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Krankspar

Bekanntlich wird Krankenversorgung immer teurer. Da ist es nur konsequent, dass dieKrankenkassen immer weniger Geld bekommen. So auch die neueste Idee aus dem Finanzministerium: Den Kassen (vermutlich dem komischen Fonds dazwischen) sollen ab dem nächsten Jahr mal eben 2,5 Milliarden Euro weniger aus dem Steuersäckel bezahlt werden. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, soll ja auch der einheitliche Beitragssatz noch gesenkt werden, so dass weder die Kassen direkt, noch der Fonds auch nur so viel bekommt, wie sie bisher hatten.

Als Gründe dürfen bei den Kassenbeiträgen die gerne genutzten Lohnnebenkosten herhalten (wegen denen zahlen Versicherte ja schon seit jahren mehr als Arbeitgeber), und die Spar-Ankündigung jetzt wird mit Haushalt begründet.

Das System der Krankenkassen in Deutschland ist ja vor allem eins: Historisch. Da gab es früher mal Kassen, die jeweils für bestimmte Arbeitsrichtungen zuständig waren, dazu noch Ersatz- und Allgemeine Orts-Kassen. Und einige Betriebe hatten auch noch eigene Betriebskrankenkassen. Und zur Wende wurde das alles aufgemacht, jeder konnte sich aussuchen, welche Kasse am geeignetsten war. Die Leistungen waren schon lange gesetzlich festgelegt, bis auf ein paar Nebenschauplätze. Die Idee dahinter war wohl, dass dann irgendwie magisch Wettbewerb entstünde, und die Kassen irgendwie miteinander konkurrieren würden. Das ist nur nie ernsthaft passiert, stattdessen hatten Kassen, die vor allem gut bezahlte Büroarbeiter eingesammelt hatten, wenige teure Erkrankungen bei vielen Einnahmen, während KAssen mit anderen Risikoprofilen mehr ausgegeben als eingenommen haben. Da gab es dann auch Versuche, die Risiken auszugleichen, was aber auch nur im Ansatz funktioniert hat. Vor einigen Jahren wurde dann ein einheitlicher Beitragssatz festgelegt, von dem Kassen nur abweichen durften, indem sie feste Zusatzbeträge von allen Versicherten eingefordert haben. Die Kassen, die das getan haben, haben recht schnell bemerkt, dass ihnen noch mehr Versicherte abhanden gekommen sind als vorher, und alle ihre Zusatzbeiträge wieder abgeschafft. Letzter Coup der letzten regierungen war dann, dass mit haarsträubender Begründung ein tei der zu zahlenden Beiträge von den Arbeitgebern auf die Versicherten umgewälzt wurde, und versprochen wurde, dass die nächste Beitragserhöhung alleine die Versicherten treffen würde.

Konkurrenz zwischen den Kassen kann ich bis heute nicht erkennen, und wenn nicht die großen Kassen immer weiter keine Kassen schlucken, dabei schleichend Mitarbeiter entlassen und Filialen schließen, dann wird sich an der Situation auch eher nichts grundlegend ändern. Aber immerhin zeigt Schäuble mal, warum es eine schlechte Idee ist, bei den Einnahmen auch von der Steuer abhängig zu sein.

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