AKwendenöl
Meldung aus der 'das kommt erwartet, aber reichlich spät'-Ecke: Die Wirtschaftslobby nölt wenige Tage vor dem geplanten Termin der Abschaltung der letztes Jahr noch kurz verlängerten letzten drei AKW rum, dass AKW-Abschaltung ja so blöd wäre, und es doch viel billiger wäre, wenn die AKW in komplett abgeschrieben einfach weiter laufen könnten.
Dazu mal zwei Gedächtnisstützen: Das Jahr 2022 als Zeitpunkt der Abschaltung der letzten AKW hat im Jahr 2011 die damalige Regierung Merkel 2 aus CDSU und FDP festgelegt. Da hat irgendwie die Wirtschaft nicht groß rumgenölt, dass man doch auch einfach 3011 als Ende haben wollte. Vielleicht half damals bei der Entscheidung, dass ein klitzekleiner Vorfall in zwei Reaktoren eines japanischen Atomkraftwerks gezeigt hatte, dass die Atomkraft doch nciht ganz so beherrscht war, wie es bis dahin immer behauptet worden war. Dann dürfte einer erneuten Verschiebung des Abschalttermins auch noch entgegenstehen, dass es keine neuen Brennstäbe für die verbliebenen Reaktoren zeitnah gäbe, die teuren Wasserkocher also ohnehin nicht mit einigermaßen Last betrieben werden könnten, von Wartungsintervallen, die angesichts des geplanten Termins weniger eingehalten wurden, mal ganz abgesehen. Ein Blick nach Frankreich, wo die dortigen AKW auch weiter altern und wegen zu warmem oder gleich gar nicht verfügbarem Wasser länger nicht laufen können, zeigt auch, dass selbst ein so weitgehend nuklear versorgtes Land nicht verlässlich versorgt wird.
Oder kürzer: Der Zug ist abgefahren.