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Polimittlung

Dann war da in Düsseldorf eine Geschichte, wo ein bemesserter und mindestens eine mit Maschinenpistole ausgestattete Polizeiperson aufeinander stießen, was mit einem erschossenen Messer-Besitzer geendet ist. Aber anders als viele andere Polizeiinteraktionen, wo in den Medien nur berichtet wird, dass die Pressestelle der Täterorganisation behauptet, das Tatopfer wäre Schuld, und es gäbe irgendwo eine Ermittlung (von der man öffentlich nie wieder etwas hört), hat hier die Presse aber auch noch abgewartet, bis Obdiktionsergebnisse raus kamen, und man lesen kontne, dass die Täter sechs Schüsse auf das Opfer abgaben, davon einen in den Kopf, tödlich sei aber ein Bauchschuss gewesen. Die Frage, warum eine größere Anzahl ausgebildeter, bewaffneter Leute einen einzelnen Messerbesitzer nicht anders als durch Tötung hätten aufhalten können, klärt dann hoffentlich nicht die organisation der Täter. Oh, und übrigens: Wenn das BKA irgendwann mal wieder eine Statistik von versuchten Tötungsdelikten gegen Polizeibeamte veröffentlicht, erwarte ich, dass die Medien so lange unangenehm nachfragen, bis die Statistik der von Polizeibeamten begangenen Tötungen auch veröffentlicht wird. Mag ja sein, dass es in jedem einzelnen Fall echt gute Gründe gegeben hat, aber das haben gefälligst nicht die Täter zu entscheiden, sondern von denen unabhängige Organisationen. Ach, das wären gar keine Tötungsdelikte? Sind die Opfer weniger tot, nur weil sie von oder unter Beihilfe von Polizeibediensteten ums Leben gebracht wurden? So lange es noch Polizei gibt, die sinnlose Hausdurchsuchungen wegen eines Tweets macht, oder Aufkleber abgnibbelt, oder Wände beschmiert (nur, um mal die pimmlige Angelegenheit nochmal zu erwähnen), so lange lasse ich Behauptungen von Überarbeitung nicht gelten.

Und, wo ich da dabei bin: In keiner der jüngeren Fälle von Tötungen mit zumindest räumlicher Anwesenheit von Polizeipersonen gab es danach irgendwo Ausdrücke von Bedauern, dass Menschen nicht mehr leben, die das davor getan haben.