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Katholiban-Doppeldenk

Neues von den Religioten: Dem Kardinal Meissner, der für Köln verantwortlich ist, ist dann mal aufgefallen, dass das Verhalten seiner Untergebenen einen sehr unchristlichen Eindruck hinterlassen hat, und so hat er eine Entschuldigung in Richtung der vergewaltigten Frau veröffentlicht (wobei ich davon ausgehe, dass weder der Feine Herr selbst die Meldung verfasst hat, noch irgend einer seiner Helfer mit der Frau geredet hat). So etwas dürfe nie wieder geschehen, ließ er verbreiten. Aber die Pille danach dürfe es trotzdem auf gar keinen Fall geben, weil das ja gegen den Schutz irgend welchen Lebens verstieße.

Nun kenne ich mich mit der Funktion der Pille danach nicht aus, aber wenn die einfach nur den Eisprung der Frau verhindert, dann gibt es da selbst nach der extremen Definition von Leben (befruchtete Eizelle) gar kein Leben, was in irgend einer Form geschützt werden müsste. Da müsste konsequent auch jede Masturbation oder auch jeder Samenerguss außerhalb des Geschlechtsverkehrs (natürlich ohne Verhütung) verboten werden. Das dürfte auch für die Katholiban schwer einzuhalten sein. Mag ja sein, dass die nicht masturbieren (arme Trottel), aber Samenergüsse dürften auch die haben (igitt!).

Aber das passt ganz gut in mein Weltbild, in dem Religioten alte, verbitterte Männer sind, die keinen Spaß am Sex haben, und deswegen auch nicht akzeptieren, wenn andere Menschen Spaß an Sex haben. In der Folge schnibbeln die an den Geschlechtsteilen von Kindern rum, werfen mit Regeln, die im Endeffekt jeden Spaß im Bett verhindern sollen, und bestrafen Abweichler. was mir nur nicht einleuchtet: Warum sollen solche Trottel über Ärzte bestimmen dürfen? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, zahlt die katholische Kirche jedenfalls nicht für den Betrieb der Krankenhäuser, nimmt sich aber das Recht raus, den Ärzten Vorschriften zu machen.

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aso am :

Vage zum 2. Absatz: Soweit ich mich erinnere, hat die katholische Kirche sehr wohl (auch) etwas gegen Empfängnisverhütung z.B. durch Kondome - dass sie damit die Verbreitung von AIDS fördert, wird ja immer wieder mal kritisiert. Ich habe aber keine Ahnung, ob es dafür eine Begründung gibt oder ob der Papst sich da auf seine Unfehlbarkeit verlässt.
Ich könnte jetzt noch den Advocatus Diaboli geben und zu begründen versuchen, wieso die katholische Kirche ein Problem mit Sex hat, aber das in diesem Zusammenhang auszubreiten, finde ich unangemessen - irgendwie hätte ich da das Gefühl, den Tatbestand hier zu verharmlosen.
Wenn ich den Wikipedia-Artikel recht verstehe, ist der Wirkmechanismus der "Pille danach" gar nicht so recht verstanden, aber es geht vermutlich v.a. darum, den Eisprung, der ja zeitlich vor der Befruchtung liegt, zu verhindern. Das hat also nichts mit "Töten" zu tun. Aus Sicht der Kirche mag der Unterschied unerheblich sein, weil sie ja beides verbieten will, aber immerhin geht es hier um die Frage "Mord oder nicht Mord". Nur, wie schon erwähnt: es scheint eben nicht bekannt zu sein - von daher kann man der Kirche vielleicht nicht vorwerfen, hier unsauber zu argumentieren, wenn sie einfach nur von "Tötung" redet.

Vor der Entschuldigung (dafür aber recht zeitnah nach Bekanntwerden der Untaten) gab es übrigens schon eine ziemlich erbärmliche Stellungnahme des Kardinals. Besonders dummdreist finde ich den letzten Satz: Da wird von einem Einzelfall gesprochen. Nach der allgemein im Umlauf befindlichen, unwidersprochenen Darstellung des Vorgangs gab es ein Opfer, aber das wurde zweimal abgewiesen. Da sie in verschiedenen Krankenhäusern abgewiesen wurde, wohl auch von verschiedenen Ärzten. Das ist für mich kein Einzelfall, also landen wir wieder bei Doppeldenk. (Obwohl ich die Analogie etwas fraglich finde: In 1984 ging es doch um Machterhaltung; was für eine Macht sollte die Kirche denn erhalten wollen?) Nun, eine andere Möglichkeit gäbe es noch: Es war ein Einzelfall, weil die beiden Ärzte sich abgesprochen haben. Das wäre aber auch nicht besser, das ginge so in Richtung "Verabredung einer Straftat" (der "unterlassenen Hilfeleistung" eben) oder "Bildung einer kriminellen Vereinigung".

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