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Irhe

Eine Meldung, die ich so nicht erwartet hatte: In Irland durfte die Bevölkerung abstimmen, ob dort Ehen zukünftig auch zwischen Personen des gleichen Geschlechts geschlossen werden dürften, und das Ergebnis war ziemlich deutlich: 62,1 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich dafür aus. In Irland werden nun also gleichgeschlechtliche Ehen den verschiedengeschlechtlichen Partnerschaften gleichgestellt.

Das wirft dann doch die Frage auf, wie es sein kann, dass Iren so viel offener wären. Aber beim genauen Hinsehen wird klar, dass man das nicht vergleichen kann, weil in Deutschland niemand das Volk befragt. Da verstecken sich Konservative hinter der vermeintlichen Volksmeinung und nennen die Ehe unter Personen des selben Geschlechts nur "Eingetragene Partnerschaft" und verhindern so wirkliche Gleichstellung. Würde man sie nämlich "Ehe" nennen, gäbe es nicht mehr die Argumentation, die die Verfassungsrichter wiederholt abgeschossen haben. Die "Argumentation" lautet ja im Kern, dass im Grundgesetz ja nur der Schutz der Ehe stünde. Ehe und Familie, beides Begriffe, deren Definition nicht für alle Ewigkeit festgelegt sind, sondern sich durchaus ändern können.

Und so kommt es, dass Irland, ein Land, was Scheidung erst in den 1990ern anerkannt hat, jetzt auch Ehen gleichgeschlechtlicher Partner anerkennt.