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ComPod #405: Slombriel, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Terror, Schnüffelei und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: 

  • Terror
    • Politöt
    • Ideologentisch
    • Caffbot
    • Papbot
    • Antreich
    • Rechtweise
    • Herrbot
    • Fahrrmann
  • Schnüffel
    • G20
    • BNDylösung
    • Niedergriff
    • BNDienstleister
    • Ausdaten
    • PrüfUN
    • Ein Prozent
    • Funkzellen
  • Ausweis-Scan
  • Mandela

Für Musik sorgt dabei Allison Crowe mit dem Titel 'Skeletons and Spirits'.

Länge: 42:46, 39,2 MB.

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Jourfertigung

Inzwischen sind es nur noch wenige Tage, bis die erste Meldung auf Basis der Dokumente von Edward Snowden ein halbes Jahr her ist, da ist es nur logisch, dass das britische Parlament sich auch mit dem Thema befasst. Allerdings hat da jemand ein völlig anderes Verständnis von dem Thema als ich erwartet hätte: Die britischen Abgeordneten haben den Chefredakteur des Guardian Alan Rusbridger kommen lassen, damit der sich rechtfertigt, warum seine Zeitung es wagt, Dinge zu veröffentlichen, die eben auch die britischen Schnüffeleien betreffen.

Erstmal finde ich es komisch, dass sich Journalisten für ihre Arbeit vor Parlamentariern rechtfertigen sollen. Dann ist da noch der Fakt, dass die Journalisten massive Schnüffelei aufgedeckt haben. Und dann gibt es das spannende Detail, dass Snowden ja seine Informationen gar nicht aus britischen Quellen hatte. Die angeblich ach so geheimen Geheimnisse sind also schon mindestens bei der NSA angekomen, und wer weiß wo noch. Und dann soll Rusbridger sich also dafür rechtfertigen, dass seine Zeitung berichtet, wie der britische Schnüffeldienst GCHQ so ungefähr alle Daten abschnorchelt, die bei der Insel vorbeikommen.

Ruderkom

Wo wir gerade bei Propaganda waren: Über ein halbes Jahr, nachdem die Pläne des rosa Staatskonzerns öffentlich wurden, die Internetzleisting bei gleichem Preis zu senken, versucht die Firma sich in Reue. Das mit der Drossel hätte man eingesehen, nachdem die Verbraucherzentrale gerichtlich hat feststellen lassen, dass die Worte Flatrate und Drossel sich nicht in Festnetz-Verträgen vertragen, will der Konzern dann vorerst doch nicht mehr erdrosseln, kündigt aber an, dass dann die Verträge teurer werden müssten. Das entspricht zwar schon seit Monaten deren Aussage-Stand, dürfte insofern also kaum überraschen, aber egal. Und man kündigt an, neue Tarife für geringere Preise anbieten zu wollen, in denen dann auch weniger Leistung enthalten wäre.

ODer anders ausgedrückt: Viel hat sich nicht geändert, bis auf dass der Standard wechselt. Bisher hätten Kunden ohne eigene Aktivität einen erdrosselten Tarif bekommen, jetzt sollen (teurere) ungedrosselte Tarife der neue Standard werden. Jetzt müsste nur noch jemand den Telekoikern verraten, wie viel Glaubwürdigkeit sie in dem halben Jahr eingebüßt haben, seit die Drossel-Regeln bekannt wurden. Das wäre doch glatt ein Grund, ein paar ernste Worte mit den Verantwortlichen der Marketing-Truppe zu reden. Und den Vorstandspfeifen, die sich öffentlich auf der PR-Linie verhalten haben.

Drohnazon

Ein Wunderbares Beispiel, wie man sich in die Medien schieben kann hat diese Woche Amazon gezeigt: Die haben doch glatt geschafft, dass am späten Sonntag/frühen Montag über eine Geschichte berichtet wurde, dass sie angeblich planten, Lieferungen per unbemannten Kleinfliegern auszuliefern. 

Warum das offensichtliche PR ist? Naja, einerseits ist die Technologie noch längst nicht so weit, dass man unbeaufsichtigt Flugzeuge durch die Gegend fliegen lassen wollte. Dann fehlt jeglichen Fliegern noch die Zulassung, Amazon redet davon, die frühestens in mehreren JAhren bekommen zu können. Und dann ist es bestimmt Zufall, dass die Meldung gebracht wurde, wo in USA gerade die Weihnachts-Einkauf-Saison ausbricht. Es ist doch zu schön, dass just in der Zeit, wo viele Leute sich überlegen, was und wo sie kaufen könnten, als Nachricht getarnt positiv über eine Firma berichtet wird. Für meinen Geschmack etwas sehr zufällig.

Mondflug

Es gibt einen neuen (unbemannten) Flug zum Mond, und zwar von China. Weitgehend unbemerkt von westlichen Medien schreitet das chinesische Raumfahrtprogramm voran. Es gab inzwischen schon eine Raumstation (im Wesentlichen eine große Dose, an die unbemannte und mindestens ein bemanntes Raumfahrzeug angedockt haben, jetzt eine unbemannte Mondmission, und vermutlich in näherer Zukunft bemannte Flüge zum Mond. Wenn ich nichts übersehen habe, wäre China damit die einzige Nation, die im Moment überhaupt Menschen außerhalb des Erdorbit bringen kann, die USA haben ja gar keine Kapazität für bemannte Raumflüge, und die russischen Raketen erreichen bemannt auch nur die ISS in der Umlaufbahn.

So ganz nebenbei darf auch auffallen, dass das chinesische Raumfahrtprogramm deutlich schneller voranschreitet als es die sowjetischen und US-Programme seinerzeit getan haben. Mal ganz davon abgesehen, dass eine bemannte Mondlandung immer noch ein riesiger Fortschritt wäre.

Lügen für VDS

Apropos Siggi Pop: Der Ist dann mal volldreist beim Lügen ertappt worden: Und zwar geht es um die Taten des norwegischen Nazis Breivik, der ja vor einiger Zeit erst eine bombe in Oslo hochgehen lassen hat, bevor er auf einer Ferieninsel eine größere Anzahl Menschen kaltblütig ermordet hat. Und zu der Geschichte hatte der SPD-Vorturner behauptet, dass verdachtslose Speicherung sämtlicher Verbindungsdaten da irgendwas bei geholfen hätte.

Da gibt es nur drei klitzewinzige Haken: Norwegen hat zwar ein Gesetz zu einer Vorratsdatenspeicherung, das wird aber gar nicht umgesetzt, kann also schon mal gar nichts geholfen haben. Dann war der Breivik Einzeltäter, wird also kaum Verbindungsdaten in der Planung seiner Morde erzeugt haben. Und dazu kommt noch, dass Breivik sich nach den Morden widerstandslos hat festnehmen lassen, so dass es auch gar nicht nötig war, überhaupt irgendwelche Daten abzugreifen, wenn die denn überhaupt angefallen wären und auch noch gespeichert worden wären.

Alles zusammen lügt Gabriel also ziemlich deutlich, was dann auch Netzpolitikern aus der SPD aufgefallen ist. Wenn aber der Koalitionsvertrag kommen sollte, verpflichtet der die Abgeordneten dazu, gefälligst nie gegen die Fraktionsmeinung zu stimmen, so dass das höchste, was an Bauchschmerzen passieren kann noch plötzliche Abwesenheit während der Abstimmung ist. Mir drängt die ganze Geschichte ja die Frage auf, warum der SPD-Vorblubber zu so einer offensichtlichen Lüge greift. MAl ganz davon abgesehen, dass VDS nicht hilft (sonst gäbe es inzwischen Hinweise oder gar Beweise dafür, die die Schnüffel-Fans stolz vorführen würden), ist Überwachungsexzess auch nicht hilfreich, wenn man irgendwann noch je gewählt werden will.

Oder anders ausgedrückt: Was soll der Scheiß? Oh, Herr Gabriel, wenn Sie die "wer nichts zu verbergen hat"-Nummer bringen wollten: Ihre Telefonrechnungen und sämtliche Kontoauszüge veröffentlichen Sie wann noch komplett? Oder haben Sie doch was zu verbergen?

Medienshytt

Am Donnerstag Abend war der SPD-Popbeauftragte im heute journal vom ZDF zu sehen, wo Marietta Slomka ihm ein paar Fragen stellen wollte. Eigentlich war es nur eine Frage, nämlich die, wie es mit dem Grundgesetz zu vereinbaren wäre, dass die SPD wagt, ihre Mitglieder zu befragen, ob die denn das Grokodil wollen. Weil Abgeordnete wären ja unabhängig und so. Gabriel geht da auch erst drauf ein, verweißt darauf, dass die Befragung ja gar nicht für Abgeordnete gälte, sondern für die SPD-Führung, und nachdem Slomka die Frage noch ein paar Mal wiederholt, verweist er darauf, dass in anderen Parteien die Parteiführung ganz alleine entscheide, was wohl kaum demokratischer sein könne. Rhetorisch verliert Gabriel in dem Moment, wo er "den Quatsch beenden" will, auch wenn ich ihm inhaltlich Recht gebe, Frau Slomka hat sich immer wieder im Kreis gedreht, und das Interview führte zu nichts.

Im Übrigen: Wenn sie sich doch so um die Abgeordneten sorgt: In dem Koalitionsvertrag steckt eine Formulierung, die viel deutlicher die Unabhängigkeit der Abgeordneten beschränkt. Da steht nämlich drin, dass alle Abgeordneten gefälligst nur auf Regierungslinie abstimmen dürften, egal worum es geht. Aber danach hat sie komischerweise nicht gefragt.

Putzig wurde es dann am Freitag, als alle möglichen Medien das Interview für nachrichtenrelevant hielten. Und anstatt sich selbst mit den Knackpunkten des Vertrags auseinanderzusetzen haben die dann mal wieder nur das fertige Interview bewertet und kommentiert.

Und wenn ich schon das gleiche wie Trollfe schreibe: Was war das denn für eine erbärmliche Latenz? Die sind sich ja andauernd ins Wort gefallen, weil sie sich nicht gehört haben. Das hätte nun wirklich besser funktionieren können.

ComPod #404: Grokodil, Teil 3

Tech, Mafia. Mit Mitina-Update, RC4troll, Augendocschiebung und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei: 

  • Fanboi
    • Mitina-Update
    • Foto-Limits
    • Black Giftag
  • LG-TV-Schnüffel
  • Public Access-Klage
  • RC4troll
  • Mafia
    • Schweizwarn
    • CClaublinie
    • EUgsur
    • Nachspruch
  • Space
    • Progress
  • 23andStop
  • Cyanowurf
  • Am Ende

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'Feels like we only go backwards'.

Länge: 52:14, 47,9 MB.

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