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Ein Internet-Märchen

Es war ein mal ein Mann. Den Mann nenne ich in meinem Märchen mal Dario, damitt er einen Namen hat.

Der Dario war ein ganz fleißger und strebsamer Bürger. Also gründete er eine Firma, die möglichst viele Internetseiten haben sollte. Damit dem Dario die blöden Gesetze in unserem schönen Land nicht so sehr in die Quere kommen, hat er seine Firma im Großen Britannien gegründet.

Damit die Firma so viele Internetseiten haben konnte, machte dem Dario seine Firma ein Programm, was sie auf jeder ihrer Internetseiten, die sie schon hatte, als Plugin bezeichnet hat, was man unbedingt haben muss.

Wenn sich ein Besucher einer der Internetseiten das Programm heruntergeladen hat, dann fragte das Programm bei den Hütern der Internetseiten an, ob bestimmte Internetseiten von ihren bisherigen Besitzern nicht mehr genutzt würden.

Immer wenn das Programm so eine Internetseite gefunden hat, meldete es das bei der Firma von dem Dario. Dann hat der Dario die Internetseite ganz schnell für sich angemeldet, damit niemand Böses das tun könnte. Deshalb war der Dario ein Internetseiten-Engel.

Damit die vielen Internetseiten nicht so trist aussehen, hat der Dario auf den Seiten dann tolle Inhalte gezeigt. Da kam es auch schonmal vor, dass eine Seite einer Feuerwehr auf einmal Frauen zeigte, denen so warm war, dass sie sich unbedingt ausziehen mussten. Die Feuerwehrleute waren davon nicht begeistert und haben den Dario und seine Firma verklagt. Weil der Richter keinen Humor hatte, hat er dann dem Dario verboten, auf der Internetseite der Feuerwehr dünn bekleidete Frauen zu zeigen.

Auch einer Verbraucherzentrale wollte der Dario helfen, und hat auf einer Internetseite, die die Zentrale nicht mehr haben wollte ein Forum aufgemacht, bei dem Besucher erst dann die schwitzenden Frauen ansehen durften, wenn sie ihren Eintritt bezahlt haben. Die Verbraucherzentrale war so humorlos, dass sie dann vor der Internetseite gewarnt hat, weil der Eintritt ja nicht gut ist, wenn man Schulden hat.

Die doofen Richter fanden das Geschäft von dem Dario und seiner Firma "Lösungen Welt" nicht gut, und haben gesagt, der Dario, der bei den Internetseiten nicht als Besitzer, sondern nur als Ansprechpartner eingetragen ist, der ist trotzdem dafür verantwortlich, wenn jemand mit dem nicht zufrieden ist, was die "Lösungen Welt" auf den Internetseiten macht.

Dann gab es mal eine Internetseite von einem Programmierer, der ganz stolz über seinen Computer war, weil der Computer ein tolles weißes Gehäuse hat, auf dem ein angebissener Apfel draufgemalt ist. Irgendwann hat der Programmierer die Internetseite nicht mehr verwendet, und die "Lösungen Welt" von dem Dario hat sich die geholt und da ganz tolle Texte drauf geschrieben, die auf andere tolle Internetseiten von dem Dario verweisen.

Die Inhalte von dem Dario sind so toll, dass der Dario da sogar eine Seite von einem Forum mit eingebaut hat. Die Seite von dem Forum ist dann noch toller, und verweist dann auf die neue Seite von dem Dario, wo der Dario die ganzen bösen selbsternannten Blogger entlarvt, weil die ja alle nur blöd sind. Wen der Dario nicht ernennt, der darf sich ja auf keinen Fall als Blogger bezeichnen.

So toll, wie der Dario über die bösen Blogger berichtet, da muss man den Dario einfach mögen. Dass der Dario nur über Böse Menschen berichtet, die ihn nicht mögen, ist natürlich reiner Zufall, der Dario ist schließlich so ein rechtschaffener Bürger.

Der Dario ist sich so sicher, dass das, was er tut allen gut tut, dass er auf seiner neuen Internetseite nicht einmal sagt, wer er ist. Aber den Dario, den kennt ja sowieso jeder, deshalb muss das bei dem Dario auch nicht sein.

Weil der Dario so ein rechtschaffener Bürger ist, hat er auf seiner Hilfe-Seite, die in 14 Zeilen alles sagt, was wichtig ist, gleich zwei verschiedene Marken verletzt. Aber der Dario ist ja ganz unschuldig an den Marken, weil er ja nicht für die Seiten verantwortlich ist, sondern die NetzBezahl-Firma, der die Internetseite gehört.

Und wenn der Dario nicht gestorben ist, dann darf man ihn sogar manchmal "Dialer-Parasit" nennen. Aber was ein Dialer und ein Parasit sind, das erzähl ich Euch ein andres Mal.

Dieses Märchen ist rein fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden, toten oder noch ungeborenen Personen wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Trackbacks

Martina Kausch am : Ein schönes Internetmärchen findet Ihr

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hier!. Es beruhigt die Seele ungemein und sorgt für einen gesunden Lachanfall. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Geschichte einmal durchzulesen. Und wie schreibt Andre Heinrichs in seinem Abspann so schön: Dieses Märchen ist rein fik...

Christian in Wien am : Ein schönes Internet-Märchen

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Ich finde das ist ein schönes Internet-Märchen das man mal gelesen haben sollte. Ich finde es sollte viel mehr so gute Darios geben auf der Welt wie in dem Märchen, was wäre die Welt dann wohl besser. Es würden keine Kinder meh...

Kommentare

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Chris am :

Sehr feine Geschichte... *sfg*

Sven am :

Kommen in einem Märchen nicht auch immer Elfen, Zwerge und andere kleine Helferlein vor?
Bin gespannt auf das nächste Märchen :engel:

Andre Heinrichs am :

In anderen Märchen mag das so sein, aber in diesem Märchen gibt es keine Fabelwesen. Dafür könnte ich mir vorstellen, dass mal ein Rechtsanwalt auftritt, der ganz humorlos ist, und die tolle Internetseite von dem Dario nicht mag. Wenn der Rechtsanwalt dann noch einen humorlosen Richter findet, könnte der rechtschaffene Dario völlig zu Unrecht verurteilt werden. Dann müsste der Dario seinen Rechtsanwalt, den Sernhard, bitten, doch ganz böse selbsternannte Blogger abzumahnen wegen ganz bösen Dingen, die die gemacht haben.

TK am :

Da ist so realistisch geschrieben, fast als wäre es wirklich passiert. Ich bin auch schon ganz gespannt, wie es weitergeht.

Andre Heinrichs am :

Zum Glück ist das nur ein Märchen. In der wirklichen Welt würde der Dario ja ganz schnell einsehen, dass er unrechte Dinge tut, und alles würde gut werden.

Bastian am :

Und wenn er nicht gestorben ist dann verbreitet er seinen Müll noch Heute...


Aber sowas erzählt man natürlich nur um kleinen Kindern Angst zu machen, also keine Panik!

Farlion am :

Weihnachten steht vor der Tür! Da wird doch wieder ein Engel gebraucht. Diesmal vielleicht der "Blogger-Engel". ;-)

Andre Heinrichs am :

Nicht eher ein Internetseiten-Engel? Welche Strafe steht eigentlich auf Godwin?

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