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(un)heimliche Propaganda

In Berlin findet dieser Tage ein Polizeikongress statt, und erwartungsgemäß wird da auch über das Thema der heimlichen Durchsuchung von Festplatten geredet. Während Justizministerin Zypries bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dieser Maßnahme bleibt, wiederholt BKA-Präsident Ziercke sein Mantra von den 99,9 Prozent der Bürger, die ja nichts zu befürchten hätten. Er schürt dann auch noch die Angst vor Verschlüsselung, die ja bei einer normalen Durchsuchung nicht geknackt werden könnte. Warum Ziercke nicht auch analog ein Verbot von Mülltonnen, Feuerzeugen und anderen Mitteln zur Beseitigung handfester Beweise gefordert hat, leuchtet mir jedenfalls nicht ein. Wenig überraschend ist auch, dass der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, den BKA-Chef stützt, und auch eine heimliche Ausfprschung von Festplatteninhalten fordert. Schade, dass weder Ziercke, noch Freiberg die Argumente der Durchsuchungsgegner aufgreifen, um sich mit denen konstruktiv auseinanderzusetzen. Aber das wäre wohl bei der aktuell betriebenen Propaganda hinderlich.

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Kommentare

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TK am :

Mein Kommentar ist weg! Wie war der noch...

"Die Festplatten der Täter sind kryptisiert und bereiten uns ganz, ganz große Probleme. Wir können nur dann Erfolge erzielen, wenn wir vor der Verschlüsselung online auf die Daten zugreifen können."

Ist es sicher, das da Experten am Werk sind?

Andre Heinrichs am :

Gute Verschlüsselung ist nicht knackbar. Aber entweder wird uns dann der Bundesinnenschäuble mit einem Verschlüsselungsverbot belegen, oder verlangen, dass jeder, der einer Straftat beschuldigt wird, gefälligst die verschlüsselten Daten zu entschlüsseln hat. Dass dafür (Grund-)Rechte beseitigt werden müssen, ist dann ja egal.

TK am :

Ich meine, was ist, wenn der Terrorverdächtige schon bei der Dateneingabe verschlüsselt? Die Terroristen sollen doch angeblich klug sein.

Andre Heinrichs am :

Naja, irgendwo müssen die Daten unverschlüsselt vorliegen. Allerspätestens irgendwo, wo damit gearbeitet werden soll. Wenn man allerdings die Methoden zum Schutz von 'Premium Content' nutzen kann, dann sollte da niemand drankommen, auch und gerade keine staatliche Schadsoftware.

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