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Mordlügen

Medial auch mal wieder zu wenig beleuchtet: Im März hat das israelische Militär palästinensische Krankenwagen angegriffen und deren Insassen ermordet. Die offizielle Geschichte, die die Täter dann verbreitet haben: Die Krankenwagen wären ja unbeleuchtet gewesen und hätten sich verdächtig verhalten. Nun, nachdem die verscharrten Leichen ausgegraben wurden, wurde auch ein Handy gefunden, auf dem noch Videos waren, auf denen man sehen konnte, dass die angeblich so dunklen Krankenwagen mit voller Beleuchtung gefahren sind, als sie angegriffen wurden. Reaktion der Täter: Hups. Wir werden irgendwas anschauen und irgendwas tun. Seit wann soll es normal sein, dass nach einem Massenmord die Täter “aufklären” insbesondere, wenn sie gerade bei Lügen erwischt wurden? Können wir normalisieren, dass Aufklärung nicht von den Tätern erfolgt? Die ja ein akutes Interesse daran haben, dass möglichst nichts an Konsequenzen folgt? Apropos Massenmord: Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Kriegsverbrecher Benjamin N. hat sich in Ungarn aufgehalten, was eigentlich dem International Criminal Court anzugehören vorgab, und damit den Haftbefehl hätte umsetzen müssen. Stattdessen beschloss das Land, per sofort aus dem Abkommen auszutreten. Und kein anderes Land verweigerte dem Kriminellen die Durchreise. Dabei haben doch ausgerechnet die Staaten in der Mitte Europas vor Jahren schon mal gezeigt, dass selbst das Flugzeug eines mittelamerikanischen Präsidenten zur Landung gezwungen wurde, als irgendwer vermutet hat, dort könnte sich ein Ed Snowden drin befinden. Komisch. Kann es sein, dass internationales Recht ungleichmäßig umgesetzt wird?