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Neutrali-T

Der rosa-farbene Telekomunikationsanbieter hat sich ja gerade erst in Sachen NSA auffallend inelegant zu Wort gemeldet, da taucht eine Wortmeldung in Sachen Netzneutralität von dem ehemaligen Staatskonzern auf. Das Rosa T fabuliert da davon, dass Peering ja immer Geld kosten würde (komisch, ich hatte den Eindruck, dass sich die Netzanbieter regelmäßig auf kostenneutralem Grund treffen würden, sonst machen so Zentren wie DE-CIX ja nur wenig Sinn), und das überhaupt Netzneutralität, also die undifferenzierte Weiterleitung von Datenströmen (auch als Dumb Pipe bezeichnet) ja nur amerikanische Konzerne priviligieren würde. Und spätestens da hat der Presselautsprecher der Firma eine Korrektur (gerne auch per Bulldozer appliziert) verdient. Drehen wir mal die Frage um: Die T-elekom will in ihrem unneutralen Netz nicht nur von ihren Endkunden (die dafür bezahlen, dass bei ihnen aus der Telefondose Bytes rausfallen, egal von wem) Geld, sondern auch von denen, die Daten im Netz anbieten. Mal ganz davon abgesehen, dass das logischerweise Firmen betrifft, die jetzt schon größere Datenvolumen im Netz bereitstellen, wie Videoanbieter und ähnliches, tu ich einfach mal so, als würde das rosa T von mir als Podcaster Geld verlangen, damit es die MP3-Dateien seinen zahlenden Kunden auch schneller ausliefert als per Paketpost.Da gibt es nur das klitzewinzige Problem, dass ncht jedes zugestellte Byte auch in meiner Kasse klingelt. Genau genommen haben sich meine Einnahmen durch den Podcast insgesamt auf vielleicht mal 50 Euro bisher beschränkt. Das würde sich also schlicht nicht lohnen.

Das wirft bei mir glatt nochmal die Frage auf, wofür das rosa T meint, von den zahlenden Kunden eigentlich bezahlt zu werden. Was also liefert die Firma, deren Lautsprecher sich da so weit aus dem Fenster hängt, für das Geld? Ein stabil funktionierendes Telefonnetz ist es inzwischen ja wohl nicht mehr, wenn ich mir die Berichte über regelmäßige Störungen im Tollen, neuen IP-Telefonnetz des Riesen so ansehe. Und die Kabel, die angeblich so teuer wären, sind doch inzwischen schon längst abgeschrieben. Mal ganz davon abgesehen, dass T auf die bescheuerten Kupferkabel besteht, die ihre besten Tage auch schon lange hinter sich gelassen haben. Und was bringt den Monopolisten eigentlich auf die Idee, von Firmen Geld verlangen zu dürfen, die ihre Bytes im Internet anbieten. Bytes, die die zahlenden Kunden des Konzerns übrigens haben wollen, sonst würden die Firmen sie ja kaum ausliefern wollen.

Wäre der Regierung mit der komischen Digitalen Agenda ernst, wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt, sich in das Verhalten des früheren Staatskonzerns wenigstens als Anteilseigner einzumischen. Aber nachdem der gleichnamige Ausschuss sich schon mit dem Agenda-Quatsch nicht befassen darf, vermute ich, dass Frau Neuland mal wieder völlig verpennt, dass sie da gerade einen Teil der Zukunft des Landes aussitzt. Darin hat sie ja schon Übung.

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