leicht übertrieben
rechtlich fragwürdig
In dem Zusammenhang ist ein Urteil des Verfassungsgericht zur Rasterfahndung interessant, in dem die "globale und pauschale Überwachung" auf Basis einer allgemeinen Bedrohungslage als verfassungswidrig erklärt wurde. Diese Verfassungswidrigkeit dürfte sich wohl auch auf die Speicherung von Verbindungsdaten auf Vorrat gelten.
Wobei mich so spontan mal interessieren würde, ob es Sanktionen aus Brüssel gibt, wenn die verfassungswidrige Speicherung eben nicht gesetzlich festgelegt wird. Für den Fall, dass die Vorratsdatenspeicherung doch kommen sollte, bin ich dank TOR und Privoxy seit gestern gerüstet. Da sind dann selbst die Verbindungsdaten, die ich erzeuge, nicht besonders aussagekräftig.
Wen überrascht das?
Mal ganz ehrlich, ist jemand davon überrascht, dass diverse Politiker eine Ausweitung der 'Anti-Terror-Datei' fordern? ICh bi jedenfalls nicht besonders überrascht, dass Forderungen wie die des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann aufgebracht wurden. Dem Minister reicht die geplante Index-Datei nicht, er findet es unzureichend, dass "weder die Religionszugehörigkeit noch der Besuch in Ausbildungslagern" abgespeichert würden sagte Schünemann gegenüber der FTD. Zusätzlich wünscht er sich noch ein freies Textfeld, "in dem besondere Erkenntnisse angegeben werden". Warum die Angabe von Aktenzeichen für Schünemann zu wenig wären, legt er im FTD-Beitrag leider nicht dar. Dafür steht da, dass er nicht nur Terrorverdächtige, sondern auch Extremisten in der Datei abgespeichert sehen will, was ja benötigt würde, um ein vollständiges LAgebild zu erhalten. Da frage ich mich doch glatt, wie die entsprechenden Behörden bisher arbeiten konnten, wo doch nichtmal die Terrorverdächtigen zentral gespeichert werden.
Wobei ich mich gerade frage, ob auch Leute Terrorverdächtig sind, die unter der Bevölkerung grundlos Angst (terror lat. Angst) verbreiten? Dann müssten aber diverse Innenminister und Polizeichefs in die Datei aufgenommen werden. :thinking:
Aber ich schweife ab. Die Vorschläge des CDU-Politikers stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Der Vizefraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, Fritz Rudolf Körper, zum Beispiel hat sich gegen diese Ausweitung der, als Indexdatei geplanten, 'Anti-Terror-Datei' ausgesprochen, indem er "berechtigte rechtsstaatliche Bedenken gegen diesen Ansatz" anführt. Auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die sich auch zuvor schon dahingehend geäußert hatte, dass die bestehenden Maßnahmen doch ausreichend seien, wendet sich gegen die Ausweitung der Datei, die sie als Verfassungswidrig bezeichnet. Die Chefin der Grünen, Claudia Roth, meint, eine Volltextdatei verstoße gegen die grundgesetzlich geforderte Trennung der Polizei und der Geheimdienste. Dass die Linkspartei sich gegen die Vorschläge stellt, überrascht dann auch nicht weiter.
Im Heise-Beitrag kann man mehr Details nachlesen.
Interessant finde ich die gestrige Radio-Meldung, dass Innenminister Schäuble ein Verbot von Flüssigkeiten an Bord von Flugzeugen für ganz Europa fordert. Vielleicht sollte mal jemand dem Herrn Schäuble den Text von Bruce Schneier zu dem Thema der Wirksamkeit der nachträglichen Verbote zu lesen geben. Das allerdings nur, wenn Herr Schäuble nicht nur Angst (=Terror) verbreiten will.
Ist die Überwachung geeignet?
Wenn solche, vergleichsweise einfachen 'Sicherheitsmaßnahmen', schon ungeeignet sind, die offiziell angestrebten Ziele zu erreichen, stellt sich mir natürlich die Frage, wie das mit den anderen 'Sicherheitsmaßnahmen' aussieht. Besonders viel Vertrauen habe ich jedenfalls nicht in diese Maßnahmen.
(via BoingBoing)
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"Test mit Passwort" vollständig lesenWetterbericht
Heute ist es sonnig, bei entspannenden 27 Grad. Leider nicht hier. Hier hat es launige 14° bei Regen und jeder Menge Dunst. Ich verspüre irgendwie kein dringendes Bedürfnis, bei dem Wetter draußen rumzulaufen. Offensichtlich will auch niemand bei dem hiesigen Bäcker draußen sitzen:
FUD inkonsequent
Für mich zeigt diese Inkonsequenz besonders deutlich, dass es eben gerade nicht um Sicherheit geht, sondern, dass mit den Maßnahmen vor Allem Angst und Unsicherheit (aka FUD) verbreitet werden soll. Umso beruhigender sollte es wohl sein, wenn Innenminister Schäuble den Deutschen bescheinigt, es gebe "keinen Grund, in ständiger Angst zu leben" (Quelle: dpa). Vielleicht sollte er diese Aussage auch nochmal dem bayrischen Innen-Beckstein erläutern, der immernoch "den unverzüglichen Aufbau einer Anti-Terror- Datei in Deutschland" fordert (Quelle auch hier: dpa).
FUD in der Politik
Fangen wir doch mal vorne an: Der 'innenpolitische Experte' der CDU im Bundestag hat also der Frankfurter Rundschau ein Interview gegeben. Für mich spricht aus diesem Interview die Überzeugung, dass die 'Sicherheitsmaßnahmen' (man könnte sie auch als Überwachungsmaßnahmen bezeichnen) verstärkt werden sollen, weil es ja angeblich eine "Bedrohungslage" gäbe. Bedenklich finde ich, dass Herr Bosbach behauptet, es habe "Selbstverständlich [...] konkrete Terrorplanungen für Deutschland" gegeben. Diese Behauptung lese ich in diesem Interview irgendwie zum ersten Mal, insbesondere, weil ich davon ausgehe, dass eine solche Planung medial ausgeschlachtet worden wäre, um eben Überwachungsmaßnahmen... Oh, sorry, das sind natürlich Sicherheitsmaßnahmen, zu begründen.
Dann wäre da noch CSU-Innenpolitiker Hartmut Koschyk, der die Bundeswehr in Deutschland 'zur Abwehr von Terrorangriffen aus der Luft und von der See' einsetzen will, wie man der Financial Times Deutschland entnehmen kann. Welchen Vorteil ein Einsatz der Bundeswehr bringen soll, habe ich dem Text leider nicht entnehmen können. Ähnliches gilt einen Hintergrund von Koschyks Aussage "Es gibt Extremisten, die bewusst den Schutz der deutschen Staatsbürgerschaft suchen.", mit der er eine Verschärfung der Einwanderungspolitik fordert.
Sympathischer sind mir die Aussagen aus der Opposition, aus der Sabine Leutheusser-Schnarrenberger feststellt, dass doch die Anschläge vereitelt worden sind, was für ausreichende Sicherheitsvorkehrungen spricht. Petra Pau von der Linkspartei äußert sich einer Verschärfung der 'Sicherheitsmaßnahmen' gegenüber auch negativ. In eine ähnliche Richtung geht auch die Aussage der Grünen, die auf die Fahndungserfolge verweisen und für Besonnenheit werben.
Im Zusammenhang mit den Anschlägen möchte ich auch noch auf Ze Frank hinweisen, auf dessen Videopodcast ich beim Spreeblick aufmerksam gemacht wurde.
FUD-Zeit
Das jetzt 'Sicherheits-Verantwortliche' wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen, um die 'temporäre' Einschränkung bestimmter Freiheiten zu propagieren, überrascht mich jedenfalls nicht besonders. Warum solche Personen nicht an das berühmte Zitat eines Ben Franklin denken, dass die, die ihre Freiheit für ein bisschen Sicherheit aufgeben keins von Beidem verdienen, ignorieren, ist mir auch nicht klar. Aber den Sicherheits-Leuten (Hat hier jemand was von Innenministern gesagt?) wird der angebliche Anschlagsversuch sicher wieder als Argument zur Verschärfung unsinniger Kontrollmaßnahmen dienen. Komisch nur, dass nach den letzten großen Anschlägen in London nicht die ganze Überwachung in Frage gestellt wurde, die ja ganz offensichtlich die Anschläge nicht verhindert hat...
Hoffentlich wird's nie wahr
Kann mal bitte jemand diese Vision zerstören? Bitte?
Mal wieder eine Verkehrsbehinderung
besondere Verkehrsbehinderung
Positiver war die Fahrt zur Arbeit heute früh, bei der mich die Baustelle praktisch keine Zeit gekostet hat, weil die anderen Fahrer wohl schon von der Baustelle wussten, und sich rechtzeitig korrekt eingeordnet haben, so dass man sehr flüssig durchfahren konnte. An die Geschwindigkeitsbeschränkung im Baustellenbereich auf 30 km/h hat sich aber irgendwie keiner gehalten. Da hätte der Blitzer ein paar mehr Euronen in den Staatssäckel bringen können.