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Daten? Schubs!

Neues von der Schnüffel-Front: Und zwar hat sich der Minister im Kandisbunzleramt bei einer Polizeiveranstaltung öffentlich geäußert und davon geredet, dass Datenschutz doch nicht sein könne, und jeder staatliche Vertreter müsste doch alle Daten für alle Zwecke nutzen können, und überhaupt Datensparsamkeit ginge ja nicht mehr, weil es ja so viele Daten gäbe (was dank Vorratsdatenspeicherung ja ein noch größerer Trog wird, wer hat die noch gleich wieder eingeführt?). Oh, und Mautdaten bräuchte man ja auch total für alle Polizeien, weil sie da wären. 

Das ist ja das gleiche Geblubber wie neulich bei Ole "meine Daten gehören nicht mir" Schröder. Die Berichte sind zwar nicht wortgleich, sind inhaltlich aber zu nahe, als dass die beiden Regierungsvertreter da unabhängig die gleiche Idee gehabt haben dürften. Meine Reaktion ist aber in beiden Fällen gleich: Dann fangen Sie mal an, sämtliche privatesten Daten von sich zu veröffentlichen. Herr Kanzleramtsminister, mit wem haben Sie wann worüber und wie lange geredet, wo waren Sie dabei (bis auf das "worüber" sind das übrigens genau die Vorratsdaten), und was haben Sie wann wo und mit wem getan, bitte möglichst vollständig. Oh, und wie genau sehen Ihre Geldein- und Ausgänge auf sämtlichen Konten, Kreditkarten und natürlich Barbeständen aus? Da haben ja Bundestagsabgeordnete regelmäßig erstaunliche Unschärfen. Wenn Datenschutz nicht mehr bestehen sollte, dann haben Sie doch garantiert nichts mehr zu verbergen, oder? Und um sicher zu gehen, dass derartige Maßnahmen keine unerwünschten Nebenwirkungen haben, probieren wir das mit Ihnen, Herr Altmaier und mit Ihnen, Herr Schröder inklusive Frau und Kind mal aus. Wie wäre es mit erstmal zwei Jahren? Am Ende sehen wir uns dann mal genau an, ob da irgendwelche Probleme aufgetreten sind, beraten in aller ruhe, und ändern vielleicht Details. Oder auch nicht. So läuft das doch in der Politik, oder habe ich da etwas missverstanden?