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Schnüffel-Update: 68 und Firmen

Die Regierung lässt ausrichten: Das Schnüffelabkommen der westlichen Siegermächte mit der BRD aus dem Jahr 1968 wurde beendet. Die Regierung weist dabei aber weder darauf hin, dass das Abkommen ohnehin nicht mehr genutzt wurde, weil es 'bessere' Abkommen gibt, beziehungsweise die Geheimdienste der BRD ohnehin mit den Geheimdiensten von USA und Großbritannien koopierieren.

Worauf die Regierung auch nicht hinweist: Aus Snowdens Dokumenten ist eine Liste mit Firmen rausgefallen, die auch mit den US- und UK-Geheimdiensten koopierieren sollen. Darunter sind so Firmen wie Level3, die große Backbone-Leitungen des Internets betreiben, und auch an Datenaustauschknoten wie DE-CIX beteiligt sind. Womit dann auch klar wäre, wie XKeyScore an so ziemlich sämtliche über das Internet übertragenen Daten gelangen kann (also sämtliche Daten, die nicht ohnehin schon aus der britischen Vollüberwachung der Glasfasern rausgefallen sind). Dazu gab es dann noch ein auffällig spezifisches Dementi von Telekom und Vodafone, dass man nicht mit ausländischen(!) Geheimdiensten kooperiere, beziehungsweise sich stets an die Gesetze hielte (Die Überwachung in USA hat ihr eigenes Gesetz). Und Telekom, die in der Liste eigentlich nicht auftauchen, leugnen nicht, dass die SINA-Boxen in ihrem Netz ohnehin alle da vorbeifließenden Daten an Geheimdienste ausleiten können und vermutlich auch tun. Wer sagt eigentlich, dass NSA und GCHQ da keinen Zugang haben?

Oder anders ausgedrückt: Die Lügen gehen immer noch weiter. Wenig überraschend.

BRDoping

Wann immer das Thema Doping in Berichten erwähnt wurde, wurde in den letzten jahren immer auf die Staaten des Ostblocks verwiesen, in denen es üblich gewesen wäre, Sportler medikamentös zu 'verbessern'. Da stellt sich nun aber raus, dass die moralische Überlegenheit der BRD nicht gerechtfertigt ist. Offenbar wurde auch dort staatlich gefördert an Doping geforscht, und die Ergebnisse auch eingesetzt. Quelle dafür ist ein Medium, dem wiederum eine Studie aus dem Jahr 2012 vorliegen soll, die 2008 vom Deutschen Olympischen Sport Bund beauftragt wurde, aber offenbar bisher nicht veröffentlicht wurde.

Mich überrascht das ja nicht. Wenn auch heute noch politisch festgelegt wird, wie viele Medaillen bei sportlichen Vergleichen erzielt werden müssen, hat offenbar die Politik bis heute ein akutes Interesse daran, dass Sportler unter deutscher Flagge eine bestimmte relative Leistung zu erbringen haben. Wenn die auf natürlichem Weg nicht zu erreichen ist, weil andere Sportler dopen, ist es nur konsequent, wenn die Politik 'unseren' Sportlern auch dabei hilft, ihre Leistung künstlich zu steigern. Wer da jetz überrascht ist, hat das Konzept des Wettkampfes nicht begriffen. Für den Sport ist in der Regierung übrigens üblicherweise der Innenminister verantwortlich. Aus der näheren Vergangenheit dürften also die Herren Schäuble, De Maiziere (der bestimmt wieder nichts gewusst haben will) und Friedrich (dem ich so ein Unwissen sogar glauben würde) die Verantwortlichen sein. Schäuble war ja auch schon unter Kohl Innenminister, darf also die Ausrede nicht nutzen, dass das inzwischen ja alles ganz anders wäre.