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UKOffen

Am Samstag war nach langer Zeit mal wieder ein Tag der offenen Tür in der Gegend, der mich interessiert hat. Und zwar hat das Universitätskrankenhaus Eppendorf (von allen nur als UKE bezeichnet) zum 125-jährigen Bestehen eingeladen. Angekündigt war großes Programm mit Fressalien, vielen Vorträgen, Ausstellungen, Vorführungen und mehr. Zu den großen Vorführungen gehört unter anderem ein OP-Roboter, der im Foyer des großen 'neuen Klinikum' vorgeführt wurde, ein Vortrag mit Besichtigung bei einem OP, ähnliches bei einem MRT, und noch diverse weitere Veranstaltungen.

Das Spektakel war auch in der Stadt mit Werbung angekündigt, unter anderem in den U-Bahnen, wo ich davon erfahren habe, nicht aber am Gebäude selbst (was mich ein bisschen wundert), aber zumindest am Samstag konnte man mit diversen Fressalien-Ständen erahnen, dass da eine öffentliche Veranstaltung stattfinden würde. Ich hatte mich am Freitag schon mal vorbereitet, und das Gelände schon mal erkundet. Es gab zwei große Rundwege, die auch auf den Straßen markiert waren, indem alle paar Meter ein farbiger Strich auf der Straße aufgemalt war. Problematisch waren da nur Kurven und Kreuzungen, hinter denen man die Markierungen erst wieder finden musste.

Los gehen sollte es um 10, was ich dann so interpretiert habe, dass ich gegen 9:30 schon mal da war, im Foyer der großen Klinik auch schon die diversen Stände und den Roboter bewundert habe, und danach den noch nicht aktiven Grill nicht mit Geld bedrohen konnte. Also bin ich zum nächsten Platz gegangen, wo man etwas tun können sollte: Im Reha-Gebäude sollte es Tests für Gleichgewicht und Feinmotorik geben, beides Themen, bei denen ich nicht berühmt bin. Da bin ich einfach einer älteren Frau gefolgt, die sich ohnehin testen lassen wollte, hab festgestellt, dass Gleichgewicht schwierig ist, und glatt die Motorik nebenan verpasst. Danach war der Grill immerhin an, und ich konnte für den wirklich günstigen Preis von 3 Euronen ein Steak verspeisen. Weiter ging's zur Augenklinik, wo ein begehbares Auge als Modell wartete, und man sich auch per Anpusten den Augendruck erraten lassen konnte. Wie erwartet kamen da Werte raus, die zu hoch waren (23 und 24), der Arzt da meinte aber nur, dass man das mal in Kontrolle behalten sollte. Tu ich eh, von daher war das okay. Dann bin ich wieder zurück ins 'Neue Klinikum' gegangen, wo laut Plan noch mindestens eine Station zu besichtigen war. Im 2. Stock versteckten sich aber zwischen den Läden (dieses Mal alle geöffnet) aber noch ein OP, wo diverse OP-Bestecke, Gerätschaften, Endoskopier-Übungs-Systeme und Mediziner zu bestaunen, befragen und anzufassen waren. Außerdem gab es da einen Film darüber, was OP am UKE eigentlich alles bedeutet, inklusive kleinem Video, das eher an einen Hollywood-Film erinnerte, wo es darum ging, dass bei Aneurysmen schnelle, korrekte OPs wichtig wären. Da gab es von den Leuten im OP-Bereich witzige Selbstporträts, aber auch Erklärungen dazu, was es bedeutet, wenn man zur OP am selben Tag (Same Day Surgery) reinkäme, die 45 Minuten eienr OP-Raum-Vorbereitung im Zeitraffer (Spoiler: Die sterile OP-Schwester muss jedes Stück Gerät, was sie bereitlegt einmal angefasst haben), und was unterdessen mit dem Patienten passiert (Spoiler: Am Ende ist der in Anästhesie). Auch alles ganz spannend.

Der nächste spannende Platz war dann das Magnetresonanztomogramm, was in der neurologischen Forschung stündlich zu einem Vortrag einlud. Da gab es erstman die scheinbare Routinefrage nach Herzschrittmacher, auf die ich mit meinem Shunt erwidert habe. Ein Problem sah der Physiker, der da vorgetragen hat nicht, ich sollte halt nur nicht näher an das Gerät rangehen als er sagen würde. So konnte ich den MRT dann durch die Beobachtungsfenster der Aufsicht sehen,während die anderen Gäste auch mal durch dessen Tür sehen durften und der Physiker sogar reinging, und einen Karton in das Gerät verfrachtet hat. Nach einer kurzen Messung war die darin enthaltene Ananas in drei Ebenen auf dem Bildschirm zu sehen, und es ging eine Stufe weiter: Eine Freiwillige, die sie vorher schon erwählt hatten, ging rein, und wurde erst für eine anatomische Aufnahme (wieder in drei Ebenen) untersucht, bevor es zur eigentlichen funktionellen MRT kam: Ihr wurden im Wechsel graues Bild und rotierende Zielscheibe gezeigt, während das MRT schnelle Aufnahmen gemacht hat, bei denen dann die Sauerstoffversorgung von visuellem Areal und einem Vergleichsareal gemessen wurden. Wenig überraschend war im visuellen Areal mehr Aktion, wenn die Zielscheibe zu sehen war, als wenn das graue Bild angezeigt wurde. Zum Abschluss gab es noch eine Messung, bei der Neuronenrichtungen gemessen wurden. Das wäre wohl vor OPs hilfreich, damit Operateure nicht versehentlich irgendwo schneiden würden, wo sie nicht sollten. Zwischendurch gab es auch eine Erklärung, warum für die Vorführungen keine Freiwilligen aus den Besuchern genommen werden: Wenn bei den Messungen eine Anomalie gefunden würde, wäre das für die Probanden eher unangenehm, und so haben sie lieber eine bekannte, gesunde Person genommen.

Dann bin ich noch etwas über das Gelände gelaufen, hab festgestellt, dass beim Campus Lehre jemand auf die tolle Idee kam, Verkaufsstände gleich neben einer Bühne mit Blasmusik zu platzieren, hab die neue Zahnklinik besucht, und nichts spannendes gefunden, hab die Herzklinik kurz besucht, über die (was is O50 eigentlich) bis zur Radiologie gewandert, hab da einen nackten CT-Scanner (in aufgeklappt) gesehen, bin auch bei der Onkologie kurz reingeschneit und danach nochmal bei der Reha-Klinik rein, weil ich die Feinmotorik dann doch noch getestet haben wollte. Ergebnis da: In deren Test war ich zwar knapp langsamer als der Altersschnitt, aber noch im Rahmen, und die Kraftmessung lag im oberen Mittelfeld der an dem Tag gemessenen Besucher. Und danach war ich dann auch fertig, und bin wieder zur Bahn gelaufen, um dann wieder nach hause zu kommen.

Kurzer Vergleich Heidberg und UKE: Heidberg ist im Vergleich winzig, hat weniger zum Anfassen gehabt, dafür is das UKE nicht so übersichtlich (gut, es hingen überall auch Karten), aber mit viel mehr Fachgebieten. In Sachen Auge würde ich trotzdem immer noch das Heidberg vorziehen, weil ich Doc Dave einfach mehr traue, als den Leuten im UKE. Aber wenn der Shunt irgendwann nochmal ausfällt, fahre ich nur zum UKE. Da gibt es übrigens auch nen Flyer zu deren WLAN für Gäste, hab ich auf der Station entdeckt. Und die Essenswahl für's Mittag muss man erst morgens aussuchen. Das war 2008 noch anders.

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