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Hebdo

Letzte Woche Mittwoch sind bekanntlich mehrere Personen in die Räumlichkeiten der "Satirezeitung" Charlie Hebdo in Paris gelangt und haben dort wild um sich schießend zwölf Personen getötet und sind danach geflüchtet. Die "Satirezeitung" schreibe ich dewegen in Anführungszeichen, weil nach allem, was ich gesehen habe, deren "Satire" nicht mehr wesentlich unterscheidbar von Beleidigung oder gar volksverhetzung ist. Das ist aber kein Grund, da jemanden zu töten.

Zu den Tätern wurde im Lauf der Zeit so viel bekannt, dass es sich um zwei Brüder und einen dritten Mann gehandelt haben soll, die zwar von "Sicherheitsbehörden" überwacht wurden, aber ganz offensichtlich nicht an der Tat gehindert wurden. Zu den Motiven der Täter gibt es meines Wissens keine Dokumentation, und es wird allgemein nur angenommen, dass sie bestimmt muslimischen Glaubens wären, was dann ja nur bedeuten kann, dass sie deswegen beschlossen hätten, ihre Opfer zu erschießen. Im Übrigen wollen die "Sicherheitsbehörden" hinterher rausgefunden haben, dass eienr der Täter in einem "Terrorcamp" ausgebildet worden wäre, und dass die Täter auch auf einer der vielfältigen US-Listen für "Terroristen" gestanden hätten. Inwiefern das bei mehreren Millionen an Namen alleine auf einer der bekannt gewordenen Listen irgend etwas aussagt, habe ich nicht hinterfragt gesehen. Oh, und einer der Täter hätte bei der Flucht auch noch seinen Ausweis in einem Auto liegen lassen.

So weit zu den Fakten. Die Reaktion in Deutschland war auch ganz spannend: Als erste fielen die Schnullernazis von AfD und die Nazis von Pegida damit auf, dass sie die Tat als Bestätigung ihrer Vorurteile interpretiert haben. Dann kamen noch die Nazis von der CSU, verlangten nach (na, was schon) Vorratsdatenspeicherung und überhaupt mehr Überwachung (dazu zwei Anmerkungen: 1.: Frankreich hat immer noch die EU-Grundrechtewidrige Vorratsdatenspeicherung, und die Täter wurden bereits überwacht. das hat beides, offensichtlich, genau gar nichts geholfen). Dann kamen noch die Innenterroristen aus der Mainstream-Union aus dem Gebusch, namentlich Bosbach, De Maiziere und Co, und sekundierten die Forderung nach mehr Überwachung. Es gäbe zwar keinen Hinweis, dass überhaupt irgend wer irgend was planen würde, aber mehr Überwachung würde da bestimmt helfen. Immerhin fiel dem Innenminister noch auf, dass man die Täter und die Religion Islam nicht verallgemeinern dürfe.

Und so bleibt der schale Beigeschmack, dass die Rechtsextremen in der Politik mal wieder eine Gelegenheit bekommen, ihre Agenda voranzutreiben. Das haben dann auch die MAcher der "Satirezeitung" nicht verdient.