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Aufstandshoffnung

Eine Geschichte aus USA ist mir in den letzten Tagen über den Aufmerksamkeits-Radar geschwappt, bei der ich hoffe, dass das nicht nur ein Strohfeuer wird. Und zwar gab es da vor rund einer Woche in einer High School in Florida einen Terroranschlag, der nur deswegen nicht so bezeichnet wird, weil der Täter weiß und mutmaßlich christianistisch motiviert war. Der Täter hat siebzehn Opfer umgebracht, wurde lebend gestellt und hat die Tat bei einer ersten Anhörung vor Gericht auch eingestanden. Bis hier klingt das noch nach der üblichen "Schießerei in US-Schule, x Todesopfer" Geschichte. Kann man ja nichts machen in USA. Aber die Überlebenden sind da anderer Meinung und in einem Alter, wo sie gerade wählen können (oder in Kürze) und gleichzeitig auch noch daran glauben, dass sie etwas verändern können. Und so entsteht da gerade aus Florida eine Kampagne, die reichlich Fürsprecher hat, wie Amal Clooney (Menschenrechtsaktivistin) und ihr Mann (Schauspieler), die die handliche Summe von einer halben Millionen Dollar gespendet haben. Es gab da wohl noch eine Spende in der Höhe, wobei mir da der Spendername nicht im Gedächtnis geblieben ist.

Was diesen Versuch, einer sinnigen Waffenregulierung in USA interessant macht: Dass niemand mit Verstand den Opfern absprechen kann, dass sie wissen, worüber sie reden. Und aus der Position ziehen sie eine Stärke, wie man unter anderem in dieser Rede sehen kann, die Emma Gonzalez als 18-jährige am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Trauerfeier gehalten hat. Spannenderweise behaupten auch die Waffen-Fanatiker in USA nicht, dass die Opfer eines Amoklaufes doch nicht die Kompetenz hätten, Forderungen aufzustellen. Stattdessen fliegen Verschwörungstheorien durch das Netz, die behaupten, die Opfer seien nur Schauspieler. Das ist so erbärmlich, dass es schon wieder lustig ist.

Ich weiß nicht, ob die Hoffnung berechtigt ist, dass das Waffenrecht mal endlich geändert werden kann, aber wenn es eine Möglichkeit gibt, traue ich dieser Gruppe das zu.