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EUSB

Heute gibt es mal eine politische Technik-Meldung: Und zwar hat letzte Woche die EU (in Form der Kommission) beschlossen, dass verlangt werden soll, dass in Zukunft alle Elektronik (ich vermute mal: ab einem gewissen Komplexitätsgrad) per USB-C geladen können werden soll. Weil das ja Kabel einsparen würde und Ladegeräte. So weit, so oberflächlich. Denn da zeigt sich auch schon, warum es eine dumme Idee ist, technische Entscheidungen Politikern zu überlassen. USB-C ist nämlich von Anfang an eine ganze Protokoll-Familie, die alles auf dem selben Kabel macht. Von USB-a-Kompatibilität (wo eben kaum Strom über die Drähte kommt) bis zum nächsten fetten Power-Delivery (was aber erst nach Aushandlung durch beide angeschlossene Geräte möglich ist) geht da theoretisch einiges. Was davon schreibt denn die EU-Kommission nun vor, sollten Ladegeräte und anzuschließende Geräte unterstützen? Und was passiert, wenn die Aushandlung bei einem zu geringen Stromfluss stecken bleibt? Hat man dann ein Technikspielzeug, was Stunden am Strom hängt? Oder gilt das nicht als Anforderung erfüllt? In den Meldungen dazu ist mir das nicht begegnet, eventuell haben die Damen und Herren Politvertretenden auch gar nicht darüber nachgedacht, was sie da eigentlich bestellen, und nur bis zum Stecker am Kabel gedacht. Nebenbei: Auch die Kabel haben bei den höheren Übertragungsmodi Anforderungen zu erfüllen, wenn man Pech hat, ist auch das relevant (und der Grund, warum mein iPad Pro am Mac mit dem mitgelieferten Kabel hängt, dann muss ich darüber nicht auch noch nachdenken).

Applankündigung

Und dann war am 14. mal wieder eine Produktankündigung von Apple.

Die fing allerdings schon mal weniger aufregend an, als erstmal Minutenlang für den Tee Vau Streieming Dienst geworben wurde, was da denn alles käme.

Dann ging es mit iPad weiter, wo das Einstiegsmodell nach einem Jahr aktualisiert wird. Da ist dann keine A12-CPU von 2018, sondern eine A13 von 2019 drin. Außerdem bekommt das mini-iPad irgendwas ganz tolles, wie ein Redesign, eine CPU, die nicht benannt wurde (A15), ein bisschen größeres Display (8,3 Zoll statt 7,9), USB-C und damit keine Chance für den ersten Pencil (wobei ich da nicht sicher bin, ob das mini den eigentlich nutzen konnte). Und 5G. Und kommt "next week" womit schon mal eine Hausnummer an dem Betriebssystem steht.

Weiter zur Watch. Die nennt sich dann Series 7 (wenig überraschent), ist gar nicht eckig, wie alle Gerüchterstatter voneinander abgeschrieben haben, hat aber ein größeres Display mit weniger Rahmen, passt trotzdem weiter in die bestehenden Armbänder, lädt schneller, und kommt irgendwann später im Herbst (Buh!). Im Verkauf bleiben die Series 3 (häh?), SE und 7.

Dann wurde es wirklich langweilig mit Werbung für Fitness+, was ganz toll wäre, und dann auch hier verfügbar werden soll.

Und dann ging es zum erwarteten iPhone. Das heißt 13 (nicht 12S, auch wenn der Name gepasst hätte), ist das besteste iPhone, was Apple bisher in dem Viceo neu vorgestellt hat, hat nen A15, der wieder Bionic heißt, ganz toll ist, und kann ganz doll viele tolle Sachen. Und 5G, dieses Jahr nicht nur von einem Netzbetreiber beworben. Gibt's in 13 und mini.

Und dann das erwartete 13 Pro und Max: Das ist noch viel Bestester, mit nem kleineren Notch, das Display kann zwischen 10 und 120 Hertz-Refreshrate einstellen (kein Always On, wie gerüchtet). Die Kameras sind die Bestestesten, die Apple überhaupt jemals in dem Video gezeigt hat, und deswegen musste das noch mit nem länglichen Video behlitten werden. Die Speicheroptionen gehen dann von 128 GB bis 1024 in jeweils Verdoppelung. Kommt ab dem 24. in den Verkauf.

Bei mir blieb da aber der unangenehme Beigeschmack, dass da viel zu wenig in viel zu lang breitgelabert wurde. Die Uhr klingt spannend, hat aber keinen Termin, so ein iPhone fällt in die 'könnte man mal'-Kategorie, aber ich bin leicht underwhelmed.

Wanzfix

Letzten Montag Abend fiel aus Apple ein nicht vorher angekündigtes Update für iPhone, iPad, Uhr und Mac raus, dessen Beipackzettel nur von Sicherheit schrieb. Stellt sich raus, da sind zwei benannte Sicherheitslöcher behoben worden, die bereits ausgenutzt wurden. Zum ersten wurde dann veröffentlicht, dass da gerade eine Woche vorher von Pegasus verwanzte Handies mit aufgemacht worden sind. Oder ein bisschen konkreter: Das war ein Sicherheitsloch in Apples Systemen, über die Pegasus in Geräte eingebrochen ist. Die Sorte Fehler, die unsere geliebte Regierung behalten will. 

Rückropple

Dann war da noch die Geschichte, wo Apple mehrere neue Systeme angekündigt hat, die verkauft wurden als 'Schutz von Kindern': Eins, was bei iMessages mit Bildern mit zu viel nackter Haut anspringen soll, und vor deren öffnen warnen (und bei unter 13-jährigen auch die Eltern), und eins, was auf dem iPhone in Fotos nach solchen suchen soll, die einer Liste ähneln, die eine Organisation als Missbrauchsdokumentation gemeldet hat. Da hat Apple als erstes den Fehler begangen, beide gleichzeitig anzukündigen (weil, hat ja beides mit Kindern zu tun?) und dann fiel vor allem auf, dass damit Apple die Geräte seiner Kunden nutzt, um in deren Daten nach etwas zu suchen, was irgendwie Bäh wäre. Da kam ziemlich schnell ziemlich viel Gegenwind aus der Sicherheits-Experten-Ecke, worauf Apple dann PR-Geruder angefangen hat. Dann ist irgendwo aufgetaucht, dass das Hash-System, was Apple einzusetzen angekündigt hat, schon seit iOS 14.3 mit obskurem Namen im System versteckt war, wo es jemand dann mal rausgepuhlt und mit Bildern beworfen hat. Stellte sich raus: Das meldet für total offensichtlich verschiedene Bilder gleiche Hashwerte. Darauf Apple: Ja, aber in echt haben wir da noch andere Magic. Wieder blöd: Von der war in der Ankündigung irgendwie nie die Rede.

Der (vorerst) letzte Schritt: Apple hat dann mal angekündigt, sich doch nochmal genauer Gedanken machen zu wollen, was, wie und wann man denn tun wolle. Vielleicht kommt dann ja etwas dabei raus, was weniger auf "vertrauen Sie uns, wir wollen nur das Beste für Sie" herausläuft, und klarer darstellt, inwiefern sichergestellt ist, dass da nicht gerade die Grundlage für eine erweiterte Überwachung von iPhone-Nutzern gelegt wird. Denn Wünsche danach werden mit Sicherheit kommen, das ist nur eine Frage der Zeit.

De-Mainde

Erinnert ihr euch noch an De-Mail? Das sollte so ein tolles, briefartiges, modernes Kommunikationssystem werden, wo Bürger mit Ämtern digital kommunizieren könnten, und was auch Ganz Doll Sicher wäre. Also für die Ämter. Weil Verschlüsselung war da irgendwie nie so richtig drin. Und irgendwie war das auch nie so richtig nützlich. Was dazu geführt hat, dass das kaum jemand genutzt hat. Was wiederum dazu gefühlt hat, dass kaum Frmen was damit gemacht haben. Und nun eben dazu führt, dass Telekom ihre Systeme dazu abschaltet. Wer sich bei Telekom ein De-Mail-Postfach geklickt hatte, hat demnächst keins mehr. Die Anzahl derer, denen das auffallen dürfte, ist aber gering. Weil den Kram ja kaum jemand genutzt hat.