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Spiomärchen

Eine Geschichte aus den letzten Tagen habe ich hier noch gar nicht erwähnt, und zwar die Räuberpistole um einen ehemaligen Doppelagenten von Briten und Russen, der unter reichlich mysteriösen Umständen gestorben ist. Klar, der Russe ist Schuld, behauptet ziemlich schnell die britische Regierung. Und zwar wäre der Ex-Agent mit einem Gift vergiftet, was angeblich nur der Russe basteln könnte. Woher der Britische Schnüffeldienst das wissen will? Sagt der nicht. Ob man denn eine Probe des gefundenen Gifts an die OPCW (Organisation for the prohibition of chemical weapons) schicken könnte, wie es deren Mitgliederstaaten vereinbart hätten? Nö. Gut, dann wenigstens genug Hintergrund-Infos, dass mal jemand nachvollziehen kann, wie der Schnüffeldienst darauf kommt, dass das doch nur russisches Gift sein könnte? Nö.

Oder kurz: Es gibt nur die Behauptung, dass Der Russe ist Schuld, aber keine Begründung. So gar keine. Noch nicht mal eine 'wir können Details nicht veröffentlichen, haben die aber nicht-öffentlich an die relevanten Organisationen weitergegeben'-Nummer. Und mit der Weigerung, eine Giftprobe an die Chemiewaffenbekämpfer weiterzugeben, bricht der Brite dann auch gleich noch den Chemiewaffenvertrag. 

Das riecht mir alles zu streng. Dass auf der Basis jetzt Russen aus dem kleinen Britannien geschmissen werden, fordert Russland ja geradezu zu einer diplomatischen Vergeltung heraus. Womit man dann den Krieg begründen könnte, der sich seit dem Truppenaufmarsch an der russischen Grenze schon lange abzeichnet. Und dann lügt der Ami vor dem UN-Sicherheitsrat noch einen Powell zusammen und behauptet, der Russe wäre Schuld. Was Aussagen vom Ami Wert sind, beweisen die gigantischen Mengen Massenvernichtungswaffen, die bekanntlich im Irak gefunden wurden, wie der Ami vor der UN behauptet hat. Oh, warte. Da war ja was...