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Irrationitik

Politik ist ja oft unlogisch, ja fast schon logikfeindlich. Eine akute Ansammlung davon findet sich gerade in den Nachwehen der Ereignisse vom Silvesterabend in Köln. Zwar gibt es bisher nur eine Reihe Verdächtige, denen vorgeworfen wird, von Diebstahl über Raub bis vielleicht zu den medienwirksam vermeldeten sexualisierten Delikten begangen zu haben. Deren Nationalitäten sind auch reichlich gemischt, von Marokkanern, Algeriern über Syrer bis hin zu US-Amerikaner waren zumindest laut Meldung der Regierung von der Bundespolizei im Bahnhof Köln beziehungsweise dessen unmittelbaren Umkreis kontrolliert worden. Und obwohl noch weder geklärt ist, ob Personen, die kontrolliert wurden überhaupt Gesetze gebrochen haben könnten, tönt aus allen Regierungsparteien und den Medien die Forderung nach härteren Strafen. Merkel will irgendwen irgendwohin abschieben, Gabriel will Syrer in syrische Knäste stecken, und der Mob fällt auch nur durch Lautstärke aber nicht durch Inhalte auf.

Was dabei völlig untergeht: Die Polizei in Köln meldet schwere Körperverletzungen an Ausländern durch Unbekannte. Da blöken dann weder Merkel, noch Gabriel oder gar Seehofer rum. Dabei ist ein Zusammenhang zu ihren sinnfreien Forderungen doch offensichtlich. Aber medial ist es gerade wohl nicht opportun, darauf hinzuweisen, dass in Deutschland alle Personen als unschuldig behandelt werden, bis ein entsprechendes Gerichtsurteil, gegebenenfalls auch mehrere bis zur Rechtskräftigkeit, eine Schuld feststellen. Und Selbstjustiz ist eben nicht zulässig, so dass die Arschlöcher, die auf Ausländer einprügeln ebenfalls die volle Härte des Rechtsstaats zu spüren bekommen sollen. Ich frag mich ja nur, wohin Merkel und Gabriel die abschieben wollen, wenn sich herausstellen sollte, dass das Deutsche sind. Das gilt ja ironischerweise auch für die Täter von Silvester.

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