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Westertritt

Gestern erst hat Guy d'Eau die Konsequenzen gezogen aus dem Versagen der FDP bei den diversen Wahlen nach der letzten Bundestagswahl. Er hat, vergleichbar einem gewissen Herrn Mubarak, erklärt, bei der nächsten Wahl zum Parteichef der FDP nicht mehr antreten zu wollen. Als Außenminister und Vizekanzler wollte er aber weitermachen, hat der Herr '18%' erklärt. Eben gerade schwappte die Eilmeldung der Tagesschau herein, dass Guy d'Eau nun doch auf das Amt des Vizekanzlers verzichten wolle. Wie auch immer das dann konkret gehen soll.

Ich finde die Meldungen ja zwiespältig. Einerseits ist Westerwelle so offensichtlich ungeeignet wie nur möglich, hat die FDP seit der Wahl auf ein einziges Thema verengt (Steuersenkungen), davon nicht mal abgelassen, als klar wurde, dass Steuersenkungen zumindest mittelfristig nicht machbar wären. Außerdem hat er es geschafft, selbst als Außenminister immer unbeliebter zu werden, was er unter anderem durch sein Gebrüll über spätrömische Dekadenz und anstrengungslosen Wohlstand gegenüber Hartz IV-Empfängern verdeutlicht hat. Der Rechtsanwaltssohn, der noch nie in seinem Leben von klassischer Erwerbsarbeit gelebt hat, sondern sich kurz nach dem Studium bereits als Chef der Jungliberalen hat bezahlen lassen.
Andererseits war Guido eben gerade durch die geballte Inkompetenz ein Garant dafür, dass die FDP sich als so unwählbar gezeigt hat, dass sie nicht nur bei der nächsten Bundestagswahl aus der Regierung fliegen dürfte, sondern auch aus dem Bundestag (und einigen Landesparlamenten). Die einzigen Personen, um die es mir bei der Implosion der FDP schade wäre, sind die Bürgerrechtler Leutheuser-Schnarrenberger, Hirsch und Baum. Aber die würden bestimmt in anderen Parteien, die Bürgerrechte hochhalten gern gesehen.

Mal sehen, wer und wie stark die FDP nach Guidos Abgang führen wird, und wohin. Christian Lindner hat sich ja bereits in den letzten Tagen an einer 180-Grad-Wende in Sachen Atomkraft versucht, wobei dabei immer der Verdacht des Wahlkampfes im Raum steht, gerade nachdem sich Brüderle da ja verplappert hatte. Dass Philip 'Gesundheitsdauerreförmchen' Rösler die FDP aus der selbstverursachten Krise führen könnte, wage ich zu bezweifeln. Der Mann ist ja schon an der Einführung der Kopfpauschale gescheitert. Mal abwarten.

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