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Mediunglaub

Heute gibt es zur Abwechslung mal eine Meldung, die nicht ganz so schwerwiegend ist, und zwar hat eine Befragung im Auftrag des WDR ermittelt, dass Medien im Allgemeinen weniger als glaubwürdig betrachtet werden als früher.

Mich überrascht sowas ja nicht. Ohne nachzudenken fallen mir die Kampagnen für das Lügenschutzgeld ein, Da haben die großen Kommerzmedien ja gelogen, dass sich die Balken gebogen haben, kleinere Medien (die erahnt haben dürften, dass Lügenschutzgeld bei ihnen sowieso nicht ankommt) fielen kaum mit Wortmeldungen auf, und besonders perfide war die Stille der Öffentlich-Rechtlichen, die ja eigentlich unabhängig hätten berichten können, aber dann wieder (ich vermute mal) Angst vor der Rache der Verleger hatten. Und so waren da eben fast nur Lügen zu finden.

Oder die bedauerlichen Einzelfälle von hyperpersonalisierter Berichterstattung. Nicht Land X tut etwas, sondern Staatsoberhaupt von Land X.

Oder die anderen bedauerlichen Einzelfälle von was Wir tun ist immer richtig, was Die tun ist immer falsch. So kann der israelische Staatschef im Wahlkampf eine Annektion von faktisch bereits annektierten Gebieten androhen und der Aufschrei (vergleiche: Annektierte Krim) bleibt aus. Die Regier (hier vertreten durch den Seibert) ist in der RegPK auf explizite Nachfrage nicht in der Lage etwas abzusondern, was bei genauem Hinhören wie "Annexion ist nicht gut und sollte vermieden werden, sonst hat das Konsequenzen zu haben" klingen kann. Und medial findet da zumindest in meiner Wahrnehmung nichts statt. Oder gerade etwas frischer in der Berichterstattung: Der Fall Mollath und die Ausgleichszahlung. Wo in der Berichterstattung das Wort Unrechtsstaat auftaucht, muss mir glatt entgangen sein.

Und da soll ich mich wundern, dass bei Befragungen Zweifgel an der Glaubwürdigkeit der Medien auftauchen?