Unerbauliche NAchmeldung zu einem Zwischenfall in einem französischen Atomkraftwerk 2014: Als öffentlich behauptet war, wie harmlos das bisschen Wasser wäre,
ließen sich die Steuerstäbe gar nicht bewegen, es gab also keine Möglichkeit, die Spaltungsreaktionen sauber zu regeln. Die Schnellabschaltung hatte es da auch schon lahmgelegt, so dass das Kraftwerk zwar noch nicht ein Tschernobyl oder ein Fukushima hingelegt hat, aber nicht mehr geregelt abgeschaltet werden konnte. Keine Ahnung, wie das Kraftwerk dann wieder eingefangen wurde (größere Mengen Bor im Wasser sollen angeblich ganz gut helfen), aber die viel fiesere Frage aus meiner Sicht: Wie kam es dazu, dass die Steuerstäbe festhingen und was kann man tun, um das für die Zukunft auszuschließen? Und wenn es sowas wie Alterserscheinungen sein sollten: Wann beliebt der Betreiber denn, das nur noch grob regulierte Kraftwerk abzuschalten, von grundauf zu sanieren, und weil dann das Geld wahrscheinlich eh nicht mehr reicht, gleich abzureißen?
Aus der 'Huch?'-Ecke kommt die
Meldung, dass mal jemand nachgesehen hat, wie viel Atommüll so in Deutschland rumliegt. Da stellt sich raus, dass bisher immer viel zu wenig Müll geschätzt wurde. Bei schwach- und mittelradioaktivem Müll ist die Menge mal eben zweimal so hoch, wie bisher vermutet, zum hochradioaktiven Müll habe ich da nichts gelesen, aber wild gemutmaßt, dürfte da auch noch mehr als erwartet sein. Was gut, dass Atomstrom so toll günstig ist...
Es war schon viel zu lange viel zu ruhig um die Atom-Ruine in Japan. Jetzt gibt es aber die Meldung, dass gerade im Grundwasser eine gößere Menge radioaktives Cäsium aufgetaucht wäre. Die offizielle Begründung ist ja wohl, dass da halt irgendwas aus den Reaktoren rausgesifft wäre. Ich hab da ja ein viel unangenehmeres Szenario vor Augen: Bekanntlich sind ja in allen Reaktoren (außer Nummer 4) die Brennstäbe geschmolzen und haben sich als extrem radioaktive Masse am Boden der Druckbehälter gesammelt. Was, wenn sich davon etwas nach unten durchgefressen hätte? Wie viel Strahlung misst man wohl, wenn sich ein (anfangs vielleicht noch kleiner) Brocken Corium bis ins Grundwasser durchgebrannt hat? Und kann mal jemand nachsehen, ob die kurzlebigen Zerfallsprodukte nicht zu finden sind? Denn wenn die da auftauchen sollten, hieße das, dass da relativ kürzlich erst eien aktive Kettenreaktion gewesen sein dürfte.
Aber es besteht natürlich keine Gefahr für die Bevölkerung...
Aus der 'da war doch noch was'-Ecke kommt
die Meldung, dass TEPCO, die Firma, die für den atomaren Schrott von Fukushima verantwortlich ist, ein Problem mit Wasser hat. Und zwar wird da wohl ständig neues Wasser verseucht, was eigentlich gereinigt werden sollte, aber uneigentlich wird das irgendwie immer mehr. Dämliche Idee der Verantwortlichen: Lasst uns das einfach ins Meer kippen, da wird's schon niemand bemerken. Ich hätte ja mal Lust darauf, die Verantwortlichen ins Meer zu kippen...
Als vor knapp zwei Jahren Merkel spontan entdeckt hat, dass Atomkraftwerke ziemlich gefährlich sein können, und kurzfristig den Ausstieg vom Ausstieg aus dem Atomausstieg beschlossen hat, da hieß es ja, dass "wir" den Strom zukünftig aus dem Ausland kaufen müssten. Das hat sich nur sehr schnell als falsch herausgestellt. Stattdessen
exportiert Deutschlandimmer mal wieder so viel Strom wie lange nicht. Womit dann mal wieder bewiesen wäre, dass für die Stromerzeugung die diversen uralten Kraftwerke nicht benötigt wurden und immer noch nicht werden. Haken an dem Erfolg: Durch die gigantischen Strommengen im Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage der Marktpreis. Den die Stromkonzerne komischerweise nicht an die Kunden weitergeben. In der Folge steigt dafür die Umlage für erneuerbare Energien (die ja die Differenz zwischen festem Fördersatz und Strompreis ist). Und anstatt den Stromfirmen auf die Füße zu latschen hat der Umweltminister nichts besseres zu tun als von einer Strompreisbremse zu faseln.
Der Bundesumwaltmaier
hat sich in irgend welchen Fragen mit der neuen Regierung in Niedersachsen geeinigt. Und zwar geht es um das Thema atomares Endlager. Bei der 'Einigung' verzichtet Altmaier großzügig darauf, dass in der Zeit, in der ohnehin keine Castoren transportiert werden sollen, keine Castoren nach Gorleben transportieren zu lassen. Dafür bleibt Gorleben immer noch in der Liste mit möglicherweise geeigneten Standorten für ein Endlager. Vielleicht ist das ja höhere Politik, aber mir leuchtet so gar nicht ein, inwiefern das ein Kompromiss sein soll.
Apropos Vertrauen: Wenn der Betreiber der Ruinen von Fukushima meldet, dass es keine Probleme gibt, obwohl der Strom
ausgefallen ist, glaubt denen das irgendwer? Okay, noch mehr Kernschmelzen sind gerade schwierig, aber die diversen Abklingbecken sind noch gut gefüllt, und neben den drei völlig zerstörten Reaktoren und dem einen Reaktor, dessen Abklingbecken komolett voll ist, gibt es ja auch noch zwei Reaktoren, die bisher nicht explodiert sind. Und überhaupt, die Gebäude sind wohl auch nicht mehr sonderlich stabil (warum nur?), und es wäre eine echt gute Idee, alles radioaktive Material alsbald zu entfernen. Aber, hey, es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung (weil da ohnehin keine Bevölkerung mehr ist).
Die Katastrophe von Japan hat sich gerade wieder gejährt. Während die direkten Schäden von Erdbeben und Tsunami inzwischen weitgehend repariert sein dürften, das Thema bis auf zum Jahrestag weitgehend aus den Medien verschwunden ist, sieht es in den Kernreaktoren immer noch ziemlich gruselig aus. Kurz: Niemand weiß genau, wo die Brennstäbe aus den Reaktoren 1 bis 3 hin sind, mit viel Glück liegen die als strahlender Klumpen irgendwo in den Reaktorgebäuden rum, mit etwas Pech bröseln die immer noch am Beton rum, um dann irgendwann mal unten aus den Gebäuden rauszufallen. Die Abklingbecken mit den restlichen Brennstäben sind auch alle nicht besonders sicher, wobei das von Reaktor 4 am meisten Schwierigkeiten macht. Da ist das Gebäude so erstört, dass es nicht viel Einfluss bräuchte, damit in dem Becken ein Loch entsteht, durch das das Kühlwasser abhauen könnte. Die dann nicht mehr gekühlten Brennstäbe würden teilweise wirklich unangenehm warm werden, und sollen deswegen demnächst langsam da rausgeholt und umgelagert werden. Wobei ich keine Ahnung habe, wie gut die Idee ist, die Brennstäbe aus dem Wasser rauszuholen, sowohl was Strahlung angeht als auch von deren Aktivität.
Aber abgesehen davon, dass die Ruinen der Reaktoren noch Jahrzehnte bearbeitet werden müssen, bis sie vielleicht mal aufhören gefährlich zusein, der Betreiberkonzern inzwischen verstaatlicht ist (weil er sonst mehrfach pleite gewesen wäre), und immer noch niemand einigermaßen sicher weiß, wie viele Menschen von der Strahlung erkranken werden, besteht natürlich <a href="http://feynsinn.org/?p=17467">keine Gefahr für die Bevölkerung</a>.