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Lügalist

Heute gibt's mal eine Geschichte, die ich schon im Jahresrückblick hatte: In der letzten kompletten Arbeitswoche 2018 hat sich bei einem Magazin (von Trollfe gerne als "ehemaliges Nachrichtenmagazin" bezeichnet) ein Schreiberling als Lügner herausgestellt. Und zwar soll der Mann Reportagen geschrieben haben, in denen mindestens Details nicht stimmten, weil er eben mit Personen, deren "Aussagen" er aufgeschrieben hat, nie geredet hatte. Es gab da wohl schon länger Beschwerden, aber wie es nun mal so läuft, wurden die alle abgebügelt, weil es ja bei jenem Magazin eine Abteilung mit Faktenprüfern gäbe. Keine Ahnung, was die so die ganze Zeit gemacht haben, aber Fakten des Lügners haben sie wohl nicht komplett geprüft.

So weit, so 'kann ja mal passieren'. Lustig wird das ganze aus medienkritischer Sicht, wenn man sich mal die Medienbranche insgesamt betrachtet. Da stößt man alsbald auf Propaganda (der Merz ist ja so geil, Steuern sind immer alle voll blöd), unbewiesene Behauptungen, bis hin zu Lügen (ich erwähne nur das britische Lügenmärchen rund um Skripal, und erlaube mir zum Vergleich mal die Khashoggi-Ermordung daneben zu legen). Wenn man sich die Mühe macht, findet man aber in noch viel mehr Geschichten Ungereimtheiten, die einzeln jeweils nicht wichtig sind, insgesamt aber in eine Richtung deuten, dass man sich nur noch gruseln kann.

Das ist der Grund, warum ich mir schon länger auch erkennbar unseriösere Medien in den Feedreader geholt habe. Damit bekomme ich zwar auch keine Wahrheit vorgesetzt, aber Geschichten aus einer anderen Richtung, die Auslassungen selbsternannter seriöser Medien klarer hervortreten lässt.