahren, dass die Staaten in der EU gefälligst ihre Ausgaben massiv zu senken hätten, weil sie nur so ein Wirtschaftswachstum erreichen könnten. Ebenso bekanntlich meinen viele Ökonomen, dass es eine denkbar bescheuerte Idee ist, aus einer Krise durch 'Sparen' rauskommen zu wollen als Staat. Denn ein wesentlicher Teil des Wirtschaftswachstums hängt direkt oder indirekt davon ab, dass die Staaten Geld in die Wirtschaft bringen. Ohne Staatsausgaben kollabiert die Wirtschaft irgendwann, und es ist nur noch die Frage, wie lange die Wirtschaft und das Ausland genug Geld in Bewegung halten können, bis der Punkt erreicht ist.

Das ignoriert Merkel aber alles völlig, wenn sie verlangt, die Staaten sollen gefälligst 'sparen'. Zuletzt hat sie sich ja das Recht herausgenommen, dem französischen Ministerpräsidenten vorzuwerfen, dass dessen Staat noch Geld ausgibt. Das ginge ja Gar Nicht. Und die Staatsschulden seien ja Viel Zu Hoch (das hat wohl was damit zu tun, dass Frankreich auch beim Banken-Crash so viel Geld in die Banken reingeblasen hat, dass ein riesiges zusätzliches Loch im Budget entstanden ist. Aber sowas sieht Merkel ja nicht). Nun ist sogar dem BDI aufgefallen, dass die Folge von weniger Ausgeben des Staates sind, dass die Industrie weniger einnimmt. Und in der Folge auch weniger ausgibt, was woanders wieder die Einnahmen reduziert. Die Inflationsrate in Euronien ist ja nicht zufällig in letzter Zeit gefährlich nah an die Nullinie gerückt. Und so langsam gehen auch der EZB die Mittel aus, um Geld von Konten in die Wirtschaft zu bringen.

Ob es wohl helfen würde, wenn die Wirtschaftsvertreter mal kollektiv vor Merkels Haustür protesteren würden? Auf Lobbyisten hört sie ja vielleicht eher noch.