Bastelei
Bei der Einrichtung habe ich mich an die Anleitung von Heise open gehalten, wenn man mal davon absieht, dass ich nicht extra einen Server für den Mail-Empfang freigestellt habe, sondern einfach meinen normalen Desktop-Rechner verwende. Allerdings sind ein paar Änderungen im Vergleich zu der Anleitung nötig gewesen.
Achtung, es folgt Geek-Content!
Die zusätzlich benötigten Pakete (amavisd-new, clamav, cyrus imapd, fetchmail und razor-agents (screen, spamassasin und sudo waren vorher schon installiert) habe ich mir stelbstversändlich nicht per yast, sondern per smart-Package-Manager installiert, inklusive der zahlreichen abhängigen Pakete.
Die Authentifizierung des Cyrus-Admins über dessen Login-Passwort hat dann überhaupt nicht funktioniert, aber eine Zeile in /var/log/messages brachte mich dann auf die Idee, dass der Server in die Datei /etc/sasldb2 reinschauen will, die per saspasswd2 mit User/Passwort-Kombinationen versorgt werden will. Nachdem ich da also dem user cyrus ein Passwort verpasst habe, und die Datei world-readable gemacht habe, konnte ich mich endlich auch am Cyrus-IMAP-Server administrativ anmelden. Überraschenderweise muss ich mich im Mailprogramm an dem selben Server nicht mit dem SASL-Passwort für meinen User, sondern mit meinem Login-Passwort anmelden. Warum, ist mir ein Rätsel.
Die Sieve-Regeln, die Heise zur Verfügung stellt sind schon ganz nett, dürften so aber nicht funktionieren. Wenn die Mails zuerst auf die Empfänger- oder Absender-Adressen überprüft werden, kommt die Prüfung auf das Spam-Level zu spät. Immerhin trifft dann der elsif-Zweig nicht mehr zu. Ich habe die Regeln also so umgebaut, dass als Erstes das Spam-Level untersucht wird, und dann erst die sauberen Mails in die Ziel-Postfächer verfrachtet werden.
Das erklärt dann noch nicht, warum ich bei der sieveshell dreimal mein Passwort eingeben muss, um meine Sieb-Regeln einzustellen.
Beim Einrichten des SpamAssasin Proxy Daemon bin ich dann darüber gestolpert, dass in der Datei /etc/sysconfig/spampd die SPAMPD_OPTIONS in Anführungszeichen eingepackt werden müssen, also muss da drin stehen
SPAMPD_OPTIONS="--port=10026 --relayhost=127.0.0.1:10027 --tagall"
Die Anpassungen an der AppArmor-Konfiguration konnte ich auslassen, weil das System in meiner Installation noch nie ernsthaft aktiv war.
Nach der ganzen Einrichtung habe ich jetzt einen funktionierenden kleinen Mailserver mit eingebautem SpamAssasin, der ziemlich viiele der unerwünschten Mail-Nachrichten rausfiltert. Die Mails, die er nicht erwischt, bekommt er umgehend per sa-learn vorgesetzt, damit er lernt, dass mich diese Mails auch nicht interessieren. Ich habe aber das Gefühl, dass der SpamAssasin durch seine mitgelieferte Konfiguration schon eine ganze Menge Mails korrekt einordnet, ohne, dass er die lernen müsste.
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