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Gloslassen

Gestern Abend schwappte die Meldung durch die Nachrichten, dass Merkel und Seehofer Glos jetzt doch aus dem Amt lassen würden, obwohl sie ihn zuvor ja gar nicht gehen lassen wollen. Seitdem konnte man das lustige Spiel beobachten, was sich Personalkarussel nennt. Wer denn wohl das unseelige Wirtschaftsministerium bis zur Wahl übernehmen würde, war die Frage.

Eigentlich keine unwichtige Frage, so mitten in einer Rezession, die weltweit mit der Großen Weltwirtschaftskrise von 1929 verglichen wird. Andererseits dürfte es nicht schwer sein, Glos zu ersetzen. Ein Pappschild und ein Phrasendrescher dürften dazu schon reichen. Sehr viel mehr als sich fotografieren zu lassen und ab und zu Worthülsen abzusondern hat Glos ja meines Erachtens in den vergangenen 3,5 Jahren auch nicht getan.

Offiziell stellte sich also die Frage, ob Seehofer (der ja ein Vorschlagsrecht hat) einen jüngeren Kandidaten benennt, der das Amt eventuell auch nach einem möglichen Wahlsieg der Union wieder einnehmen könnte. Oder eben einen erfahrenen Parteisoldaten, der sich nach der Wahl umweltfreundlich entsorgen lassen müsste. Diverse Namen tauchten in den Meldungen auf und verschwanden genauso schnell wieder.

Im Lauf des Vormittags tauchte ein Name auf, der nicht wieder verschwunden ist: Ein gewisser Karl-Theodor zu Guttenberg soll neuer Bundeswirtschaftsminister werden, hieß es. Von dem 37-jährigen, der momentan als CSU-Generalsekretär in der Partei fungiert, habe ich zumindest vor dem heutigen Tag noch nie gelesen. Einerseits wäre ja zu hoffen, dass ein 37-Jähriger den neuen Medien etwas offener gegenüberstehen könnte, als sein 64 Jahre alter Vorgänger, der ja auch als Technologieminister jemand gehabt haben soll, der das Internet für ihn bedient. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass man mit Ansichten, die dem einundzwanzigsten Jahrhundert angemessen wären, in der CSU zum Generalsekretär werden kann.

Wie auch immer, Guttenberg (oder besteht der wie ein gewisser Herr Freiherr von Dingsda auf das adlige von?) hat erstmal knapp sieben Monate Zeit, die Hinterlassenschaften seines Vorgängers zu bereinigen. Das dürfte als Aufgabe schon mehr als ausreichen.

PS: Der Titel dieses Blogeintrags hat rein zufällig Ähnlichkeit zu einem geplanten Podcast.

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