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PRISzwang

Eines der ersten großen Programme, die aus Snowdens Leaks veröffentlicht wurden, war ja PRISM, wo die NSA Daten bei Firmen rausträgt, die Kunden auf deren Servern gespeichert haben. Und während die Firmen auffällig spezifische Dementis veröffentlicht haben (im Sinne von 'kein Geheimdienst hat root-Zugriff auf sämtliche Rechner von uns') gab es doch wenige Hinweise darauf, dass die Firmen nicht doch irgendwie freiwillig die Daten ihrer Nutzer rausgerückt hätten. Nun gibt es zumindest für eine Firma einen solchen Hinweis: Und zwar hat Yahoo wohl versucht, an der Datenweitergabe vorbeizukommen, bis die damalige US-Regierung mit einer Strafe von 250.000 Dollar pro Tag gedroht hat. Da war die Alternative einer 'freiwilligen' Kooperation dann auf einmal attraktiver. 

Das wirft dann aber gleich neue Fragen auf: Haben noch weitere Firmen versucht, der Datenweitergabe zu entkommen? Wenn ja: Wer, und wie intensiv? Wie sähe es aus, wenn die Firmen aktiv dafür sorgen würden, dass die Daten nur verschlüsselt bei ihnen lägen, und sie die Schlüssel eben gerade nicht besäßen (angeblich sollen Teile von Apples Cloud-Diensten so funktionieren, namentlich iCloud Keychain soll nie unverschlüsselte Daten oder Schlüssel bei Apple lagern), was sagt die NSA zu so etwas? Oder gibt es umgekehrt Boni für Firmen, die möglichst viel ohne Aufforderung rauslassen? Oder ist das der NSA auch egal? Gibt es überhaupt weitere Firmen, die angezapft werden sollen, wie etwa LavaBit, wo die NSA ja mit ähnlich absurd teuren Forderungen aufgelaufen ist, nur um an die Mails eines Herrn Snowden gelangen zu können? Aus der Tatsache, dass Yahoo sich bisher nicht geäußert hatte, darf man ja vermuten, dass selbst Firmen, die sich wehren wollten, darüber nicht reden durften. Was im Übrigen die Fragen vom Schnüffel-Ablenkungsausschuss vom Bundestag reichlich sinnfrei macht. Dem Gremium darf niemand(*) etwas sagen. (*) niemand, der einer entsprechenden US-Firma vorsteht.

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