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Atlas Pröbchen

Ich habe dann auch mal eine günstige Neuenschaffung nach einem Podcast. Und zwar habe ich vor einem Monat eine Sonde für das Atlas-Projekt vom RIPE NCC bestellt, die am Samstag sich in meinem Briefkasten eingefunden hat. Die Idee dahinter ist, dass man weltweit möglichst weit (netzwerktopologisch, wie auch physisch) verteilt Sonden unterbringt, die mit wenig Strom (ein USB-Anschluss reicht schon) und wenig Bandbreite einfache Messungen (das höchste der Gefühle sind Traceroute oder gegen bekannte Ziele sogar einzelne HTTP-GET-Requests) macht. Alleine ist so eine Messung wenig wert, aber in der Kombination bekommt man ein recht gutes Bild über den Zustand des Netzes. Von dem Projekt habe ich in dieser Folge des RFC-Podcast erstmals gehört, wo auch erwähnt wurde, dass RIPE sehr freigiebig mit den Probes wäre. Unpraktischerweise waren bei meiner Bestellung gerade die Pröbchen alle, und es dauerte bis zum 16., bis der etwas dickere Brief sich auf den Weg machen konnte. Offenbar ist die Postlaufzeit aus den Niederlanden auch nicht besonders schnell, aber seit Samstag wohnt Probe 29384 über meinen kleinen Switch und die freie USB-Buchse der Time Capsule in meinem Netz und hat schon ein paar Requests rausgepustet, was mir ein paar Credits einbringt, die ich wiederum einsetzen kann, um weltweit andere Probes MEssungen machen zu lassen. Sollte demnächst mein Podcast-Server mal wieder umziehen, dürfte ich eine bessere Idee haben, wie schnell die Änderung sich so im Netz verteilt. Oh, und dann gibt es noch die schmackhafte Option, dass ich eine Mail bekomme, wenn meine Probe sich länger als 30 Minuten nicht online befunden haben sollte, weil zum Beispiel ein Telekomiker Mist an meiner Internetleitung gemacht haben sollte. Ist ja nicht so, als wäre so etwas noch nie passiert.

Shadow Story

Als vor einiger Zeit die Wanzentools der NSA bei den 'Shadow Brokers' online gestellt wurde, war ziemlich unklar, wie überhaupt jemand außerhalb der NSA an die Dateien gelangt sein kann. Jetzt wurde zumindest die offizielle Story bekannt, die das FBI erzählt: Und zwar hätte ein NSA-Schnüffler die Wanzen einfach irgendwo vergessen, und da wären die dann offenbar gefunden worden. Die Schnüffler hätten dann auch ganz genau geprüft, ob die Wanzen-Tools irgendwo eingesetzt würden. Weil sie darauf keine Hinweise gefunden haben, haben die Schnüffler dann mal einfach beschlossen, die Hintertore in den Routern, die sie da ausgenutzt haben den Herstellern nicht zu melden. Sonst hätten die die Löcher ja mal schließen können, und die Schnüffler hätten die ja nicht mehr ausnutzen können. Aber, hey, ansonsten sind die Spione voll für Sicherheit. Nur halt nicht, wenn die ihnen im Weg wäre.

Das ist so ähnlich putzig wie der Eiertanz des sogenannten Sprechers des sogenannten BMI, wenn es darum geht, dass eienrseits Verschlüsselung sinnvoll wäre, die Bedarfsträger da aber trotzdem reinglotzen wollen. Hat dem wohl niemand erklärt, dass in verschlüsselte Daten ohne den Schlüssel niemand reinglotzen kann. Aber lassen Sie sich nicht von der Realität aufhalten.