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keine Überraschung?

Wenn ich diesen Artikel überfliege (zum Lesen reicht es bei mir um diese Zeit nicht mehr), dann ist die Bankenkrise erwartbar gewesen, bei der gerade eine Bank nach der anderen implodiert, noch nur in USA, aber sehr bald auch in Deutschland. Wenn man bedenkt, dass in der Marktwirtschaft niemand jemals genug Geld haben kann, sondern die Wirtschaft wachsen muss, egal, was das kostet, dann kann ich das schon nachvollziehen, dass die Bankenimplosionen nicht sonderlich überraschend sind.

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Kommentare

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Michael Kostic am :

Hallo,

damit Du z.B. diese Technik nutzen kannst, braucht es das sog. "Wachstumsmodell". Ein Blick in mansche Regionen des Landes der sozialhilfeempfangenden Inlandspiloten, zeigt ein nettes Modell ohne diesen Wachstum. Du kannst ja mal nach >Amische< Gaagle'n ;-)

Irgend wo zwischen denen und der unermesslichen "Gier" nach noch mehr "Kapitalkraft", gibt es einen Weg der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen. Ein Weg wohl gemerkt, der auch Forschung und Fortschritt auf sozialverträgliche Art und Weise ermöglicht. Man muss ihn nur erst mal finden. Und um ihn finden zu können, muss man sich auf den Weg begeben. Ein Fuß vor den Anderen, Schritt um Schritt...

Gruß

Andre Heinrichs am :

Naja, unbegrenztes Wachstum als Selbstzweck *kann* gar nicht endlos funktionieren. Das dürfte eigentlich auch dem dümmsten Bänker klar sein. Trotzdem zielt die wirtschaftliche Entwicklung aber genau darauf hin. Und jetzt stellt sich eben heraus, dass die immer weiter schrumpfende Grundlage der Weltwirtschaft auf Bankenseite einfach zu dünn geworden ist.

Aber vielleicht habe ich auch zuviel Adam Curry's Awakening-Folge gehört.

Michael Kostic am :

Es mag erstaunlich klingen, aber es liegt tatsächlich nicht an den "Bänkern" selbst. Es liegt auch nicht an der sog. "Grenze" des Wachstums. Zwar liegst Du insofern richtig das diese quasi gegeben, ein endloser Wachstum daher unsinnig ist, aber eben noch lange nicht erreicht ist.

Der Fehler liegt im System selbst. Wir lehren die Demokratie als Regierungsmodell und erleben Tag für Tag das Diktat der Unternehmensstruktur. Wenn eine Bank demokratisch organisiert wäre, gäbe es solcherlei Fehlentscheidungen weit weniger. Bzw. wenn es sie gäbe dann nur auf der Basis eines mehrheitlichen Beschlusses, den wiederum alle Beteiligten mitzutragen hätten.

Solange wir ein Problem nicht an der Wurzel packen, brauchen wir uns auch über dessen Symptome nicht weiter zu wundern...

Spass am Rande:

Ein ökonomisches Modell welches sich auf allen Ebenen strikt an Innen- und Aussenhandelsbilanzen orientiert, benötigt sowohl das Eine als auch das Andere. Benenne die Aussenhandelsbilanz von Sol 3 genannt "Erde"!

Gruß

Michael Kostic am :

Ökonomie zum Spiel für die ganze Familie zu machen :-)

Wir brauchen Unternehmen mit demokratischer Struktur. Unternehmen in denen die Belegschaft möglichst tief in den sog. "Entscheidungsfindungsprozess" und die Führung an und für sich eingebunden ist.

Und das bedeutet nicht einfach das zu nehmen was schon längst da ist, so Marke Mitarbeiterbeteiligung etc. pp.. Auch dieses Modell kann als gescheitert angesehen werden. Man muss sich schon die Mühe machen es von "Unten nach Oben" durchzuplanen und dann auch konsequent umsetzen.

Das geht natürlich nicht von Heute[tm] auf Morgen[tm], es klappt auch sicher nicht mit allen Bürgern und es wird natürlich auch Widerstand dagegen geben. Doch wenn das nie angepackt wird, ist das Gesamtsystem weiterhin zum Scheitern verurteilt...

Andre Heinrichs am :

Und wie stellst du dir vor, dass das eingeführt wird? Meinst du, die Unternehmen, die du da demokratisieren willst, machen freiwillig einfach so mit?

Michael Kostic am :

Natürlich werden sie nicht "einfach so" mitmachen. Sie werden dazu durch die bekannten Marktmechanismen selektiert.

- Demokratisch gut organisierte Unternehmen sind unter den vielen "Feudalunternehmen" bei weitem anpassungsfähiger und flexibler (weil in sich kommunikativer), schneller in der Entscheidungsfindung (klare Verteilung der Zuständigkeiten, weil kein interner Wettbewerb um Tätigkeitsgebiete stattfindet) und fachlich besser qualifiziert (der "Dorftrottel" wird eben nur sehr selten in Entscheiderpositionen gewählt).

Durch die sich hier ergebenden nachhaltigen Vorteile, verdrängen derart organisierte Firmen nach und nach die klassisch feudalen Modelle.

Andre Heinrichs am :

Gibt es solche Unternehmen heute schon irgendwo in größerer Anzahl? Mir fällt so spontan irgendwie kein solches Unternehmen ein.

Michael Kostic am :

Es gibt sie. Das mit der Anzahl ist eine Frage des Blickwinkels :-)

Als Analogie:

Wenn man dich fragt ob Konsumenten-Betriebssysteme weit verbreitet sind, wie würdest Du dann den Fragesteller darauf hinweisen das die Antwort zwar JA lautet, aber innerhalb dieses JA eine klare Differenzierung wichtig ist?

Also sage ich es mal so:

Es gibt recht viele Unternehmungen die auf diesem beschriebenen Weg sind. Im Prinzip ist ja z.B. jede Genossenschaft im Sinn der Sache demokratisch strukturiert. Einige Unternehmungen arbeiten sogar auf der Basis von Vereinsstrukturen, mit Mitgliederversammlungen/Mitgliederumfragen der Möglichkeit zur Wahl des Vorstandes etc. pp. (Ein Freund von mir hat Anteile von einem solchen Unternehmensvereins -eine Einzelhandelskette-, wobei dort die Menge der "Vereinsanteile" keinen Einfluss auf sein Stimmrecht hat. Herkunft der Firma ist Österreich. Als die vor ein paar Jahren nach Deutschland expandieren wollten haben die einfach ihre deutschen Mitglieder gefragt welche Standorte diese als sinnvoll erachten würden. Das hat die ein Rundschreiben gekostet. Andere Firmen geben für solche Marktforschungen Millionen aus. Ein weiterer Vorteil).

Doch auch diese Strukturen sind aus unserer Sicht noch nicht "zu Ende" gedacht. Wir sind da z.B. deutlich tiefer strukturiert. Wir setzen den Willen zur aktiven Beteiligung im tätigen Sinn der Sache voraus. Was bedeutet das wir z.B. keine Karteileichen wollen, nur um die Zahlen zu "Schönen"...

Andre Heinrichs am :

Du hast eine gewisse Tendenz, sehr ausführlich zu kommentieren. In kurz dampft sich das für mich zu einem "Im Prinzip ja" ein, mit beiliegendem Aber.

Dein Beispiel ist ja nun das, eines Unternehmens, was den Kunden Mitbestimmungsrechte einräumt. Wie sieht es denn da mit den Angestellten aus (und mir ist klar, dass die auch Kunden sein können)? Haben die auch ein Mitspracherecht, wenn es um Fragen der Unternehmensführung (Stellenbesetzung in Führungspositionen, zum Bleistift) geht? Wenn nein, warum nicht?

Michael Kostic am :

Na Du bist ja klasse. Erst stellst Du Fragen wie:

"Was ist der Sinn des Lebens?"

Und dann wunderst Du dich das "42" eben doch recht knapp gehalten ist ;-)

Es ist eben alles sehr komplex...

Zur Antwort:

Das ist derzeit tatsächlich noch extrem selten. Es fehlt hier sowohl an Mut zur Tat, aber auch an der Kultivierung dieses Vorgangs an und für sich. Sprich Du liest das eben nicht in der Zeitung. Andererseits wird ja z.B. auch gern propagiert das sog. Führungspersonen ganz spezielle Fähigkeiten haben müssen, welche der große Rest offensichtlich nicht zu haben scheint. Siehe Buch von Julia Friedrichs "Gestatten: Elite". Mythen und Legenden halt.

Ich persönlich bin davon überzeugt das es gerade auf diesem Gebiet lediglich ein unüberseh- und greifbares Beispiel braucht, welches sich durch die Mainstreammedien nicht mehr hinwegleugnen lässt. Dann rutscht der Rest des Marktes binnen kürzester Zeit hinterher...

Schau dir mal die Auswirkungen von Gaagle auf diesem Gebiet etwas genauer an. Wenn Du da Drüben ein erfolgreiches IT-Unternehmen aufmachen willst musst Du, um gutes Personal anzulocken, mittlerweile wenigstens deren "Sonderleistungen" anbieten können.

Andre Heinrichs am :

Im Gegentum, 42 ist genau die korrekte Antwort.

Ich sehe bisher jedenfalls kein Unternehmen, was seinen Angestellten ein solches Mitbestimmungsrecht einräumen würde. Genossenschaften (und Aktiengesellschaften) gibt es ja nun schon eine ganze Weile. Wenn die so ein Vorteil wären, müssten die die faktisch einzige Unternehmensform sein. AGs sind zumindest in ihrer Anzahl meines Erachtens erfolgreicher (Zahlen habe ich dazu aber keine).

Michael Kostic am :

Ja. 42!

Und mit der Wahrnehmung der Dinge ist das ja so eine Sache für sich. Siehe Datenschutz und Gesundheitswesen. Hier in Berlin gibt es z.B. ein paar solcher Firmen. Auch im Rest der Republik sind sie existent. Aber warum sollten die das an die Wände schreiben? Die machen halt ihren Schnitt und freuen sich über ihr gutes und ruhiges Leben. Das halte ich nicht für verwerflich.

Derweil. (Achtung: Eigenwerbung) In unübersehbar wollen wir das ja machen. Doch wie oben festgestellt fehlt Vielen noch der Mut u./o. der Wille dies zu kultivieren. Aber was soll's? Vor 40 Jahren dachten die bei IBM auch das die Welt nur 5 Rechenanlagen braucht...

Andre Heinrichs am :

Es gibt solche Firmen? Dann nenn mir doch mal ein paar davon!

"die bei IBM" halte ich für eine Verallgemeinerung. Soweit ich weiß, hat *ein* Manager die bekannte Aussage getätigt, und nicht eine Mehrheut der Verantwortlichen (oder gar ein paar Angestellte)

Michael Kostic am :

Also die hier sind z.B. schon einmal auf einem guten Weg:

>http://www.migros.ch/DE/Stellen/Die_Arbeitgeberin_Migros/Arbeitsgrundssaetze/Seiten/Fuehrungspolitik.aspx<

Interessant dazu auch:
>http://www.migros.ch/DE/Fachmaerkte/Seiten/Uebersichtsseite.aspx<

Unten auf der Seite findest Du eine recht bekannte Baumarktkette

Ansonsten verstecken diese Firmen sich oft recht gut. Was auch Sinn macht, allein schon wenn man mal erlebt hat was bei denen los ist, wenn die mal (via Medien) an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Plötzlich können die sich dann z.B. vor Bewerbungen kaum noch retten. Bewerbungen von Leuten wohlgemerkt welche die Vorteile einer solch sozial ausgerichteten Organisation nehmen, aber dafür nicht wirklich eine angemessene Arbeitsleistung geben wollen...

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