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Warngestricken

Zur Abwechselung gibt es heute mal keine Nachrichtenmeldung, sondern einen Bericht: Letzte Woche strick nämlich die Gewerkschaft Verdi warn bei bundesweit einigen ÖPNV-Betreibern, was für Hamburg hieß, dass man nicht damit rechnen durfte, dass zwischen 3 und 12 Uhr Busse oder U-Bahnen fahren würden. Für U-Bahnen kann ich das bestätigen, Busse habe ich früh doch fahrende gesehen, wobei es sein kann, dass die vom VHH betrieben wurden, der vermeldete, in meiner Region Buslinien bedienen zu können.

Akut betroffen hat mich das insofern, als ich auf der Jagd nach einem Kaffee dann nicht per Bus oder Bahn irgendwo hinfahren konnte, weil im Zweifelsfall der Rückweg nur zu Fuß möglich gewesen wäre, und so hatte ich am Ende keinen Kaffee. Auf meine eigene Arbeit musste ich dank Internetz nicht verzichten, konnte ich mich doch auf Arbeit einwählen und die wichtigsten Tätigkeiten erledigen, inklusive länglicher Tiems-Telko.

Was Verdi, die bei meinem eigenen Arbeitgeber damit aufgefallen sind, Gehaltstarifverträge schon mehrfach nicht rechtzeitig gekündigt zu haben (was nun wirklich unnötig ist), genau wollte, ist aus den Nachrichten nur zu erahnen. Ich vermute mal, die wollen einen Tarifvertrag über bundesweit alle Verkehrsbetriebe, was diese wiederum nicht wollen. Und anders als so mancher Bullshit-Job sind die im Betrieb von Bussen und Bahnen nicht so leicht ersetzbar. Von daher kann ich irgendwo auch verstehen, warum so Streiks als Warnungen mal sein müssen. Immerhin war dieses Mal die Vorwarnzeit mit rund fünf Tagen ausreichend, als dass ich mir zumindest schon mal einen Plan bereitlegen konnte. Da gab es auch nervigere Streiks oder Fahrteinschränkungen (ich denke da vor allem an Baustellen und Stürme in den letzten Jahren).