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NSAbama

In Sachen Schnüffel gibt es mal eine Wortmeldung eines Verantwortlichen. Und zwar hat der Friedensnobelpreisträger Obama sich zu Wort gemeldet und verkündet, die Aufregung läge ja nur daran, dass in anderen Ländern Technologie-firmen existierten, die mit den amerikanischen Firmen nicht anders konkurrieren könnten. Wenn ich sowas mitbekomme, frage ich mich zuerst, in was für einer eigenartigen Welt Obama so die letzten Jahre verbracht hat. Dann fällt mir wieder ein, dass US-Präsidenten ja aus "Sicherheitsgründen" nur gefilterten Zugang zur Außenwelt haben. Also haben seine "Berater" ihm entweder ein völlig anderes Bild der Welt vermittelt, als ich es als Nicht-Präsident mitbekomme, oder Obama ist vielleicht wirklich völlig weggetreten. Das wiederum könnte erklären, warum vom Abgeordneten Obama so wenig in der Politik des Präsidenten Obama zu erkennen ist. Weder hat er Guantanamo geschlossen, noch hat er dauerhafte Maßnahmen gegen Folter eingeleitet (es gibt da nur ein exekutives Papier von ihm, was ein Nachfolger ebenso leicht auflösen kann wie er es selbst erlassen hat.

In der Frage der weltweiten Spionage wäre mir nicht bekannt, dass Obama sich vor Snowden überhaupt ernsthaft geäußert hätte. Wobei seine jetzige Wortmeldung schon Spuren von Verfolgungswahn enthält. Nein, Herr Obama, die Kritik am Geschnüffel hat nichts mit Technologiefirmen zu tun. Sonst würden wohl kaum Amerikaner auch protestieren. Dummerweise haben kürzlich bei einem Sicherheitsgipfel die meisten Firmenchefs die Gelegenheit nicht genutzt, ihre ungefilterte Sicht auf die Überwachung und ihre auswirkungen Obama zu präsentieren. Denn die meisten Firmenchefs hielten sich von der veranstaltung schlicht fern. Nur Apple-Chef Cook lief da persöhnlich auf. Schade eigentlich, dass Obama trotzdem nicht zugehört hat. Wie war das mit "Change we can believe in"?