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Polipdates

Ein paar Meldungen der letzten Tage habe ich noch gar nicht gewürdigt. Da wäre zuerst mal die Tatsache, dass die Bad Bank der staatlichen Pleitebank HRE damit aufgefallen ist, dass die Profis dort Plus und Minus verwechselt haben sollen, und damit 55 Milliarden Euro weniger Schulden haben sollen. Das sei dann auch im Bundeshaushalt als niedrigere Verschuldung aufgetaucht. Inzwischen dreht sich die Debatte darum, wann Schäuble als verantwortlicher Minister davon gewusst hätte, dass es diesen Rechenfehler gab. Denn bereits im September gab es einen Bericht, der einen entsprechend niedrigeren Schuldenstand ausgewiesen hätte. Scherz an der ganzen Geschichte ist, dass es dabei gar nicht um echtes Geld geht. Die 55 Milliarden gibt es nicht, die sind nur irgendwo in Computern ein paar Bytes. Der Staat hat nicht plötzlich 55 Milliarden mehr zur Verfügung. Aber die FDP-Subvention in Form der Steuersenkung soll ja trotzdem kommen, zur Not als Senkung des Soli.

Dann gibt es in der CDU lautstarke Überlegungen, einen Mindestlohn einzuführen. Die Presse überschlägt sich schon, dass das ein Linksruck sei, Wirtschaftslobbyisten schäumen rum, dass das doch gar nicht ginge, und die FDP pocht auf den Koalitionsvertrag, der einen einheitlichen Mindestlohn ausschließt. Auch hier gibt es wieder einen Scherz der Sache: Das, was die CDU da überlegt, nennt sie vielleicht Mindestlohn, aber es ist gerade kein einheitlicher Mindestlohn, der gesetzlich vorgeschrieben würde. Vielmehr geht es um branchenspezifische Mindestlöhne, die zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern ausgehandelt und dann verbindlich festgeschrieben werden sollen. Gibt es alles schon für einzelne Branchen, und hilft gerade nicht dabei, Sklavenhaltung zu verhindern. Also Menschen, die arbeiten, und trotzdem noch nicht davon leben können, und sogar auf Hartz IV aufstocken müssen. Aber das merkt bei dem ganzen Gefauche kaum jemand.

Und dann gibt es da noch die Griechen. Deren Ministerpräsident hat verkündet, dass er das Volk abstimmen lassen will, ob er und seine Regierung, die aktuelle Stufe von Bankensubvention, aka Eurorettung, aka Griechenlandrettung annehmen sollen. Hintergrund da ist, dass bei dem ganzen Gerette die Griechen bereits in eine harte Rezession gezwungen wurden, aus der sie wahrscheinlich sehr lange nicht mehr rauskommen können, und natürlich an jeder weiteren 'Rettung' wieder neue Spar-Forderungen hängen, die die Situation auf absehbare Zeit immer noch weiter verschlimmern. Anstatt den griechischen Staat zu retten, wird der eher totgespart. Und da wagt Papandreou doch glatt, einen Akt der Demokratie zu begehen, und das Volk zu befragen. Da dürfte auch der Hintergedanke drin stecken, dass bei einer Zustimmung die Regierung die Verantwortung für alle Einschnitte von sich weisen kann, weil ja das Volk das so hingenommen habe. Was allerdings passieren würde, wenn die Mehrheit sich gegen die 'Rettung' ausspräche, wage ich gar nicht erst zu vermuten.

In jedem Fall bleibt es spannend, wenn man sich die Geschichten nicht nur von den Medien vordenken lässt, sondern auch mal selbst denkt.

Telesorgen

Nachdem ich mein neues iPhone schon ein bisschen beobachten konnte, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es da tatsächlich ein Akku-Problem gibt. Wenn ein iPhone über Nacht dreißig Prozent Akkustand verliert, ist das jedenfalls nicht mehr normal. Mein unqualifizierter Verdacht: Irgend etwas, was mit dem anderen Funkchip zu tun hat (GPS?, Funknetz?) verbraucht mehr Strom als bei den bisherigen iPhones. Einen relativ einfachen Test gäbe es ja: Soweit ich weiß haben die CDMA-iPhone 4 den gleichen Baseband-Chip. Mir fehlen nur Berichte, dass irgendwem in USA aufgefallen wäre, dass die CDMA-Geräte seit dem Update auf iOS 5 weniger Laufzeit feststellen. 

Ich habe jedenfalls inzwischen der Zeitzonen-Ermittlung schon länger das Recht genommen, auf Ortsdaten zuzugreifen. Das hat den Prozess timed laut Log nicht daran gehindert, einmal stündlich die Zeitzone festzustellen. Nachdem ich die automatische Zeiteinstellung abgeschaltet habe, plaudert der Prozess einmal pro Stunde, dass er die Zeit nicht auf einen bestimmten Wert laut GPS setzt, weil er die Zeit ja nicht ändern soll. Mein erster scheinbarer Akku-Erfolg (nach einer Stunde Nichtstun war das 4S von 100% gerade mal auf 99% gefallen), hat sich leider danach nicht beibehalten. Immerhin war iPhone Dienstag Nachmittag nur auf 58% Akkustand gefallen beim praktisch permanenten Standby. Und nein, ich bin nicht bereit, das Telefon komplett neu aufzusetzen (ohne aus einem Backup Daten zu ziehen), dafür habe ich in den letzten Jahren zu viel Zeit damit verbracht, mir die iPhones angenehm einzurichten.

Einen Lichtblick gibt es immerhin: Die per Amazon bestellten Hüllen (Otterbox Defender fürs iPhone 4, Griffin Survivor für's 4S) hat Amazon im Auftrag schon Montag Nachmittag verschickt, und der Postbote Dienstag Mittag abgeliefert. Dann gab es noch das Problem, dass der Hausbetreuer, der das Paket entgegengenommen hat schon weg war, weil der im Moment nur zwischen 9 und 15 Uhr da ist. NAchdem ich bei SAGA/GWG angerufen habe, und herausbekommen habe, wann die Hausbetreuer überhaupt da sind, hatte ich allerdings Glück, dass der Mann gerade doch noch kurz da war, und mir die Lieferung rausgeben konnte. Jetzt habe ich zwei gut verpackte iPhones, wobei ich auch das iPhone 4 komplett umbetten musste, weil die Gummihülle, die mit dem neuen Defender geliefert wurde nicht genau an die alte Hartplastik passen wollte. Vermutlich gab es da beim Lautlos-Schalter eine Verschiebung, so dass der Defender eventuell auch dem 4S gepasst hätte. Das hat aber den recht fülligen Griffin Survivor bekommen. Die tragen beide recht heftig auf, sollen aber ihre Geräte so gut wie möglich vor der Umwelt schützen.

Ich warte dann weiter auf ein iOS-Update, mit dem hoffentlich der Akkufresser im 4S beseitigt wird, und die reichlich vorhandenen anderen Fehler angegangen werden. Warum fällt mir da gerade mein Playlist-Problem ein, von dem ich immer noch nichts gehört habe?